Am Nachmittag, es war der Tag vor der Hochzeit. Mein Vater hatte endlich Zeit gefunden mit mir zu reden.
Vorsichtig und mit selbstsicher gehobenem Kopf ging ich auf ihn zu. Er saß angespannt auf seinen Thron uns starrte mich hasserfüllt an. "Was soll dieser Blick Kerila?" Ich ließ mir meine Angst nicht anmerken und begann mit fester Stimme zu reden. "Vater ich muss euch etwas Wichtiges mitteilen." Er schaute mich misstrauisch an ließ mich aber weiter reden. "Ich weide Prinz Geron nicht heiraten." Sofort wurde mein Vater laut. "Hast du deine Pflichten als Prinzessin dieses Landes vergessen?" Mit unerwartet lauter Stimme viel ich ihm ins Wort. "Nein habe ich nicht. Aber meine Pflichten als Gott sind wichtiger." "Als Gott? ALS GOTT." Er brüllte schon fast. "Du bist kein Gott Kerila und du tust das was ich dir sage." Langsam spürte ich die Wut in mir auf steigen. "Ich bin die Göttin der Liebe, genauso wie es Mutter vor mir war." Wie zum Beweis hielt ich ihm meine Kette entgegen. Ruckartig stand mein Vater auf und kam brüllend auf mich zu. "Was fällt dir ein so etwas zu sagen? Lejora ist nur wegs dir gestorben. Nur weil du unbedingt ihr Erbe an dich reisen musstest." Er riss mir die Kette aus der Hand. Erschrocken schaute ich ihn an. "Du tust was ich sage und ich will nie wieder etwas von diesem Götter Schwachsinn hören." Mit diesen Worten holte er aus und schmiss meinen Elementstein mit aller Kraft auf den Boden. Panisch versuchte ich ihn aufzufangen, aber vergebens. Er kam auf dem Boden auf. Ein Geräusch von zerbrochenem Glas war zu hören. Das Leuchten erlosch und kleine rosa Splitter verteilten sich auf dem Boden. Alles um mich herum drehte sich. Es fühlte sich an als wäre das zersprungene Herz mein eigenes gewesen. Mein Vater brüllte noch irgendetwas aber ich verstand nichts mehr. Alles um mich wurde schwarz. Ich spürte nur noch wie ich schmerzvoll auf dem Boden aufschlug.Noch vor Sonnenaufgang betraten sechs Götter dicht gefolgt von ihren, dank Heiltränken wieder gesunden, Schülern den Königlichen Thronsaal. Schweigend gingen sie in Richtig des Thrones. Blieben allerdings ein paar Meter davor wie versteinert stehen. Feine hellrosa Scherben lagen auf dem Boden verteilt. Ohne auch nur den Hauch eines Gefühls in den Gesichtern wechselten die Götter viel sagende Blicke. Sie nickten stumm und drehten sich mit traurigen Gesichtern zu ihren Schülern um. Diese nickten nur schweigend, zum Teil mit Tränen in den Augen. Jeder wusste was passieren würde, aber keiner wollte es. Traurig fielen die Schüler ihren geliebten Meistern in die Arme. "Wir verlassen uns auf euch." Flüsterten die Götter einstimmig als sie ihre Schüler sanft von sich schoben. Auch die sonst so starken Götter standen den Tränen nah. "Passt gut auf euch auf." Mit diesen Worten gingen sie zu dem Scherbenhaufen und stellten sich im Kreis darum auf. Ihre Schüler ein paar Meter hinter ihnen. Niemand mehr redete. Es war wie die stille des Todes.
Jeder der Götter nahm seinen Elementstein in die rechte Hand, ihre Linke hielten sie auf Hüfthöhe und legten sie in der Mitte des Kreises aufeinander. Die Hand mit den Elementsteinen hielten die auf Kopfhöhe und drückten ihre Fäuste gegeneinander.
Ganz leise begannen sie zu murmeln. Es war ein Spruch in einer anderen Sprache den sie immer und immer wieder wiederholten. Ihre Schüler hinter ihnen hielten ihre Blicke gesenkt und aus den Augen jedes einzelnen liefen Tränen der Trauer. Die Schüler waren der Verzweiflung nah als sie mit ansehen mussten wie ihre Meister langsam zu Staub zerfielen der vom Wind davon getragen wurde.
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Die Götter der Elemente
FantasyEin Fremder Junge, ein Tor aus Licht und das Erwachen an einem fremden Ort. Sie lernt neue Menschen kennen, begegnet seltsamen Wesen und erfährt wo sie eigentlich ist. In der Welt der Götter. Doch warum ist sie dort, warum haben die Götter sie zu si...