Kapitel 23

950 49 2
                                    

Am nächsten Morgen schlug ich meine Augen auf. 'Was für eine Nacht!', dachte ich und sofort lag ein Lächeln auf meinem Gesicht, was ich nicht unterdrücken konnte.

"Guten Morgen Prinzessin", drang Seths unglaublich angenehm warme und durchs Schlafen etwas raue Morgenstimme an meinem Ohr, was mir eine Gänsehaut verschaffte.

"Guten Morgen mein Prinz", gab ich lächelnd zurück und spürte wie er seine Arme lächelnd um mich legte. Ich lag mit dem Rücken zu ihm, sodass er mich näher an sich heran ziehen konnte. Was für ein schönes Gefühl, vorallem, wenn keine Stofflage uns trennte. Warte! Was?!! Zum Himmel! Ich war ja nackt! Erst jetzt fiel es mir wieder auf und ich wurde leicht unruhig und zuppelte an der Bettdecke, die über uns beiden lag, herum. "Es war wunderschön letzte Nacht", flüsterte Seth mit leiser rauer und irgendwie verführerischer Stimme und trieb mir damit wieder ein Lächeln ins Gesicht und all meine Unsicherheit verschwand. Ich wusste ihm konnte ich Vertrauen, er war ja nicht ohne Grund auf mich geprägt worden.

Nach einiger Zeit hatte ich es endlich ins Bad geschafft, ohne die Begleitung von Seth, den ich mit aller Kraft hatte davon abhalten müssen, mitzukommen. Endlich im Badezimmer nur von frischen Klamotten begleitet, angekommen, sprang ich erstmal unter die Dusche. Das warme Wasser lief meinen Körper herunter und verursachte ein angenehmes Kribbeln auf der Haut. Keine Ahnung, wie lange ich da so stand, Augen geschlossen und das warme Wasser genießend, aber als ich ein leises Klopfen an der Tür vernahm öffnete ich sie wieder. Ich wusch schnell meinen Körper und meine Haare und trat aus der Duschkabine.

Mit um dem Körper gewickeltem Handtuch öffnete ich die Tür einen kleinen Spalt. Ich sah in Seths unverwechselbare schokobraune Augen. "Es schneit, es schneit, kommt alle aus dem Haus. Die Welt, die Welt, sieht wie gepudert aus", sang er grinsend und auch ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Endlich würden wir weiße Weihnachten haben! Ich muss mich beeilen, ich will unbedingt raus in den Schnee. Ich zwinkerte und warf Seth noch einen Luftkuss zu, bevor ich die Tür wieder verschloss und mich so schnell ich konnte abtrocknete, anzog und nach dem Haare föhnen endlich nach draußen lief.

Und tatsächlich. Es schneite. 2 Tage vor Weihnachten und es schneit. Dicke große Schneeflocken sandten einen Morgengruß aus dem Himmel und zauberten mir das breiteste Lächeln ins Gesicht, dass ich je gehabt hatte. Ich stand in zerlöcherter Jeans und meinem roten Lieblingspulli auf den kleinen Eingangsstufen unserer Hütte und ließ meinen Blick langsam über mein zweites zu Hause schweifen. Ich konnte kaum etwas erkennen, außer weiße wilde Schneeflocken, die in der leichten Brise herum wehten, natürlich. Es waren bestimmt minus 10° Celsius, weshalb es mich nicht wunderte, dass noch keiner der anderen draußen war. Als ich meinen Blick schweifen ließ, vernahm ich eine Bewegung auf der anderen Seite. Noch jemand kam aus seiner Hütte. In dicker Winterjacke eingewickelt winkte sie mir zu. Diese Haare würde ich überall erkennen. Wie auf Kommando rannten wir beide los und trafen uns in der Mitte des Platzes. Wir lagen uns in den Armen und fingen beinahe vor Freude an zu kreischen. Clary und ich waren halt schon immer wie kleine Kinder gewesen, wenn es um Schnee ging... Ich meine, wer war das denn nicht?!

Wir legten uns nach kurzer Zeit in die dicke Schneeschicht, die schon auf dem Boden lag. Ich weiß nicht, woher der plötzliche Wandel des Wetters kam... Noch gestern hatten wir 10° Celsius und strahlenden Sonnenschein... Naja, woher dieser Wandel auch kam, er gefiel mir aufjedenfall jetzt schon. Ich liebte die Winterzeit. Wenn man mit den Geliebten drinnen vorm Kamin sitzen kann, in Decken eingekuschelt und die schöne Weihnachtszeit genießen konnte. F***! Weihnachten! Okay... niemand würde es mir übel nehmen, wenn ich ihnen nichts zu Weihnachten schenkte, zumindest nicht dieses Jahr... Meinen Freundinnen würde ich aber etwas zu Weihnachten vorbeibringen, also zumindest Sophie, Mary war nämlich mal wieder im Urlaub und ich würde nicht ganz zur Farm ihrer Oma fahren nur um ihr ihr Geschenk persönlich vorbei zu bringen... Also musste ich mir zumindest noch eine Kleinigkeit für Sophie ausdenken...

Clary und ich spielten wie kleine Kinder in der dicken Schneeschicht. Wir machten Schneeengel, bauten kleine Schneemänner etc. bis unsere Jungs auch heraus kamen. Zuerst lehnten sie nur an ihren Hauswänden, doch dann gingen sie aufeinander zu. Und was hatten sie an?! Natürlich, Obenrum mal wieder nichts... dafür waren sie ja auch viel zu heiß... also ich mein natürlich von ihrem Blut her! Haben ja hei... Nein! WARMES Blut...

Oh nein! Ich kannte dieses Grinsen von Seth. Der soll sich ruhig über mich lustig machen! Innerlich brach ich gerade in wildes Gelächter aus, doch äußerlich zeigte ich davon nichts. "Wie kleine Kinder", sagte Seth schmunzelnd zu Embry, welcher sich ebenfalls ein Lachen verkneifen musste. "So sind sie halt", schmunzelte dieser. "Sag jetzt nichts falsches!", mischte Clary sich mit einem Schneeball bewaffnet in die kleine Unterhaltung mit ein. Mich wunderte es, das sie die beiden überhaupt sehen konnte. Denn Wölfe haben schließlich zumindest ein bisschen bessere Augen als Menschen und dass wir das alles durch den vielen Schnee sehen konnten, war dadurch klar, aber sie?

"Was wäre denn zum Beispiel falsch?!", stachelte Embry Clary weiter an. Bevor der "Streit" weiter fortgeführt werden konnte, hatte ich jedoch einen Schneeball geformt und ihn Seth an den Kopf geschmissen. Gelächter unter uns Vieren brach aus, als der ganze Schnee in seinen Haaren hängen blieb und er vor lauter Schnee tatsächlich kaum noch was sehen konnte. Das war der ausschlaggebende Punkt für die folgende Schneeballschlacht:

Sichtlich amüsiert warf Seth einen Schneeball nach mir, verfehlte mich jedoch weit. Danach stürzte er sich synchron mit Embry, der sich seinerseits auf Clary stürzte, halb auf mich drauf in den Schnee.

Lachend wälzten wir uns in der schon ungefähr 20cm hohen Schicht Schnee und weckten mit unserem Gelächter wohl das restliche Rudel auf, welches sich kurz darauf auch mit in unsere wilde Schneeschlacht mit einmischte.

Wolves - Eine von ihnenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt