Liebestränke

2.1K 148 8
                                    

Ich schlug das Buch auf. Tiri flog mir Währenddessen wieder klingelnd um den Kopf. Ohne den Blick zu heben fing ich an zu reden. "Tiri wenn du nicht ruhig bist, wenn ich es sage hol ich Daruga." Sie war sofort still.
Ich schaute in das Buch. Auf den ersten Blick sah es aus wie ein Kochbuch, aber als ich die Zutaten las war ich sicher, dass es etwas anderes war. Dort stand z.B. Krötenbeine, Sternenstaub oder Eisenpulver. Essen wollte ich sowas jedenfalls nicht. Ich schlug das Buch wieder zu und las erst mal den Titel 'Liebestränke'.

Am Nachmittag war ich wieder in meinem Zimmer und versuchte Tiri Handzeichen für einfache Befehle beizubringen, was allerdings schwerer war als erwartet. Das einzige das sie bis zum Abend lernte war mir einen Stift und Papier zu holen. Es funktionierte indem ich einfach meine Hand in schreib Haltung hielt und gleichzeitig zu ihr schaute.
Irgendwann wurde Tiri müde und flog zu einem Kissen das ich ihr als Bett hingelegt hatte. Allerdings legte sie sich nicht hin sonder blieb darüber in der Luft und schwankte hin und her. Es sah aus als ob sie um irgendwas bettelte. "Was meinst du kleines? Willst du was Weicheres?" Fragte ich sie. Sofort klingelte sie glücklich, was ich als ein ja deutete. "Bekommst du aber erst geh ich was essen. Willst du auch was?" Wieder klingelte sie glücklich und kam zu mir. Bisher hatte sie noch nie etwas gegessen, sie schwirrte mir sonst immer um den Kopf und machte Krach.
Etwas später im Essensraum schaute sie in jeden Teller und jedes Glas aber nichts schien ihr zu schmecken. Ich seufze. "Versuch doch mal mir zu sagen was du essen willst, bevor du die armen Bediensteten noch in den Wahnsinn treibst." Sie klingelte wieder und versuchte mit den Armen etwas zu zeigen aber ich verstand es nicht.
Wenig später. Ich hatte Tiri ein Bett aus weicher Watte gebaut, indem sie jetzt lag, und war selber auf dem Weg in die Bibliothek. Ich suchte dort nach einem Buch über Botenengel, was ich auch schnell fand. Ich schlug das Buch auf und fand dort auch schnell was ich suchte. Die Essgewohnheiten die dort standen wunderten mich etwas. Dort stand, dass sie nichts außer Schlagsahne und süßen Früchten aßen.

Eine Viertelstunde später hatte ich einen Teller mit Schlagsahne und Erdbeben neben Tiri's Wattebett gestellt. Ich selbst saß in meinem Bett und blätterte im Buch der Liebestränke. Es gab für jede Tierart einen eigenen Trank und für Menschen fast fünfzig verschiedene. Diese Tränken wirkten alle ein wenig anders aber bis auf fünf spezielle waren die Unterschiede nur Wirkungsdauer, Stärke der Liebe, wie leicht es sich rückgängig machen ließen oder ob man sich danach noch daran erinnern kann. Die speziellen schaute ich gar nicht an weil man um diese herzustellen den Elementstein brauchte.
Ohne meine kleine nervige Tiri neben mir schweiften meine Gedanken schnell wieder zu Paku und damit auch zu seiner abwehrenden Hand mit der er mich weggestoßen hatte. Ohne das ich es bemerkte wurden meine Augen wieder nass und vereinzelte Tränen liefen über meine Wangen. Mein Blick fiel wieder auf das Buch. Sollte ich vielleicht..... Paku..... einen Liebestrank geben? Will ich denn überhaupt eine solche Liebe? Nach einigem überlegen und in dem Buch blättern hatte ich mich entschieden. Ich würde ihm einen Trank mischen. Einen Trank der nur wenige Stunden wirkt und der ihn danach vergessen lässt was in dieser Zeit passiert ist.
Überzeugt von meiner Entscheidung und voller Vorfreude auf den nächsten Tag legte ich mich hin und schlief auch schnell ein.

Die Götter der ElementeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt