„Ich werde hundertprozentig nicht diesen Fetzen zu deiner Hochzeit tragen! Die Farbe ist eine Zumutung und ich verstehe nicht, wie sich irgendein Designer so einen hässlichen Schnitt einfallen lassen konnte! Oben ist es merkwürdig Sackartig und um die Knie total eng. Einfach schrecklich!"
Lily sah unsere Schwester Violet aufgebracht an und ich war erleichtert darüber, dass sie meine Meinung über das Kleid teilte. Den heutigen Samstag verbrachten wir in Sydney, um Violets Hochzeitskleid zu kaufen, sowie unserer Brautjungfernkleider auszusuchen. Wir wussten alle, dass das ein anstrengender Tag werden würde und bisher war ich noch erstaunt gewesen, wie zivilisiert alles verlaufen war. Violet war tatsächlich bereits zufrieden, dass vierte Kleid, das sie probiert hatte war wie für sie geschaffen. Sie musste es nicht einmal mehr umändern lassen und das diese Suche so schnell geklappt hatte war fast ein Geschenk Gottes. In meiner Vorstellung wären wir heute den ganzen Tag im Geschäft herumgelungert und hätten danach eine aggressive und unzufriedene Violet mit nach Hause nehmen müssen.
Nur leider schien sich die Suche nach den Brautjungfernkleidern jetzt in eine kleine Katastrophe zu verwandeln. Die ersten paar Kleider hatte Lily nicht einmal anprobiert und jetzt stand sie vor uns und war definitiv nicht zufrieden. Wieso auch immer wollte Violet uns in ziemlich hässliche Kleider stecken, doch das konnten wir einfach nicht zulassen.
„Was hast du denn? Lachsfarben ist modern und der Schnitt ist praktisch zeitlos!" versuchte Violet zu vermitteln und warf einen hilfesuchenden Blick zu Mum. Doch selbst die hatte die Arme verschränkt und warf ihrer ältesten Tochter einen „Wie kannst du nur so etwas verlangen"-Blick zu.
Ich war froh, dass Lily es probiert hatte, denn ich mochte Kleider probieren nicht besonders und das es nicht die letzte Anprobe war, war uns jetzt schon allen klar.
Die Farbe des Kleides wirkte ziemlich künstlich und obwohl Lily eine gesunde Bräune hatte und ihre dunkelblonden Haare eigentlich warm wirkten, sah sie blass aus. Dazu kam, dass die Länge des Kleides merkwürdig war, nämlich eine Handbreit übers Knie. Der Rock selber war eher eng gehalten, weshalb meine Schwester zwar einen süßen Hintern darin hatte, ich mir aber auch vorstellen konnte, dass man darin nur kleine Schritte machen konnte. Das größte Manko an diesem Kleid war allerdings der Ausschnitt. Die Träger waren breit und das Kleid endete oben an einer merkwürdigen Position, so dass Lilys Oberweite irgendwie verschwand.
Es sah einfach nicht schön aus und ich wollte auf keinen Fall so zur Hochzeit gehen. Wir würden tausend Bilder machen, weswegen ich mich noch jahrelang für dieses Outfit schämen würde. Und dann war da ja auch noch Luke. Der nebenbei bemerkt nächste Woche in Sydney verbringen würde. Die Eltern der Jungs hatten der Sache zugestimmt und deshalb waren sie die komplette letzte Woche, und sicherlich auch die nächste Woche, mit proben beschäftigt gewesen. Ich hatte ihn nur in der Schule zu Gesicht bekommen und abends hatten wir kurz miteinander telefoniert, wobei wir da fast nur über Schularbeiten gesprochen hatten. Ich hatte ihn nicht mehr auf das Date angesprochen, hoffte aber, dass er es mit der ganzen Bandsache nicht vergaß. Es war eine komische Vorstellung, dass ich ihn eine ganze Woche lang nicht sehen würde, irgendwie hatte ich mich total an ihn gewöhnt.
„Dir gefällt es doch Kylie, oder?"
Violet riss mich aus meinen Gedanken und ich sah hoch zu meiner Schwester, die wieder ein blaues Sommerkleid trug, obwohl sie ihr Hochzeitskleid am liebsten gar nicht mehr ausgezogen hätte. Ich selber hockte im Jeansrock und Polohemd auf einem der bequemen Loungesesseln und verbrachte die meiste Zeit damit an Luke zu denken. Für mich war es nicht besonders spannend Violets Anprobe zu verfolgen.
„Ähm..." fing ich an und Violet warf mir einen bösen Blick zu, gleichzeitig sah mich Lily auffordernd an, ihr die Wahrheit zu sagen. Ich hasste es, wenn sie mich zwischen die Fronten drängten.
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Ticket outta Loserville
FanfictionAls Luke und Kylie aufeinander treffen ist er zu schüchtern um richtig mit ihr zu sprechen und sie hat ihr Herz schon jemand anderen geschenkt. Doch irgendwie war dieser eine Kuss mehr als er sollte. *** Wenn man all seine Ängste vergisst, sein Hir...