42 | LUKE

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Nachdem Kylie mit mir gesprochen hatte war ich wieder gut drauf. Ich hatte zuvor auch versucht nicht zu komisch zu sein, aber irgendwie war da so eine merkwürdige Stimmung zwischen uns. Da ich jetzt aber wusste, dass sie keine Gefühle mehr für ihn hatte, waren meine Chancen bei ihr um einiges gestiegen. Jetzt musste ich sie nur noch nutzen.

Aber jetzt gerade konnte nicht mehr tun, als ihr beim Spiel zuzusehen. Als Kylie davon sprach, dass die andere Mannschaft etwas aggressiver war, dachte ich sie würde etwas übertreiben. Es waren schließlich Mädchen und wie krass konnten die schon drauf sein?

Allerdings wurde ich schon in den ersten paar Minuten des Spiel eines besseren belehrt: Die anderen spielten extrem unfair und eine von Kylies Mitspielerin musste nach kurzer Zeit mit einer blutenden Nase ausgewechselt werden. Ich hatte ein bisschen Angst um Kylie, aber sie schaffte es immer abzuspielen, bevor eine der gegnerischen Mannschaft sie angreifen konnte.

Tricia hingegen spielte etwas weniger passiv, sondern war die meiste Zeit damit beschäftigt sich mit der Nummer acht der gegnerischen Mannschaft herumzuärgern. Die foulte unsere Freundin nämlich häufig, was Tricia immer aggressiver werden ließ und die andere daraufhin nur lachte. Gerade hatte die Schiedsrichterin das Spiel unterbrochen und diskutierte mit den beiden Mädchen. Und ja, ich sprach echt immer noch vom Feldhockeyspiel unserer Mädchenmannschaft.

„Das ist das beste Spiel, das wir je gesehen haben", stellte Michael fest und schob sich ein paar Chips in den Mund. Er hatte sich eine Packung mitgenommen, weil das hier, laut ihm, unterhaltsamer als ein Blockbuster war.

„Stimmt. Das hier ist es auf jeden Fall wert die Bandprobe nach hinten zu schieben", pflichtete ihm Ashton und nahm sich eine Hand voll Chips. Alle saßen wir auf einer Bank und starrten gebannt aufs Feld. Was würde wohl als nächstes passieren?

„Die Nummer acht spielt schon die ganze Zeit unfair. Also noch unfairer, als der Rest dieser Truppe und sie unternehmen gar nichts dagegen!" beschwerte sich Tricia bei der Unparteiischen, woraufhin das Mädchen des anderen Teams nur lachte. Wieder einmal.

„Lach nicht so dumm", zischte Tricia sie an und die Schiedsrichterin hob warnend ihre Hand.

„Ich hab nichts gesehen, also geht das Spiel wie gewohnt weiter."

„Dann kaufen sie sich eine Brille! Die hat mir schon drei Mal auf meine Oberweite geschlagen und sie reagieren gar nicht darauf! Haben die sie gekauft?" fragte Tricia wütend nach und Kylie, die bis jetzt nur neben ihr stand, machte einen Schritt nach vorne, um ihre Freundin von der Schiedsrichterin wegzuziehen.

„Noch so eine Bemerkung und ich stell sie vom Platz!" drohte die ihr und Kylie meinte entschuldigend: „Das hat sie nicht so gemeint, sie ist einfach nur wütend, weil das andere Team sehr unfair spielt und sie das nicht ausreichend bestrafen. Die würden schon in Unterzahl spielen, wenn sie all die Fouls ahnden würden."

Die Schiedsrichterin seufzte und schüttelte dann genervt den Kopf.

„Ich mach das hier auch nur freiwillig, könntet ihr nicht ein bisschen netter zu einander sein?" fragte sie nach und Kylie deutete auf das Mädchen mit der aufgedruckten acht.

„Das sollten sie lieber denen da sagen! Wir spielen echt fair und haben noch keine der Anderen außer Gefecht gesetzt."

„Ihr spielt wie kleine Mädchen!" provozierte die aus dem anderen Team und da schien Tricia der Geduldsfaden zu reißen.

Obwohl Kylie sie eigentlich festhielt, machte sie sich von ihr los und stürmte auf das Mädchen zu.

„Ich werde dir zeigen, wie stark dieses kleine Mädchen schlagen kann!"

Ticket outta LoservilleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt