„Gibt es einen Grund, warum du jetzt so abweisend bist?" fragte ich genervt nach, weil Tricia so tat, als wäre ein Artikel über Nagellack interessanter, als sich mit mir zu unterhalten. Was natürlich schon möglich wäre, aber im Normalfall war Tricia höflich und würde sich nicht so verhalten.
Tricia sah für einen Moment hoch und ich versuchte sie so fragend wie möglich anzublicken, ehe sie wieder weg sah. Wir saßen, wie häufig nach der Schule, im Café ihrer Mutter.
„Tricia?" fragte ich noch einmal und sie klappte die Zeitung zu, sah zu mir und meinte schnippisch: „Seit wann sitzt du Mittags bei den Freaks?"
Ich wusste, wen sie damit meinte, trotzdem fragte ich nach.
„Wen meinst du mit Freaks?"
„Na freaky Michael und seine Freunde."
„Das sind keine Freaks", verteidigte ich meine neuen „Freunde". So wie sich Michael und Calum heute verhalten hatten würde ich nicht so schnell in Ruhe gelassen werden. Luke hingegen hatte außer einem kurzen Gespräch über Kirschen kein Wort mit mir gesprochen, was mich wirklich nervte. War es ihm so peinlich, dass wir uns geküsst hatten?
„Michael hat grüne Haare und sie glauben, dass sie irgendwann mal Rockstars werden. Für mich sind das Freaks. Woher kennst du sie überhaupt?" fragte sie nach und ich gab knapp: „Harry", zur Antwort.
Tricias Blick änderte sich von genervt in eine Mischung aus peinlich berührt und mitleidig. Ich hatte bisher noch nicht mit ihr darüber gesprochen und gerade war ihr wohl klar geworden, dass sie als beste Freundin eigentlich die Aufgabe hatte sich darüber zu informieren. Wir kannten uns schon so lange, dass sie wusste, dass ich negative Dinge selten ansprach. Da ich seit Samstag nicht mehr mit ihr über Harry gesprochen hatte war ihr nun klar, dass es mit ihm schlecht geendet hat.
Sie vergaß, dass sie mir beleidigt sein wollte, weil ich nicht mit ihr zu Mittag gegessen hatte und fragte stattdessen: „Wie seid ihr auseinander gegangen?"
Ich zuckte lustlos mit den Schultern. Es tat weh an Samstagnacht zu denken und ich wollte es lieber nicht aussprechen. Aber Tricia war meine beste Freundin, es war besser es ihr zu sagen, anstatt es selber mit mir auszumachen.
„Er hat gesagt, wir werden uns wiedersehen. Irgendwann."
Sie sah mich überrascht an.
„Ihr habt also Schluss gemacht?"
„Wir waren nie wirklich zusammen...", murmelte ich und erzählt ihr die ganze Geschichte: „Wir waren Samstagabend bei Ashton. Das ist so einer mit blonden Locken und ging anscheinend mit Harry in die Jahrgangsstufe. Jedenfalls waren wir bei ihm und Michael, Calum, dieser Luke und zwei Mädchen waren ebenfalls dort. Wir haben Flaschendrehen gespielt", ich macht eine kurze Pause, da Tricia den Kopf schüttelte.
„Ja ich weiß. Super kindisch", gab ich kurz zu und erzählte weiter: „Calum hat dann gesagt, dass sich dieser Luke und ich küssen sollen. Harry hat nichts unternommen. Gar nicht. Er hat nur gelacht und gemeint, dass sich Luke keine Sorgen machen solle, weil ich gut küssen könne. Ich hab mich total vor den Kopf gestoßen gefühlt, da ich mir sicher war, dass wir zusammen waren."
Es war peinlich darüber zu sprechen, aber Tricias verstehende Reaktion machte es etwas erträglicher.
„Das ist echt mies von ihm!" antwortete sie fassungslos und ich nickte immer noch gekränkt.
„Hast du diesen Luke dann geküsst?" fragte sie interessiert nach und ich seufzte.
„Ja. Ich wollte nicht, aber ich war dann irgendwie auch so sauer auf ihn und wollte ihm eins reinwürgen. Was aber nicht geklappt hat. Danach meinte er, ich sei kindisch und ich bräuchte mich nicht so aufführen, weil ich ja nur jemanden geküsst hatte. Dann hab ich geheult und er hat gecheckt, dass ich dachte, wir seien zusammen. Was wir aber nicht waren, denn er hat keine Lust eine Fernbeziehung zu führen, wenn er in Sydney studiert. Also hat er es geschafft, mir doch noch mein Herz zu brechen, obwohl ich die letzten sechs Wochen wirklich dachte, dass er für mich dasselbe empfindet. Und ja, ich weiß, du hast gesagt, ich soll aufpassen."
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Ticket outta Loserville
FanfictionAls Luke und Kylie aufeinander treffen ist er zu schüchtern um richtig mit ihr zu sprechen und sie hat ihr Herz schon jemand anderen geschenkt. Doch irgendwie war dieser eine Kuss mehr als er sollte. *** Wenn man all seine Ängste vergisst, sein Hir...