Viele Gedanken

1.7K 140 2
                                    

Langsam öffnete ich die Augen und schaute mich um. Ich lag in meinem Bett und von der Helligkeit her zu schließen war es mitten in der Nacht. Tiri schien zu schlafen. Was mach ich den jetzt? Schlafen kann ich nicht mehr. Meine Gedanken schweiften zum vergangen Tag und damit auch automatisch zu Paku. Sofort begann mein Körper wieder zu kribbeln. Er hatte sich so fürsorglich um mich gekümmert es war fast wie ein Traum. Aber nicht weil er es wollte. Nein, nur weil Herila ihn für mich verantwortlich gemacht hatte. Von sich aus würde er so etwas doch nie machen er mag mich noch nicht mal. Aber ich mag ihn und hab mich nicht mal bedankt. Er hat sich von den Dornenranken in die Arme schneiden lassen, er hat meine Wunden versorgt und er hat mich den ganzen Weg zurück getragen. Was mach ich den jetzt? Ich will nicht bis morgen früh warten um mich zu bedanken.
Nach einer Weile des Überlegens stand ich auf. Ich ging zur Zimmertür und von dort aus in Richtung von Paku's Zimmer. Vor seiner Tür blieb ich stehen und legte meine Stirn dagegen. Sollte ich wirklich reingehen. Zeit verging. Mit jeder Sekunde die ich dort stand schlug mein Herz schneller. Noch einmal atmete ich tief durch, dann öffnete ich möglichst leise die Tür und ging langsam rein. Es war so dunkel das ich kaum etwas erkennen konnte aber noch hell genug damit ich sah wo das Bett stand. Ganz langsam und möglichst leise bewegte ich mich darauf zu. Paku. Dort lag er. Mit geschlossenen Augen und bis zum Hals in seiner Decke. Er sah einfach wunderschön aus. "Paku?" Meine Stimme war nicht mehr als ein flüstern. Vorsichtig ließ ich meine Finger über seine Wange streifen. "Paku.... ich....." Langsam kam ich ihm nähr. "Ich wollte mich bedanken." Ich kam noch nähr. "Für alles gestern." Dann legte ich meine Lippen sanft auf seine Wange. Sofort kam das kribbeln zurück und mein Herz schlug noch schneller als eben. Es war ein unangenehmes und gleichzeitig auch wundervolles Gefühl.
Nach ein paar Sekunden löste ich mich wieder von ihm. Einen Moment lang schaute ich ihn noch an, dann verlies ohne ein weiteres Wort das Zimmer.
Mein ganzer Körper zitterte weshalb ich kaum laufen konnte. Mir war schwindlig und ich wollte unbedingt an die frische Luft weshalb ich mich beeilte zu meinem Zimmer zu kommen und dort sofort zum Balkon. Schnell öffnete ich die Tür und ging raus zum Geländer an dem ich mich festhielt. Ein paarmal atmete ich tief durch. Was ist nur los mit mir warum mag ich ihn so sehr? Meine Gedanken wurden unterbrochen als mich ein kalter Wind zum erzittern brachte. Es war viel kälter als sonst. Als ich meine Arme um mich legte merkte ich auch warum. Ich hatte immer noch das zerrissene Kleid an und an jedem riss konnte ich die Kälte deutlich spüren. Dieses Kleid war ein Geschenk von Paku. Und jetzt. Jetzt war es einfach kaputt.
Mir fiel noch etwas auf. Meine Verletzungen waren alle verheilt. Ich lief zurück ins Zimmer und schaute in den Schrank. Es war wie erwartet auch das zweite Fläschchen mit dem Heiltrank war leer. Hatte Paku es mir zu trinken gegeben? Ich begann wieder zu denken. Ich musste irgendetwas für Paku tun. Irgendwie musste ich mich richtig bedanken. Nur was konnte ich machen? Was würde ihm gefallen? Sollte ich etwas für ihn backen? Nein, das konnte ich nicht gut genug. Oder ihm etwas von meinem Heiltrank schenken? Nein, das war zu einfach. Was mach ich nur? Was soll ich nur tun?
Als ich so vor dem Schrank stand und nachdachte viel mein Blick auf ein kleines Fläschchen. Der Liebestrank. Hatte er ihn gesehen? Wusste er was ich vorhatte? Nein, das konnte nicht sein. Er wusste nicht mal was sich darin befand.
Vorsichtig nahm ich das Fläschchen in die Hand. Es lag schon eine ganze Weile dort. Wann würde ich es verwenden? Würde ich überhaupt irgendwann einen passenden Moment dafür finden? Aber ich würde es verwenden da war ich mir sicher. Irgendwann. Irgendwann würde Paku mich lieben auch wenn nur für einen kurzen Moment.
Mit diesen Gedanken und meiner zurückkehrenden Müdigkeit ging ich zurück ins Bett und nach ein paar Minuten schlief ich auch schon ein.

Die Götter der ElementeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt