Kapitel 27

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POV:MIKE
Ich chattete grade ein wenig mit Felix als ich meine Mutter rufen hörte, ich solle doch bitte schnell runter kommen. Unten angekommen standen sie und mein Vater am Küchenfenster und schauten raus auf die Straße.
Verwirrt folgte ich ihren Blick und sofort schlich sich ein grinsen auf mein Gesicht, draußen vor unseren Haus stand ein Truck. Doch viel wichtiger war die Person die orientierungslos davor stand.

"Was will dieser Junge bloß hier?" murmelte meine Mutter.
"Er kommt jeden falls nicht aus guten Verhältnissen! Diese Kleidung!" Wäre ich nicht so außer Fassung hätte ich mich über meinen Vater aufgeregt, jedoch rannte ich in nächsten Augenblick Barfuß aus der Tür, die paar Treppen runter und weiter zu dem Truck.

"Justin!" Verwirrt drehte angesprochener sich um und fing auch an zu grinsen:"Hey Knirps!"
Er taumelte ein paar Schritte zurück, als ich mich in seine Arm warf und lehnte sich ans Auto an. Er hob mich kurzerhand hoch, worauf ich meine Beine und Arme an ihn klammerte und setzte mich auf die Ablagefläche seines Trucks.

"Hast du mich etwa so vermisst?"
"Bild dir ja nichts darauf ein du Idiot." grinste ich und boxte ihn gegen die Brust. Verdammt hat der Typ Muskeln.
"Wieso bist du hier?"
"Ich rette dich vor deiner Familie. Und vielleicht hab ich dich auch ein bisschen vermisst."
"Nur ein bisschen?"
"Vielleicht auch ein bisschen mehr." Peinlich berührt schaute er weg, seine Hände langen immer noch auf meinen Oberschenkeln. Ich gab es nicht gerne zu, aber ich genoss diesen Moment vollkommen.

Ich lehnte meine Stirn gegen seine Schulter:"Und jetzt?"
"Nimm ich dich mit."
Ich wollte grade was erwidern als ich meinen Vater schreien hörte:"Michael Rupert McCarthy! Was hat das hier zu bedeuten?!"
Seufzend löste ich mich von Justin, sprang von der Ablagefläche und gab ihn zu verstehen mir zu folgen.
"Michael Rupert McCarthy ja?" lachte er. "Halt die Klappe ja?"
"Tut mir leid Rupert."
Genervt stöhnte ich auf und ging, gefolgt von Justin, ins Haus.

Ich wies ihn an die Schuhe auszuziehen, als das erledigt war gingen wir in die Küche, wo schon meine Eltern am Tisch saßen. "Guten Tag Mr und Mrs McCarthy, ich bin Justin Gurian." höflich gab er ihnen die Hand. Nicht nur meine Eltern waren erstaunt über sein gutes Benehmen. Was passierte hier grade? "Nimmt Platz." sagte mein Vater in Geschäftsmannton und deutete auf zwei Stühle. Also setzten wir uns gegenüber von meinen Eltern hin, Justin immer noch mit diesen höflichen lächeln. So kenne ich ihn ja gar nicht.

"Woher kennt ihr euch?" begann mein Vater das Verhör, während meine Mutter nur stumm Justin analysierte.
"Er geht auch auf das Internat."
"Wie alt sind sie Mr Gurian?"
"Ich bin 17." Seit wann antwortet er in ganzen Sätzen?
"So so."

Meine Eltern horchten ihn noch eine Weile aus, mein Vater mochte ihn nicht, jedoch war meine Mutter wohl ziemlich entzückt von ihn. Naja, er ist halt ein echter Schleimer. Er hatte meine Mutter schon nach den ersten zwei Sätzen die sie gewechselten hatten, um den Finger gewickelt. Ich wurde mit jeder Frage nervöser. Hoffentlich ließen sie mich mitfahren.

"Was möchtest du denn eigentlich hier Justin?" Ja, meine Mutter und er haben aufs 'du' gewechselt.
"Ich wollte mit deinen Sohn eigentlich ein Weilchen wegfahren, n-nur wenn es Okey für euch ist."
Ich kaute auf meiner Lippe herum. Sie müssen ja sagen!
"Oh. Wo soll es denn hingehen?"
"Zu meinen Onkel auf die Farm."
Ich schaute ihn von der Seite an. Ich hoffe das ich das war nicht sein Ernst! "Das hört sich ja toll an!" Gut, meine Mutter hatten wir schon mal auf unserer Seite.
"2 Teenager? Alleine? Kommt nicht in Frage! Michael ist noch zu jung!" "Dad ich bin schon 16!"
"Erst 16 meinst du wohl."
"Nein! Ich meine..."
"Was Mike sagen will..." unterbrach Justin mich,"ist das man in den Alter langsam lernen sollte Verantwortung zu übernehmen. Das würden wir auf der Farm und ich fahre auch ganz vorsichtig. Außerdem passen mein Onkel und ich auf ihn auf, das er keine Dummheiten macht."
Pah, ich muss ja wohl eher auf dich aufpassen.
Doch es hatte anscheinend geholfen, mein Vater fing an zu überlegen.
"Ach lass sie doch Schatz."
"Gut. Von mir aus."

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Schnell kletterte ich auf den Beifahrersitz, während Justin meine Tasche, die Decken und Kissen verstaute. Danach öffnete er die Tür und setzte sich ebenfalls.

"Ich hoffe das mit der Farm war ein Scherz."
"Die Spießer hätten dich doch sonst nie gehen lassen."
"Stimmt auch wieder."
Er startete das Auto und fuhr los, raus aus der Stadt. Ich legte meine Füße auf das Armaturenbrett und lehnte meinen Kopf an die Scheibe.

Er drehte das Radio laut auf und fing an mit zu singen und komische Bewegungen zu machen. Sollte vielleicht so was wie tanzen sein. Ich schaute ihn belustigt dabei zu.
"Hör auf zu lachen und mach mit Rupert."
"Nenn mich nicht so du Idiot"
"Komm sing ein bisschen mit mir" "Nein."
"Sei nicht so verklemmt Mikey."
Mikey? Das Lied wechselte auf irgendeine Technoscheiße.

"Da im Handfach sind ein paar Alben. Such dir was aus." Ich wühlte ein bisschen bis ich ein Greenday Album fand.
"Du hast nen guten Musikgeschmack kleiner." kommentierte er als ich die CD rein schob.

Die ersten Töne von American Idiot fingen an, als wir grade im Stau standen. Justin hämmerte im Takt auf das Lenkrad. Als Billie Joe Armstrong
dann anfing zu singen, konnte ich mich auch nicht mehr halten. Laut gröllten Justin und ich mit und machten komische Tanzmoves. Ich hatte lange nicht mehr so viel Spaß.

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"Mike... Mikeylein wach auf kleiner." Ich grummelte und kuschelte mich an irgendwas warmes neben mir, darauf hörte ich ein leises lachen.
"Du lässt mir keine andere Wahl." Im nächsten Moment zuckte ich heftig zusammen und schreckte hoch. Panisch schaute ich mich um. Was war das?!
Ich zuckte nochmal zusammen, als ich jemanden neben mir lachen hörte, ach ja...den gibts ja auch noch. "W-was war das?!" Immer noch lachend drückt er auf die Hupe und das gleiche Geräusch entönte. Oh.. "Oops..." "Deine Reaktion hahahaha. Ich ahah kann nicht mehr hahah."
Er strich sich über die Augen, um die Lachtränen weg zu wischen. Arschloch.

Beleidigt verschränkte ich die Arme vor der Brust und versuchte angestrengt mein Lachen zu unterdrücken. "Ach sei nicht sauer Mikey... Aber du hast dich ja nicht wecken lassen! Stattdessen kuschelst du dich an mich." Das war er? Oops... "Ohh... trotzdem bleibst du ein verdammter Bastard.""Kann schon sein." "Und so viel kleiner bin ich nicht als du!" fauchte ich ihn an, worauf er wieder nur lachte.

Ich schaute aus den Fenster. Anscheinend waren wir weit entfernt von der Stadt, überall Sand der aufwühlt wenn man schnell fährt. Ich leckte den Kopf in Nacken, gähnte und streckte mich ausgiebig, dabei fiel mein Blick auf etwas an der Decke. "Eine...Lucke?"
"Kannst du gerne aufmachen." Begeistert grinste ich ihn an und machte sie auf, stellte mich auf den Sitz und schon war ich mit meinen Oberkörper draußen.

"Halt dich gut fest kleiner." rief Justin mir von unten zu und kurz darauf beschleunigte er etwas und fuhr in Zick-Zack Linien oder fuhr einfach nur im Kreis. Ausgelassen jauchzte ich und warf lachend den Kopf in Nacken. Ich fühlte mich Frei. Überhaupt bin ich verdammt glücklich seit ich den Idioten hinterm Steuer wieder habe. Ich bin gespannt was die Ferien noch mit sich bringen.

1182 Wörter
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Opposites (Completed) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt