Kapitel 55

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POV:MIKE
Also war es nun wirklich so weit. Ich würde meiner Familie gegenüber treten und ihnen sagen das ich mit Justin, einen Jungen, der eine Bar führt, zusammen bin und wir eine gemeinsame kleine Wohnung besitzen.
Ich hab meine Mutter angerufen, ihr gesagt ich würde sie besuchen kommen und sie solle die Familie einladen.
Entweder ganz oder gar nicht, dachte ich mir dabei. Jetzt würde ich mich am liebsten dafür schlagen. Meine Eltern werden schon schwer werden, aber dann noch meine Großeltern, die Zimtzicken, mein verrückter Onkel und die anderen Spießer? Tötet mich.

Ich starrte das Haus einfach nur gedankenverloren an, während ich mir auf meiner Unterlippe rumkaute. Immer wieder legte sich meine Hand um den Griff, mit den Entschluss die Autotür aufzumachen und es hinter mich zu bringen. Doch jedes mal zog ich sie zurück und fuhr mir nervös durch die Haare. Als ich dies abermals machte griff Justin nach meiner Hand. Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung und er fing an meine Haare ordentlich zu machen.

Ich beobachtete ihn dabei. Er ist so schön und heiß und riecht so gut. Ich schloss meine Augen und lehnte mich gegen seine Hand, als er mir über die Wange strich. Er saß die ganze halbe Stunde die ich hier schon gegen mich kämpfte, einfach nur still neben mir. Er wollte mir die Zeit geben die ich brauchte und wollte mich zu nichts zwingen. Ich wusste ich müsste nur ein Wort sagen und schon würde er den Motor starten und wieder umdrehen. Er würde mir versichern das es die richtige Entscheidung war, meine Zweifel wegküssen und zu Hause oder auf der Lagerfläche mit mir kuscheln.

Justin. Ich war so stolz auf ihn. Er ist so viel reifer und erwachsener geworden. Er stand auf eigenen Beinen, hatte einen ordentlichen und unterstützenden Freundeskreis und er hatte seinen Traum Wirklichkeit werden lassen, davon abgesehen das seine Bar der totaler Erfolg war.

Er gab mir einen sanften Kuss, doch bevor ich seine weichen Lippen richtig genießen konnte, zog er auch schon weg. "Soll ich wirklich nicht mitkommen? Oder sollen wir wieder fahren?"
Ich lächelte und schüttelte den Kopf:"Ich pack das schon, aber danke."
Ich starrte noch einmal das Haus an bevor ich seufzend die Autotür aufmachte. "Ich möchte heute Abend für diese Aktion eine Massage und einen Blowjob zur Entspannung."
Und mit Justins Lachen in meinen Ohren, ging ich in die Höhle des Löwens.

Nachdem ich alle begrüßt hatte fing ich an zu reden:"Ich bin jetzt schon seit über einen Jahr in einer Beziehung." Ich ignorierte gekonnt unsere unnötige Trennung. Sofort schauten sich alle mit großen Augen an, na schönen dank auch.
"Kennen wir sie?" fragte meine Mutter aufgeregt.
"Naja, eher flüchtig. Diese Person hatte dich damals ziemlich um den Finger gewickelt damit ich mit zur Farm deren Onkels könnte."
Meine Eltern schauten sich verwirrt an, es war ganz still. Man konnte richtig sehen wie meine Mutter angestrengt nachdachte, doch es wollte ihr wohl keiner einfallen. Meiner Vater allerdings schaute mich mit breiten grinsen an.
"Dieser Junge? Jusper?"
"Justin, aber ja." korrigierte ich ihn. Und schon brach das Unheil aus. Ich wurde beschimpft, meine Großeltern schauten mich fassungslos und enttäuscht an. Meine Mutter begann zu weinen. Während mein Vater und mein verrückter Onkel anfingen mich auzufragen.
"Fragt ihn einfach selber." wipsterte ich ihnen zu, bevor ich sie nach draußen führte. Besser gelaufen als ich gedacht habe.

Als Justin mich sah, sprang er sofort aus dem Auto und nahm mich fest in den Arm. "Du verlässt mich nie, oder?" fragte ich ihn und versuchte die Tränen wegzublinzeln.
"Niemals. Ich liebe dich"
"Ich liebe dich auch."

601 Wörter...
Als nächstes kommt dann der Epilog :(

Opposites (Completed) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt