Freitagabend war ich wirklich nervös. Auch wenn alle kommen würden und nicht nur Luke. Vielleicht war es auch besser so. Mein Plan war zwar eigentlich nur ihn einzuladen, aber nachdem er so überrascht aussah habe ich die anderen doch noch schnell gefragt. Nichts wäre peinlicher gewesen, als wenn er abgesagt hätte.
Wenn Michael und CO. dabei waren brauchte ich wenigstens keine Angst davor haben, dass ein peinliches Schweigen entstehen würde. Aber trotzdem war ich einfach nervös.
Luke war zum ersten Mal bei mir zuhause und ich wollte nicht, dass er einen falschen Eindruck von mir bekam. Ja, unser Haus war ungefähr doppelt so groß wie seins und wir hatten fast nur exklusive Möbel, aber wir waren jetzt auch keine Snobs. Mein Vater verdiente einfach nur sehr viel Geld und meine Mutter arbeitete nur nebenbei in einer Kunsthandlung, weil es ihr mittlerweile zu langweilig war nur zuhause zu sein. Meine Schwestern und ich machten ihr nicht mehr allzu viel Arbeit und eine Putzfrau hatten wir auch noch. Aber mir war bewusst, dass ich mit gewissen Privilegien groß geworden war und meine Eltern hatten auch darauf geachtet uns nicht zu sehr zu verziehen. Wir mussten immer gute Noten schreiben und unsere Zimmer wurden regelmäßig kontrolliert. Meine Mutter hasste Unordnung.
Da meine Eltern heute Abend aber aus waren entschied ich mich dazu, dass wir in unserem Wohnzimmer die DVD sehen konnten. Unsere graue Ledercouch war groß genug für alle, denn meine Familie bestand ja ebenfalls aus fünf Leuten. Ich hatte Muffins gemacht und Chips aus der Vorratskammer geholt. Außerdem hatte ich mein Zimmer gründlich überprüft. Nur für den Fall, dass doch jemand hochgehen wollte. Tatsächlich hatte ich ein T-Shirt von Harry gefunden, dass ich jetzt ganz unten in meinem Kleiderschrank versteckt hatte.
In dem Zug hatte ich auch mein Handy durchgeforstet und alle Bilder von ihm und mir auf meinen Laptop geladen. In den Ordner „unwichitg2.0". „Unwichtig1.0" beinhaltete Fotos von meinem ersten Freund Christoph. Wir waren damals dreizehn, weshalb die Beziehung auch nicht wirklich relevant war. Aber es gab eine Menge Fotos und ich brachte es nicht übers Herz sie zu löschen. Er war nicht auf meiner Schule und somit hatten wir auch keinerlei Kontakt mehr.
Währen dich noch damit beschäftigt war eine Strähne meiner Haare zu flechten bekam ich von Tricia eine Nachricht, dass sie nicht kommen konnte. Ich dachte erst, sie erlaubt sich einen Scherz, aber als ich zurück rief erklärte sie mir todtraurig, dass ihre Eltern sie nicht weg ließen. Weshalb auch immer. Als sie es mir erklären wollte war plötzlich die Leitung tot und zurück rufen konnte ich nicht mehr, da es schon klingelte. Zum Glück war ich schon fertig angezogen und steckte die Strähne nur noch schnell fest, ehe ich die Tür aufriss und die nach unten lief.
Okay kein Problem, ich konnte den Abend auch nur mit den Jungs verbringen. Es wäre zwar schön gewesen, wenn Tricia auch da wäre, aber es war jetzt auch kein Weltuntergang.
Ich lief durch unsere Eingangshalle und zu unserer großen schwarzen Haustüre, um sie zu öffnen. Vor ihr stand etwas verloren dreinblickender Luke. Er trug eine dieser engen, schwarzen Hose und ein blaues Polohemd, in dem er ziemlich süß aussah. Mir kam es so vor, als hätte er sich nicht entscheiden können wie genau er sich anziehen wollte. Seine Haare hatte er aufgestellt und er spielte nervös mit seinem Lippenpiercing.
„Hi", grüßte ich ihn etwas atemlos.
Luke sah zu mir und lächelte leicht.
„Hi", antwortete er mir. „Ähm... ich... also nein. Ähm Calum kann nicht kommen, er ist irgendwie krank."
Ich sah ihn überrascht an. Calum kam auch nicht?
„Echt? Schade. Tricia kann auch nicht kommen, ich weiß nicht genau warum", meinte ich und er nickte verstehend. Dann standen wir uns gegenüber und sahen uns einfach nur an. Okay, erster peinlicher Moment, schön das du zu uns gefunden hast.
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Ticket outta Loserville
FanfictionAls Luke und Kylie aufeinander treffen ist er zu schüchtern um richtig mit ihr zu sprechen und sie hat ihr Herz schon jemand anderen geschenkt. Doch irgendwie war dieser eine Kuss mehr als er sollte. *** Wenn man all seine Ängste vergisst, sein Hir...