Für Alina
Die sowohl eine Schwester wie auch eine Freundin ist
und damit wahnsinnig wertvoll.Es begann alles mit einer Wette. Und eigentlich war ich völlig selberschuld.
Lona und ich gingen die Strasse entlang, gerade hatten wir unsere Lieblingsbar verlassen und waren auf dem Nachhauseweg. Es war schon ziemlich spät und ich musste zugeben, ich hatte ein bisschen zu viel intus. Was komisch war, denn ich hatte nur zwei Bier gehabt und normalerweise machte mir das nichts aus, aber jetzt spürte ich den Alkohol.
„Natürlich würde ich mich trauen!", widersprach ich meiner Freundin gerade und verlangsamte meinen Schritt. Ich merkte, dass ich leicht im Slalom lief.
Lona lachte ein wenig. „Ich meine, wenn du nüchtern bist." Sie hatte mehr Alkohol gehabt als ich, wirkte aber trotzdem gefasster. Eine Frechheit.
„Hey", protestierte ich entrüstet und ein wenig zu laut. „Ich hatte nur zwei Bier."
„Bist du dir sicher?", fragte Lona zweifelnd und hob die Augenbrauen.
Naja, so sicher war ich mir nicht, denn es fühlte sich nach mehr an. Aber andererseits hatte ich genau gezählt und auf zwei zählen konnte ich auch montagabends.
Also nickte ich vernehmlich. „Aber wetten, ich traue mich, irgendeinen Typen zu küssen?", griff ich die Diskussion von vorhin auf, ich glaube, ich lallte ein wenig. „Oder sogar drei Typen?"
Lona hatte behauptet, ich würde mich nie trauen, einen Jungen zu küssen, dazu sei ich viel zu verklemmt in dieser Hinsicht. Dabei waren doch nur meine Eltern verklemmt, nicht ich!
„Malia! Ich habe nie von fremden Typen geredet!", stellte Lona mit einem überraschtem Lachen klar, nahm mich bei der Hand und zog mich weiter.
Wir liefen halb auf der Strasse, halb auf dem Trottoir und konnten dankbar sein, dass hier kaum Autos fuhren. Stattdessen war die Strasse voll von Bars und Clubs und vor den Türen standen immer etliche Gruppen von Jungs und Mädchen zusammen. Man hörte gedämpfte Musik aus den Bars, Gelächter drang zu ihnen durch und ab und zu sah man auch jemand auf der Strasse, der ebenfalls auf dem Nachhauseweg war. Die Stimmung war ruhig, aber fröhlich dank dem Leben, das man durch die Fenster der Clubs sah. Die Strasse war der Treffpunkt in der Stadt. Beim Vorbeigehen schaute ich ein paar Jungs genauer an. Würde ich mich wirklich trauen, einen Jungen zu küssen? Von mir aus? Ich schaute zu Lona und wieder zu den Gruppen mit Jungs zurück. Aber Lona ging zu schnell und ich musste mich beeilen, dass ich ihr folgen konnte, also liess ich die Gruppe hinter mir. Die Strassenlaternen waren die einzige Lichtquelle in der Strasse, aber je länger wir nun unterwegs waren, desto besser gewöhnten sich meine Augen an das Licht, auch wenn mein Kopf sich wegen dem Alkohol schwer anfühlte. Als wir die nächste Seitengasse passierten, sah ich, dass dort ein Junge gerade aus einem Club kam, alleine. Er sah auf den ersten Blick gut aus, hatte hellbraune Haare und ein Handy in der Hand. Ich riss an der Hand von Lona und grinste sie an. Das wird Kandidat eins sein.
„Ich sagte doch, ich traue mich." Dann liess ich sie los und ging schnurstracks auf den Typen zu. Im Gehen fuhr ich mir kurz durch die dunklen Haare und setzte ein strahlendes Lächeln auf. Der gut-aussehende Junge sah mich überrascht an und liess das Handy sinken und ich bemühte mich, nicht betrunken auszusehen oder zu torkeln. Lächelnd trat ich näher, stellte mich auf Zehenspitzen und küsste ihn kurz auf die Lippen. Seine Lippen waren weich und rochen nach einem Drink und dann nahm ich meinen Mund wieder von seinem. Der Typ sah mich völlig verblüfft an und wollte etwas sagen, doch ich liess ihm keine Zeit. Ich drehte mich schnell um und flüchtete zu Lona, die mich rasch weiterzog. Dabei stolperte ich ein wenig und Lona nahm meine Hand fester.
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Küsse im 2/4-Takt
Romance••• Der Titel wurde von "Mein erster Fehler - Nur eine Nacht" zu "Küsse im 2/4-Takt" geändert! ••• Eigentlich tanzt Malia in ihrer Freizeit leidenschaftlich Tango, und ruiniert sich nicht mit Erfolg ihr Leben. Aber eines nachts macht sie unter dem E...