Kapitel 15

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POV:MIKE
Es war inzwischen schon spät geworden. Unter mir im Etagenbett schnarchte Felix leise vor sich hin. Wir waren noch mit 2 von seinen Kumpels aus dem Schachclub und 2 anderen Idioten in einen Haus. Wir hatten 3 Zimmer mit jeweils einen Etagenbett und einen Schrank. Außerdem hatten wir noch ein eigenes Badezimmer und ein kleinen Aufenthaltsraum. Eine Küche gab es leider nicht, wir mussten alle zusammen im großen Speiseraum essen.
Ich wälzte mich hin und her, konnte jedoch einfach nicht einschlafen. Justin ging mir mal wieder nicht aus den Kopf. Die Sachen die er mir an den Kopf geworfen hatte, taten weh, aber ich versuchte mir nicht viel daraus zu machen. So war er nun mal. Wenn er wütend war, denkt er nicht darüber nach was er sagt, die Wörter sprudeln einfach aus ihn hinaus. Nicht grade eine tolle Eigenschaft, aber ich muss lernen damit zu leben. Vorsichtig, darauf bedacht Felix nicht zu wecken, kletterte ich aus den Bett, zog mir einen Pullover über und schlich auf Socken aus dem Zimmer. Nachdem ich Schuhe angezogen hatte, schnappte ich mir den Hausschlüssel und ging zu Justins Haus. Es war schwer sich in der Dunkelheit zu orientieren, aber nach einer Zeit schaffte ich es schließlich. Ich klopfte laut gegen die Tür. Als nach 3 Minuten immer noch keiner aufmachte, drückte ich auf gut Glück die Türklinke runter und siehe da, die Tür war offen. Ich zog die Schuhe aus und machte mich auf die Suche nach Justins Zimmer.
Bein zweiten hatte ich Glück.
"Hi, ich wollte nochmal mit dir- Oh Gott ist das dein Ernst?!" schnell drehte ich mich um. Der Typ holte sich echt grade ein runter. "Boahr was willst du?"
"Reden. Also könntest du bitte aufhören und dir eine Hose anziehen?" "Chill mal deine Basis alter." Kurze Stille. Nur ein Rascheln war zuhören.
"Du weisst ich werde dieses Bild nie wieder aus den Kopf kriegen?" Justin lachte kurz auf:"Das glaube ich dir Schätzchen."
"Boahr so war das nicht gemeint"
Justin gab nur ein amüsiertes 'Mh' von sich, was ich nur mit einen Schnauben kommentierte.
"Kannst dich wieder umdrehen."
Ich drehte mich wieder zu ihn und leuchtete ihn wieder mit meiner Handykamera an.
"Ich hab ein Trauma."
"So scheiße seh ich gar nicht aus"
"Dein Schwanz aber."
"Mein Schwanz ist ein Traum."
Unsicher stand ich vor seinen Bett. "Jetzt setzt dich schon. Hier ist kein Jizz verteilt."
"Ich weiss nicht ob ich dir vertrauen kann."
"Du hast meinen Schwanz gesehen, aber vertraust mir nicht?" Er entlockte mir ein kleines lachen und ich setzte mich neben ihn. Wir lehnten uns an die Wand, Schulter an Schulter. Ich hatte mein Handy ausgemacht, also war es wieder stockdunkel im Zimmer.
"Sie hat versucht mich zu küssen, aber ich hab sie abgewiesen. Ich steh doch nicht mal auf Mädchen."
"Wieso hat sie das gemacht?" "Ich hab keine Ahnung."
Er seufzte:"Das ist das erste mal das sich ein Mädchen das ich will nicht für mich interessiert."
"Komischerweise glaub ich dir das sogar."
Ich legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. "Wäre ich sie hätte ich dich nicht abgewiesen."
Hatte ich das wirklich grade gesagt? "Notgeil?"
"Immer." "Gut. Du weisst ja wo ich aufgehört habe..."
Lachend schlug ich ihn aufs Bein:"Idiot."
Wir verfielen wieder in ein angenehmes Schweigen, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Ich fühlte mich so verdammt wohl in seiner Nähe, obwohl er ein Arschloch war. Ich versuchte mich unauffällige näher an ihn ran zu kuscheln. Mein Vorhaben blieb allerdings nicht unbemerkt, Justin lachte leise und legte einen Arm um mich. Was passierte hier grade? Wieso war er so nett? Wieso kuschelte er mit mir? Wieso beleidigte er mich nicht? Kurz spielte ich mit den Gedanken ihn all diese Fragen zu stellen, jedoch war es grade so schön und damit würde ich nur die Stimmung versauen. Ich schob seine Freundlichkeit einfach auf die Uhrzeit. Es war schon lange nach ein Uhr, da wurde doch jeder ein bisschen komisch oder?
"Wieso willst du unbedingt mit mir und meinen Freunden abhängen?" Unterbrach er die schöne Stille. Enttäuscht seufzte ich. Es dauerte ein wenig bis seine Frage ganz bei mir ankam. Wieso musste er das Thema bloß ansprechen?
"Du weisst ja gar nicht wie es ist ein Außenseiter zu sein. Jeden Tag wird dir von allen Seiten eingeredet das du nichts Wert bist oder du bist einfach unsichtbar. Keiner scheint dich leiden zu können und du weisst nicht wie du das ändern kannst. Aber als du mich um Hilfe gebeten hast, wusste ich wie ich es ändern kann. Ich musste die Gelegenheit einfach nutzen."
Ich glaube so ehrlich war ich noch nie. Nicht mal zu Felix. "Mike?" "Justin?" "Kann ich dir was erzählen?" Ich nickte:"Klar. Hau raus." Ich fand es gut das er meine Erzählung unkommentiert ließ. Es war mir eh schon unangenehm genug.
"Es ist nicht so toll beliebt zu sein wie du vielleicht denkst. Klar ist irgendwie geil, wenn dich jeder erkennt und die Weiber auf dich fliegen, aber die meisten wollen halt nur ficken. Und die meisten sind nur mit dir befreundet wegen den Fame, keiner mit den du richtig reden kannst. Das mit den Football mach ich auch nur wegen meinen Dad. Das war sein Traum, aber er hat es zu nichts gebracht also muss ich jetzt hinhalten. Klar bringt es Spaß, aber ich will das nicht ewig machen." "Meine Eltern wollen das ich irgendwann die Firma über nehme." "Willst du das?"
"Nein. Ich will Kinderarzt werden."
Stille. Wir waren so verschieden und doch wieder gleich. Wir wurden beide von unseren Eltern in eine Richtung gedrängt mit der wir nichts anfangen können. Wir haben eigene Vorstellung von unserer Zukunft, sind unzufrieden mit unserer derzeitigen Situation.
"Justin? Was willst du denn werden?"
"Ich will meinen eigene Bar."
"Wieso überrascht mich das nicht?"
Er nahm den Arm von meiner Schulter und bewegte sich von mir weg. Kurz darauf wurde das Zimmer in ein schummriges Licht getaucht.
"Sorry aber sonst wäre ich eingepennt." gähnte er und streckte sich. "Schon ok."
Wir setzten uns gegenüber von einander, schauten uns einfach nur in die Augen. Ich kam mir vor wie in einen kitschigen klischeehaften Roman, aber irgendwie gefiel es mir auch.
Doch leider musste dieser Moment auch enden. Ein besoffener Rick kam reingetorkelt und lallte irgendwelche zusammhangslose Wortfetzen. Genervt seufzte Justin:" Ich schätze du solltest jetzt wieder gehn." Ich nickte nur leicht. Enttäuschung machte sich in mir breit. Er begleitete mich noch bis zur Tür. Zum Abschied gaben wir nur ein schwaches lächeln von uns. Hoffentlich wiederholen wir das.

Hallu
1085 Wörter huiii
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Good day and BYebye

Opposites (Completed) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt