Den nächsten Morgen verschlief ich komplett. Ich wachte erst gegen Mittag von Tiri's lautem klingeln auf, die unbedingt etwas zu essen wollte. Verschlafen zog ich mir die Decke über den Kopf. "Tiriiii sei doch bitte etwas leiser. Ich steh ja schon auf." Begrüßte ich sie in genervt verschlafen Ton.
Eine knappe Stunde später war ich gerade zurück in mein Zimmer als es klopfte und Nerala rein kam. "Morgen. Ich hab doch gesagt ich zeig dir wie man näht." Begrüßte sie mich mit ihrem normal genervten Gesichtsausdruck. Ich nickte ihr freundlich zu und stand auf um zu ihr zu laufen. Sie zeigte mir noch mit einer kleinen Handbewegung an, dass ich ihr folgen sollte und lief dann einfach aus dem Raum. Schnell folgte ich ihr, Tiri laut klingelnd auch.
Wenig später wieder in meinem Zimmer. Wir hatten Stoff und sonstiges Zubehör zum nähen besorgt und starteten jetzt die Planung was zu nähen war. Das erste und wichtigste war, ich brauchte etwas Neues zum anziehen. Am besten etwas einfaches das nicht im Weg war.
Ein paar Stunden später waren wir immer noch nicht fertig, was hauptsächlich daran lag das ich dauernd etwas falsch machte das Nerala dann Zeitaufwändig korrigieren musste. Es wunderte mich wirklich, dass sie dabei nicht die Geduld verlor.Gegen Abend waren wir endlich fertig. Es war ein rosa ärmelloser Ganzkörperanzug mit hohem Kragen. Am Oberkörper lag er eng an, an den Beinen war er locker und an den Knöcheln wieder eng.
Nachdem es schon Dunkel war ging Nerala wieder. Ich ging nur noch etwas essen und dann auch schon schlafen.Die nächsten zwei Monate passierte nicht besonders viel. Ich machte noch ein paar neue Liebestränke, damit ich etwas Sinnvolles in der Menschenwelt machen konnte.
Ich lernte viel aus Büchern, die Götter erklärten und zeigten mir noch viel neues und ich nähte mit Nerala's Hilfe noch einen langen dunkelroten Mantel und eine Tasche die ich mir um die Hüfte binden konnte.
Ein paarmal in der Woche trafen wir Schüler uns am Brunnen und redeten oder machen irgendetwas anderes zusammen. Wir buken Kekse tranken Tee oder machen Vorstellungen in denen wir die Kontrolle über unsere Elemente vorstellten. Wobei ich selbst immer nur zuschaute. Paku war zwar immer ruhig und beachtete mich kaum aber die anderen lenken mich gut von dieser Sache ab.
Kurz gesagt, wir freundeten uns immer besser an und ich fühlte mich als wären wir eine große glückliche Familie.Einen Tag vor der Abreise fing ich an meine Tasche zu packen. Darin war ein eingenähtes Wattebett für Tiri. Ansonsten packte ich zwei Dosen Salbe, zehn Fläschchen Heiltrank, meine neu gemachten Liebestränke und genug zu essen für Tiri und mich hinein. Mehr brauchte ich nicht. Wir würden hauptsächlich durch das Land wandern und versuchen mit Hilfe unserer Elemente Gutes zu tun.
Das Fläschchen mit dem Liebestrank für Paku trug ich als Kette um den Hals.Ich stand gerade vor einem großem Spiegel, den ich in mein Zimmer gestellt hatte, und band mir die Haare hoch als ich das Gefühl hatte das irgendetwas fehlte. Tiri war es nicht sie flog glücklich klingelnd durch das Zimmer. Aber was war es dann? Als ich wieder in den Spiegel schaute sah ich es. Mein Anzug hatte die gleiche Farbe wie das Kleid nur das rote Band um die Hüfte fehlte. Wie sollte ich denn heute noch ein neues Band machen? Es wurde schon fast dunkel und Nerala konnte ich nicht fragen, sie musste selbst noch packen.
Ich schloss meine Augen, legte die Hände um meine Kette und dachte nach. Das Kleid war ein Geschenk von Paku und ich hatte es einfach kaputt gemacht. Er würde mir wahrscheinlich nie wieder etwas schenken. Im nächsten Moment wurde ich schlagartig aus meinen Gedanken gerissen weil ich spürte wie sich etwas um meinen Bauch legte. Erschrocken schaute ich an die Stelle. Das war..... ein rotes Band. "So sieht es schöner aus." Fast schon panisch drehte ich mich zu der Stimme hinter mir um. "Pa-paku wa-was......?" Er hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Ich war wie versteinert und wusste überhaupt nicht was ich sagen oder machen sollte. Langsam ging Paku wieder hinter mich und band dort mit einer Schleife das Band fest. Danach kam er wieder vor mich. "Du solltest jetzt besser schlafen, wir gehen morgen schon früh los." Damit drehte er sich um und verlies ohne ein weiteres Wort den Raum. Immer noch versteinert schaute ich ihm nach. Paku..... er war hier......und er hat mir dieses Band geschenkt..... er hatte mir wirklich etwas geschenkt. Ich legte meine Hände auf das Band. "Paku..... danke."
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Die Götter der Elemente
FantasyEin Fremder Junge, ein Tor aus Licht und das Erwachen an einem fremden Ort. Sie lernt neue Menschen kennen, begegnet seltsamen Wesen und erfährt wo sie eigentlich ist. In der Welt der Götter. Doch warum ist sie dort, warum haben die Götter sie zu si...