29 | KYLIE

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„Das ist alles so unglaublich krass! Wir werden in einem professionellen Tonstudio sein, voll mit professionellen Geräten und professionellen Leuten! Das ist einfach so..."

„Professionell?" unterbrach Tricia Michaels Redefluss, der sie daraufhin irritiert anstarrte.

„Äh ja."

Michael warf Tricia einen leicht bösen Blick zu, doch dann übernahm die Freude über die Aufnahmen im Tonstudio wieder die überhand und er grinste breit in die Runde.

„Und wie genau seid ihr jetzt dazu gekommen?" fragte ich nach und Luke, der neben mir saß, erklärte: „Ashton hat einen alten Bekannten getroffen. Eric ist zwei Jahre älter als er und studiert in Sydney irgendwas mit Musik. Nebenbei jobbt er in einem Tonstudio und die suchen auch immer nach jungen Nachwuchsbands. Sie waren ziemlich begeistert, dass wir auf Youtube so aktiv sind und wollen Probeaufnahmen mit uns machen. Wir haben ein paar eigene Songs und das wird dann so eine Art Demo-CD. Also soweit ich es verstanden hab."

„Dann haben wir unsere ersten richtigen Aufnahmen, die wir an Plattenfirmen schicken können und die wir auf unserem Konzert verteilen können", meinte Calum weiter.

„Stellt euch nur mal vor, wie cool das ist, wenn es irgendwann richtige CDs von uns gibt. Auf denen unser Bandname aufgedruckt ist und so ein kleines Heftchen mit Texten und Danksagungen dabei ist", schwärmte Michael und ich musste grinsen. Bisher hatte ich ihn noch nie so begeistert über etwas gesehen, wie heute.

„Bis es so weit ist schreiben wir erst mal unseren Bandnamen mit Edding drauf", lachte Calum und Michael warf ihm einen genervten Blick zu.

Ich fragte mich, wann genau das Ganze war. Bisher hatten die Jungs nur total aufgedreht von allem berichtet und ich hatte ein bisschen Angst, dass sich die ganze Sache mit Violets Hochzeit überschneiden könnte. Was dezent schlecht wäre.

„Wann ist es denn so weit? Und wie lange dauert sowas?" fragte Tricia nach und ich war mir fast sicher, dass sie meine Gedanken lesen konnte, auch wenn sie gerade nur Calum fragend ansah und mich gar nicht wahrnahm.

„Wir werden eine Woche lang in Sydney bleiben und Lukes Mum diskutiert das morgen mit dem Schuldirektor. Er müsste uns für eine Woche freistellen und wir hoffen, dass er das zu lässt."

Calums Antwort stellte mich nicht zufrieden, denn jetzt wusste ich immer noch nicht, wann sie weg sein würden.

Ich wollte eigentlich nochmal fragen, wann genau das Ganze war, doch Michael war schneller als ich: „Aber die müssen uns fast. Wenn wir richtig krank wären würde uns auch eine Woche fehlen und schließlich wollen die auch immer, dass wir unsere Träume leben."

„Ach echt?" fragte Luke nach, was sich wohl auf die Sache mit dem Träume leben bezog.

„Ja." Antwortete Michael ihm und klang, meiner Meinung nach, ziemlich überzeugend.

Dann läutete es zum Pausenende und wir standen von unserem Tisch auf, um zurück zu den Unterrichtsräumen zu gehen. Calum verschwand mit Tricia, da sie jetzt eine gemeinsame Stunde hatte und Michael machte sich alleine auf den Weg zu seinem Chemieunterricht. Es blieben nur noch Luke und ich übrig, was ich ziemlich gut fand, denn jetzt konnte ich ihn noch einmal fragen, wann er in Sydney war.

„Was hast du jetzt?" fragte Luke bei mir nach und ich überlegte einen Moment. Als es mir einfiel stöhnte ich: „Wirtschaft, das ist immer so schrecklich langweilig."

Luke grinste mich an.

„Ich bin froh, dass ich es nicht genommen hab."

„Das kannst du wirklich sein. Nächstes Jahr werde ich es auch abwählen. Eigentlich sind meine Eltern dran schuld, dass ich jetzt so leiden muss, denn sie haben mich praktisch dazu gezwungen. Weil das ja ein Fach ist, das mir im Leben weiter hilft."

Ticket outta LoservilleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt