Die ganze Zeit während ich aß standen die Bediensteten im Raum und schauten mich freundlich an. Sie schienen darauf zu warten das ich irgendwelche besonderen Wünsch hatte. Aber ich hatte keine, ich wusste im Moment überhaupt nicht was ich wollte.
Nachdem ich mit essen fertig war schaute ich mich im Raum um. Ich fühlte mich irgendwie seltsam, so beobachtet. Dabei standen nur noch drei Bedienstete bei mir. Die restlichen waren damit beschäftigt das übrige Essen wieder aus dem Raum zu tragen.
Als ich zur Türe sah durch die ich gekommen war sah ich was mich störte. Dort stand dieser Paku. Er lehnte mit der Schulter am Türrahmen und starrte mich ununterbrochen an. Er war also wieder da, ich hatte mich schon gewundert wo er hin war. Ich stand auf und ging auf ihn zu. Seltsames Unbehagen breitete sich in mir aus als ich ihm näher kam. Als ich direkt vor ihm stand hatte er sich immer noch nicht bewegt. Sein kalter Blick lag immer noch starr auf mir. Ich war unglaublich nervös, viel mehr als ich es mir selbst zugetraut hätte. "Ehm.... Paku... wa-warum...?" Er lies mich nicht ausreden sondern nahm einfach wieder meine Hand und zog mich mit sich. Schon wieder, warum hatte er es denn dauernd so eilig. Ich wusste nicht wirklich was ich tun sollte, also folgte ihm einfach. Wir liefen wieder durch die Gänge. Ich starrte ihn die ganze Zeit in der er mich zog an. Was war nur mit diesem Jungen los? Es konnte ja gut sein, dass er der Schüler eines Gottes war und, dass er dadurch vielleicht auch nicht viel Kontakt mit anderen Menschen hatte aber das war doch noch lange kein Grund mich dauernd so durch die Gegend zu ziehen. "Wir halten gleich an." Ich erschrak etwas als er plötzlich die Stimme erhob. Sie war nicht mehr ganz so kalt, ich glaubte sogar etwas Belustigtes darin hören zu können. Warum sagte er mir das? Ich verstand es erst nicht ganz. Doch es dauerte nicht lang bis sich das änderte, schon im nächsten Moment prallte ich zum wiederholten Male gegen seinen Rücken. Ich bekam ein etwas schlechtes Gewissen. Er hatte mich doch extra vorgewarnt. Er drehte sich um und schaute mich kurz genervt an. Er schien erst etwas sagen zu wollen drehte sich aber wieder um ohne es zu tun. Dann ging er auch schon mit mir in den Raum vor dem er angehalten hatte. Es war eine Art Kleiderraum jedenfalls standen dort überall Regale die mit allen möglichen Kleidungsstücken gefüllt waren. Paku blieb schon direkt hinter der Türe wieder stehen und sagte einfach nur ohne mich anzuschauen: "Such dir was aus." Ich war etwas unsicher, ich stand bisher noch nie vor einer solchen Frage. Bisher wurde mir immer gesagt was ich anziehen sollte oder mir wurde eine Auswahl zwischen ein paar wenigen ähnlichen Kleidern angeboten, immer so wie es der Anlass gerade verlangte. Aber jetzt? Ich schaute unsicher zu Paku. "Ehm....? Ist es egal was?" "Ja." Kam sofort seine schroffe Antwort. Er schaute mich immer noch nicht an. War er sauer weil ich wieder in ihn gerannt war? Ich würde mich gerne bei ihm entschuldigen, aber ich befürchtete, dass er es gar nicht hören wollte also hielt ich den Mund.
Als ich dann an den Regalen stand und nach etwas passendem suchte schweiften meine Gedanken wieder ab. Dieser Paku ist schon irgendwie seltsam, ich hab noch nie jemanden getroffen der so eine kalte Ausstrahlung besitzt. Jemanden der so wenige Emotionen zeigt, dem man so wenig anmerkt was er denkt. Aber vor allem diese kalte Ausstrahlung. Alleine bei dem Gedanken daran lief mir ein Schauer über den Rücken. Ich seufzte leise. Diese kalte Ausstrahlung. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Irgendwie machte genau diese Ausstrahlung ihn zu etwas besonderem..... warte....! "Ahhh was denk ich nur?" Ich schlug mir die Hände vors Gesicht.
"Hmm?" Paku schaute mich fragend an. Unter seinem Blick wurde ich sofort ein wenig rot. Ich versuchte seinem Blick auszuweichen. Oh Gott was denk ich nur, wie kann ich nur auf solche Gedanken kommen?
"Hast du was gefunden?" Fragte er und riss mich damit aus meinen Gedanken. "Was... ich... äh....? ...nein noch nicht." Gab ich etwas kleinlaut zu. Er seufzte leise und ging zu einem der Regale. Ohne lange zu überlegen zog er ein einfaches rosa Kleid mit einer roten Schleife um die Hüfte heraus und zeigte es mir. "Ich das gut genug?" Dieses mal klang seine Frage ganz gewöhnlich, war ohne den bedrohlich kalten Ton. "Was... äh... ja danke." Ich nahm es ihm ab und verbeugte mich leicht. Er stolperte einen Schritt zurück. "Was machst du da?" Ich schaute zu ihm auf. In seinen Blick lag so etwas wie Abneigung oder viel mehr Entsetzen. Warum schaute er so, ich hatte mich doch nur bedankt. "Du kannst dich doch nicht vor jemandem verbeugen der unter dir steht." Ich war verwirrt. Unter mir stehen? Paku? Der Schüler eines Gottes? Was meinte er nur, warum sollte jemand wie er unter mir stehen. Ich war doch nur die Prinzessin des Königreichs Terolo, die sich im Reich der Götter befand. Ich müsste doch unter allen hier stehen, klein und unwichtig sein, oder hielten die Leute hier mich für jemand anderen als ich eigentlich war?
DU LIEST GERADE
Die Götter der Elemente
FantasyEin Fremder Junge, ein Tor aus Licht und das Erwachen an einem fremden Ort. Sie lernt neue Menschen kennen, begegnet seltsamen Wesen und erfährt wo sie eigentlich ist. In der Welt der Götter. Doch warum ist sie dort, warum haben die Götter sie zu si...