Kapitel 10

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Wieder beim Rudel angekommen liefen schon die ersten in Wolfsgestalt an den Hütten entlang und ich begann zu grinsen, denn ich wusste, dass Clary uns das erste Mal mit vollem Bewusstsein sah. "Na, alles okay?", fragte ich sie grinsend und wir setzten uns auf die Stufen meiner Hütte. Clary sah sich um. "Ja", lächelte sie und ich nickte freudig: "Super... Ich glaube ich gehe mal meine Freunde suchen, ja? Willst du mit kommen?", sagte ich. Clary verneinte und sagte sie wolle noch ein bisschen dort bleiben und das Treiben beobachten. Also machte ich mich alleine auf die Suche. Ich horchte in die Gedanken des Rudels hinein und fand irgendwann die meiner Freunde, aber wo waren sie?! "Ah! Nein! Nicht ins Wasser!", der Gedanke von Leah hallte nur so durch meinen Kopf und ich wusste wo sie waren: Am Strand. Ich begann zu lächeln und lief los. Nach kurzer Zeit stoppte ich, mein Handy hatte geklingelt. 2 neue Nachrichten. Ich öffnete sie. Beide waren von Nathan. Er schrieb: "Hey Ally :) Ich könnte dir sehr gerne schreiben, was es mit Natalija auf sich hat, aber auch erzählen. Letzteres ist wahrscheinlich einfacher." Und "Wo bist du denn gerade? Hast du gerade Zeit und Lust für ein Treffen?" Irgendwie begann ich zu lächeln, aber ich wollte auch unbedingt zu meinen Freunden und noch so viel Zeit wie möglich mit ihnen verbringen. Solange ich es noch konnte. Kurzerhand antwortete  ich, ich hätte keine Zeit, und lief weiter Richtung Strand. Ich würde später auf das Angebot zurückkommen.

Da sah ich meine Freunde auch schon. Jake und Seth trugen eine wie wild zappelnde und strampelnde Leah ins Wasser und Emily stand lachend am Strand. "Hey Ems", ich gesellte mich zu ihr und schaute mich kurz um. Keine Spur von Mex... "Na Ally, alles klar?", fragte sie lächelnd und ich nickte: "Und bei dir?" Sie nickte als Antwort ebenfalls und ich begann zu grinsen. "Ich geh mal Leah retten, kommst du mit?", ich sah Emily an und auf ihr Nicken stürmten wir beide gleichzeitig ins Wasser um Leah zu retten. Das Wasser war angenehm kühl und kühlte unser warmes Wolfsblut ein bisschen ab. Noch merkte ich zum Glück nichts von der Vampirader. Vielleicht hatte Dr. Cullen ja unrecht, und es würde kein Kampf stattfinden.

Uns stand das Wasser fast bis zur Hüfte, den Jungs dementsprechend bis zur Mitte ihrer Oberschenkel. Oben rum hatten die Herren mal wieder nichts an. Bei Seths Anblick begann ich zu grinsen.

Jake und Seth begannen zu lachen. "Hey! Jetzt seid ihr aber in der Überzahl!", schrie Jake und ich sah wie Seth Leahs Füße langsam ins Wasser gleiten ließ und sich 'unauffällig' an mich heran schlich. Das Ganze war natürlich weniger unauffällig und ich lief lachend und kreischend in eine andere Richtung und von ihm weg. Er begann zu lachen, lief mir hinterher und fasste mich schon nach ein paar Schritten an der Taille. "Neeeeeein!", lachte ich und er zog mich zu sich ran. "Wohin des Weges, Prinzessin?", fragte er grinsend und ich sah zu Emily, die immernoch mit Jake kämpfte, aber wo war Leah?! Ich sah mich um und ignorierte Seths Frage. Ich sah ihn an: "Wo ist Leah?"

"Du brauchst gar nicht abzulenken", lachte dieser jedoch nur, als ich etwas mein Bein streifen und Seth zusammen zucken spürte. Jemand zog an seinen Beinen. Ich begann wieder zu lachen, riss mich aus seinen Armen und schob ihn von mir weg. Dann lief ich schnell zu Emily um ihr bei der Rangelei mit Jake zu helfen.

Nachdem wir viel Zeit im Wasser verbracht hatten legten wir uns in den weichen Sand des Strandes. Ich lag neben Seth, daneben Leah und Ems und dann Jake, von Mex war immernoch keine Spur. Ich kuschelte mich an Seth und sah in den mittlerweile von Sternen übersäten dunklen Nachthimmel. Ein Sichelmond war ebenfalls zu erkennen. Ich stützte mich auf meinen Ellenbogen auf und sah über die anderen rüber zu Jake. Er nickte, weil er sofort wusste was ich wollte und wir begannen den anderen die Sternbilder zu erzählen. Stolz und grinsend fügten wir immer immer mehr Bilder hinzu, die wir kannten. Vom 'Großen Wagen', zum 'Pegasus', zum 'Fuhrmann' und so weiter... Während der ganzen Zeit hörten die anderen aufmerksam zu und ich schielte ab und zu zu Seth herüber, der mich grinsend beobachtete. Zum Glück war ihm noch nicht aufgefallen, dass mein Ring nicht an meiner Hand war.

Nach einigen weiteren Gesprächen gingen wir dann alle gemeinsam wieder Richtung Rudel. Ich lief neben Emily und Leah. Wir redeten gerade über meine Geburtstagsfeier, als eine der beiden fragte, ob mir eigentlich meine anderen Freunde zum Geburtstag gratuliert hatten. Ich nickte: "Allerdings waren Mary und Sophie nicht bei mir zu Hause. Mary ist im Urlaub und Sophie hat es mal wieder vergessen", lachte ich und die anderen begannen auch zu lachen.

Beim Rudel angekommen sah ich grinsend, wie sich Ckary mit Embry unterhielt. Ich begann zu grinsen. Ich wusste, dass Embry ein sehr netter Kerl war, einer der besten Freunde von Jake, und ich hörte seine Gedanken. Ich begann zu kichern und ging auf die beiden zu. "Hey Clary, hey Embry", grinste ich und stellte mich dazu. Ich spürte wie Seth von hinten seine Arme um mich legte und grinste noch mehr. Ich sah ihn über meine Schulter hinweg an und er küsste mich glücklich. Ich merkte, warum er so glücklich war: Er freute sich das Clary endlich davon wusste, dass wir nichts mehr vor ihr geheim halten mussten und das konnte ich nur zu gut verstehen. Auch ich freute mich riesig darüber, ich meine, etwas besseres konnte es echt nicht geben. Ich sah ihn an und spürte, wie Seths Hände langsam meine Arme entlang und zu meinen Händen strichen. Ein schönes Gefühl, doch gleichzeitig machte sich Panik in mir breit, was wenn er bemerkte, dass ich meinen Ring nicht trug?!

Ich lächelte ihn an und gab ihm einen Kuss um ihn abzulenken. Mit Erfolg! Er bemerktes nicht, obwohl seine Hände genau dadrauf lagen.

Mittlerweile war schon einige Zeit vergangen und Seth und ich hatten uns schlussendlich entschieden ins Bett zu gehen. Sehr pünktlich, wenn ihr mich fragt... Schliesslich geht die Sonne schon in ein bis zwei Stunden wieder auf... Wir hatten uns gemeinsam in unser kleines Bett gekuschelt. Er hatte seine Arme um mich gelegt und so lagen wir da, wie Pärchen eben so liegen. Gerade dachte ich über den Tag nach und lauschte den beruhigenden Geräuschen von Seths gleichmäßiger Atmung. Es war so schön entspannend. Eigentlich hätte ich mich ja so richtig entspannen können, doch leider störte etwas meine Ruhe. Ein lautes immer immer lauter werdendes Klopfen gelangte in den Vordergrund und ich brauchte einige Zeit, bis ich bemerkte, dass es Seths Herzschlag war. Ich schluckte. Nicht jetzt! Bitte nicht Jetzt!! So ein Mist! Ausgerechnet jetzt spürte ich einen Sinn der Vampire... Seths Herzschlag wurde immer lauter und bald hörte ich nur noch ein einziges Klopfen. Natürlich bereitete mir das ganze Angst. Ich wüste schließlich nicht, was noch alles folgen würde. Würde ich ihn vielleicht sogar beißen?! OMG bloß nicht!!! Ich bekam eine Gänsehaut und versuchte schnell mich aus seiner Umarmung zu befreien ohne ihn aufzuwecken.

Zum Aufstehen musste ich mich allerdings noch einmal zu ihm drehen. Was ich da sah, ließ mich beinahe aufschreien:

Seths Ader am Hals pulsierte stark und ich merkte einen Drang mich ihr zu nähern. "Nein!", flüsterte ich leise, "Nein, nein, nein, nein, nein!" Ich lehnte mich aus Panik weiter nach hinten und viel mit lautem Poltern aus dem Bett. "Shit!", fluchte ich und hielt mir die Hand, auf die ich gefallen war.

"Prinzessin... Alles okay?!", hörte ich Seths verschlafene Stimme fragen und sah ihn an.

Seth POV

Ally war aus dem Bett gefallen... War alles in Ordnung bei ihr? Sie fiel doch sonst nicht heraus...

Als ich sie fragte, ob alles okay sei, sah sie mich an. WTF!?! Was war mit ihr los?! Sie war total blass und starrte mich mit weit, sehr weit aufgerissenen Augen an. In ihren Augen standen Panik und Angst, aber irgendwie schien dort auch etwas unkontrollierbares zu sein...

Sie starrte mich, nein meinen Hals (?!?) weiter an. "Al?!", fragte ich sie nochmal und begann aufzustehen. "Bleib wo du bist!", sagte sie in panischem Ton und rutschte im Sitzen Richtung Tür, "Es... Es ist alles okay... Ich brauche nur kurz frische Luft..." Langsam stand sie nun auf. Komisch... Irgendwas verheimlicht sie mir doch... Ich bin doch nicht blöd... Ich sehe das doch...

Alissa POV

Dann verschwand ich schnell durch die Tür nach draußen... Himmel!, war das knapp!

Wolves - Eine von ihnenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt