Rache Teil 4

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Sina


"Lass uns rein gehen." Er zwinkerte mir zu und setzte dabei sein unverschämtes Grinsen auf. Ein Kribbeln breitete sich in meinem Bauch aus. Es zog sich zu tieferen Regionen. Mein Körper wusste genau, was ihn bald erwarten würde und er freute sich sehr darüber.

Seine direkte Antwort überraschte mich sehr. Ich hatte gar keine Chance mich zu äußern. Woraufhin er mich schon am Handgelenk packte und durch die Menge bis hin zur Terrasse führte. Er schien es eilig zu haben. Im Erdgeschoss war schnell ein menschenleeres Zimmer gefunden, in welches wir unbemerkt verschwinden konnten.

Mitten in dem Raum stand ein großer mit Papierstapeln vollgeladener Schreibtisch. Mehr konnte ich in dem schwachen Licht, dass von der Straßenlaterne ins Zimmer schien, nicht erkennen. Carlo zog sein Oberteil mit einer geschmeidigen Bewegung aus, ließ es zu Boden gleiten und kam auf mich zu. Er verschlang mich förmlich mit seinen braunen Augen. Auf einmal war es so viel heißer in diesem Zimmer. Er wusste, dass mich der Anblick seines Oberkörpers wahnsinnig machte. Ich spürte, wie meine Begierde nach ihm intensiver wurde.

Seine weichen, gepflegten Hände umschlossen meine Wangen, woraufhin er seine Lippen leidenschaftlich auf meine presste. Ich griff durch sein prachtvolles, braunes Haar, klammerte mich darin fest und zog ihn noch näher an mich heran. Wie ich es liebte. Es fühlte sich an, als hätte es die Trennung nicht gegeben. Es war ein langer Kuss voller Gefühle. Mein Herz schlug schneller. Ich lockerte den Griff und fuhr mit meiner Hand zu seiner warmen Brust. Ich konnte seinen Herzschlag spüren.

Als er mich ohne Vorwarnung hochhob, umschlang ich ihn mit meinen Beinen und zog mich an ihn. Er überhäufte mich mit hitzigen Küssen und trug mich durch den Raum bis hin zum Schreibtisch, den er mit einer kräftigen Handbewegung freiräumte, so dass er mich darauf absetzen konnte. Seine Nähe fühlte sich viel besser an, als ich es mir für den heutigen Abend erträumt hätte. Er strich sanft mit seinen Lippen über meinen Hals, genau an die Stelle, die am meisten an meinem ganzen Körper kitzelte, weshalb ich kichern musste. Ich spürte auf meiner Haut, wie Carlo mit seinen Lippen ein Lächeln formte. Er wanderte über mein Schlüsselbein bis hin zu meinem Dekolleté, welches er stürmisch abknutschte.

"Ich wusste, dass du wieder angekrochen kommst. Wer einmal von meinen Vorzügen gekostet hat, kommt nicht mehr davon los." Er lachte gehässig und machte unbefangen weiter. Mich riss es aus meinem Verlangen und holte mich auf den Boden der nüchternen Tatsachen zurück: Er war ein eingebildetes Arschloch und nur auf das Eine aus. All die Gefühle, die ich geglaubt hatte in seinen Küssen zu spüren, waren nicht vorhanden. Ein stechender Schmerz breitete sich in meiner Brust aus. Wie konnte ich so dumm sein und mehr hineininterpretieren. Ich biss auf meine Lippen und riss mich zusammen. Es war doch offensichtlich, dass er es nur als Spaß ansehen würde. Dieses Mal würde ich ihm den Spaß aber nicht gönnen.

Als ich seine Hand an meinem inneren Oberschenkel wahrnahm, zog ich sie langsam zurück. Er blickte mich fragend an. Doch bevor er etwas antworten konnte, legte ich seine Hand auf meine Brust. Es schien ihn zu befriedigen und das Feuer in seinen Augen kehrte zurück.

"Zuerst verwöhne ich dich.", hauchte ich in sein Ohr. Er stöhnte auf.


Die KristallwächterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt