Kapitel 4

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"Happy Birthday Schwesterherz!", völlig überdreht kam meine kleine Schwester auf mich zu gehüpft und umarmte mich. Ich war nicht mal dazu gekommen mir meine Schuhe auszuziehen, da hing sie schon an mir dran. Es folgten Umarmungen meiner Eltern und meiner großen Schwester, bis ich endlich meine Schuhe zu Ende ausziehen und reingehen konnte. Dort folgte eine freudige Begrüßung von Barny, der sich als ich mich aufs Sofa setzte gleich auf meinen Schoß begab und sich zusammenrollte. So süüüß... Nun saßen wir da. Mein Vater und meine Mutter, Händchen haltend, dass taten sie sonst nie... Irgendwie ist heute alles komisch... Naja, meine Schwestern saßen auf dem Fußboden und Seth saß neben mir. "Papa... Irgendwie riecht es hier verbrannt...", sagte ich und schaute meinen Vater an. "Oh verdammt!", kam es von ihm, während er aufsprang und in die Küche lief. Ich schüttelte den Kopf... Warum war er nur so verplant?! Er vergaß sonst nie einen Kuchen im Ofen... Meine Familie unterhielt sich und als dann auch mein Vater wieder bei uns saß, war meine Mutter hochmotiviert der Meinung, es wäre jetzt Zeit für meine Geschenke. Alle standen auf, außer Seth und Barny. Seth lehnte sich zu mir rüber und flüsterte mir zu: "Mein Geschenk kriegst du übrigens später." Er grinste, doch ich merkte, wie er schon wieder in Gedanken versank. Leider konnte ich nicht hören, worüber er nachdachte, wie schade...

Nachdem ich alle meine Geschenke ausgepackt hatte, es waren viele tolle Sachen dabei, wie z.B. ein neues Handy inklusive Handyhülle, ein oder zwei Bücher, ein paar hübsche Klamotten, einen Bilderrahmen mit Fotos drin und so weiter, setzten wir uns alle freudig an den Tisch. Ich schnitt die Torte an und wir machten uns noch einen schönen Tag.

Gegen Abend entschlossen Seth und ich dann zurück zum Rudel zu gehen. Ich verabschiedete mich von meiner Familie und ging mit dem mal wieder in Gedanken versunkenen Seth in den Wald. Beim Rudel angekommen, kam Jacob auf mich zu. Er umarmte mich. "Happy Birthday Kleine", sagte er und fügte hinzu: "Ich bin vorhin gar nicht dazu gekommen." "Ich bin nicht klein!", gab ich zurück und boxte ihm freundschaftlich in die Seite. "Sag mal...", ich sah Jake an und flüsterte ihm dann etwas zu. Er schüttelte den Kopf. Schade... Er wusste auch nicht, warum Seth so abwesend ist. Behauptete er zumindest... So langsam wurde es dunkel draußen und ich ging kurz in die Hütte von Leah, Seth und mir. Als ich wieder rauskam waren alle dabei leuchtende Girlanden von Baum zu Baum hin und her zu spannen. Ich grinste, schüttelte den Kopf und lief zu den anderen. "Kann ich helfen?!", fragte ich grinsend und sah in die skeptisch drein blickenden Augen meiner Freunde. Erst waren sie sich nicht sicher, doch dann stimmten sie zu.

Wir hängten viele bunt-leuchtende Girlanden in die Bäume. Danach bauten wir das Buffet auf und nach einiger Zeit wurde das auch endlich eröffnet. Natürlich waren die gefräßigen Jungs die ersten, die sich etwas zu essen zu holten und es verschlangen. Wir drei Mädchen, Leah, Emily und ich, machten uns nur darüber lustig und holten, als wir fertig waren mit Essen, mit Mex zusammen, seine Box um etwas Musik anzumachen. Das Gute war, dass wir die Musik ja gar nicht extrem laut machen mussten. Wir hatten schließlich alle Wolfsohren. Bei dem Gedanken daran musste ich grinsen. Danach spielten wir, Jake, Leah, Emily, Mex und ich, Wahrheit oder Pflicht, mit leiser Hintergrundsmusik und nein, ich habe Seth nicht vergessen mit aufzuzählen. Wo der abgeblieben war wusste ich nicht... Der war ja heute den ganzen Tag so komisch drauf... Keine Ahnung was mit dem los war. Ich machte mir ziemlich Sorgen um ihn... "Ally, du bist dran! Wahrheit oder Pflicht?!"

"Hmmm...", überlegte ich, "Wahrheit..."

Jake sah mich an, grinste und sagte: "Okay... Was stellst du dir unter einer richtigen Beziehung vor? Was sind Vorraussetzungen?!"

Ich lachte. "Doofe Frage... Vorraussetzungen sind für mich: Treue, Vertrauen und vor allem füreinander da sein, wann immer wir einander brauchen."
Jake nickte und nun war ich dran mit Flaschendrehen. So ging das noch einige Zeit weiter. Seth kam auch irgendwann dazu. Er setzte sich neben mich und verlor kein Wort darüber, wo er gewesen war, aber das war mir auch erstmal egal. Ich wollte meinen Geburtstag genießen.

Seth war dran mit dem Drehen der Flasche. Er drehte und die Flasche zeigte auf: Mich. Ich grinste ihn an: "Pflicht." Seine Augen leuchteten auf. Er grinste und antwortet: "Okay. Komm mit." Er stand auf, nahm meine Hände und half mir hoch. Dann zog er mich mit sich mit, vorsichtig aber doch entschlossen. "Seth, was wird das?", sah ich ihn fragend an. "Wirst du gleich sehen", er grinste, etwas verunsichert. "Muss ich Angst haben?", fragte ich weiter. "Nein, Nein! Es ist alles gut... Halt. Stehen bleiben", sagte er und ich blieb stehen. Er ging um mich herum und band mir vorsichtig mit einem Schal von ihm die Augen zu. Wo er den plötzlich her hatte, weiß ich auch nicht so genau. Danach führte er mich weiter. Nach kurzer Zeit stellte er mich sozusagen ab und flüsterte mir "Kannst die Augenbinde abnehmen" ins Ohr. Langsam nahm ich den Schal in meine Hände und zog ihn nach hinten weg von meinem Kopf. "OMG", hauchte ich, denn mehr bekam ich nicht mehr zu Stande. Ich staunte, hielt mir meine Hände, in denen ich immernoch den Schal hielt, vor meinen Mund und bekam es gerade eben noch hin zu atmen. Es sah so wunder-wunderschön aus. Seth hatte an einem kleinen See alles hübsch geschmückt. An dem einen Baum lagen Kissen und kuschelige Decken, sowie eine Kleinigkeit zu essen. Alles war mit Teelichtern geschmückt. Der Waldboden. Sogar die Bäume und auch im Wasser schwammen welche. Überall ließ sich die Herzform erkennen. "Oh Mein Gott", brachte ich langsam nochmal hervor und fiel ihm um den Hals. "Das ist so wunderwunderschön." "Fast so schön wie du", erwiderte er leicht lächelnd und ich küsste ihn und merkte wie meine Wangen langsam heiß wurden. Warum musste ich nur andauernd bei Komplimenten rot werden?! "Oh Prinzessin, du musst dich doch dafür nicht schämen...", sagte Seth. "Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist... Ich bin heute glaube ich einfach etwas emotional...", gab ich zurück und wir küssten uns noch einmal. Es war so wundervoll. Die Umgebung, mein Geburtstag und Seth. Seth war da. Ich hatte das Gefühl die Schmetterlinge in meinem Bauch feierten mal wieder eine riesengroße Party und mein Bauch würde gleich explodieren, so sehr kribbelte es. Er sah mich an, nahm meine Hände in seine. Danach sah er sich um und sah mich wieder an. In seinen Augen lag zuerst ein Ausdruck von Unsicherheit und dann schien er irgendwoher, wofür auch immer neuen Mut zu fassen. "Ich weiß...", sagte er, "es scheint vielleicht noch etwas früh, aber bei unserer Verbindung..." 'Hä?! Was meinte er denn damit, was sollte das denn jetzt werden?! Bei unserer Verbindung? Kann der mal in ganzen Sätzen sprechen?!', dachte ich. Ich sah ihn an und sah wie er in seine Hosentasche griff. Er holte etwas kleines schwarzes eckiges heraus. 'Eine Schachtel?! Wofür das... Ach du S*******... Das glaub ich jetzt nicht', meine Gedanken gingen mit mir durch. Ich ließ den Schal auf den Boden fallen, schlug die Hände vor meinen Mund, meine Augen füllten sich mit Tränen.

Er war, mit der Schachtel in der Hand, vor mir auf die Knie gegangen.

Wolves - Eine von ihnenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt