Der Retter

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Nebel. Überall Nebel und ich stand mittendrin. Wo bin ich? Ist das, das Reich der Toten? Ich schaute an mir runter. Keine Verletzungen und kein zerrissenes Kleid mehr. Aber es war auch nicht mein Kleid. Es war weiß und aus einem unglaublich weichen Stoff gemacht.
Ich schaute mich um. Da war etwas, irgendein Schatten im Nebel. Langsam ging ich darauf zu. Grün? Was dieses etwas grün? Nein, nicht etwas. Es war ein Jemand. Ich lief noch weiter auf ihn zu. Als ich nur noch zwei Meter von ihm entfernt war erkannte ich wer es war. "Paku....? Wa-was machst du hier?" Meine Stimme war nicht viel mehr als ein flüstern. Er zeigte keine Reaktion, schaute nur in meine Richtung als ob er durch mich hindurch sehen könnte. Nach einer ganzen Weile begann er langsam auf mich zu zulaufen. Näher und immer näher. Nur ein paar Zentimeter vor mir blieb er stehen. Ganz langsam hob er seine Arme und legte sie leicht um meine Schultern. Mein Körper fing sofort an zu kribbeln. Leicht verstärkte er den Druck und zog mich so langsam zu sich. Er war so nah, dass ich seinen Atem in meinem Gesicht spüren konnte. Ganz leicht fing er an zu lächeln. Er kam noch nähr. Als unsere Lippen sich schon fast berührten wurde er plötzlich zu kaltem Wasser und zerplatzte.

Alles war nass. Langsam blinzelnd öffnete ich meine Augen. Ich sah alles unscharf, konnte aber erkennen, dass mir jemand meine Wasserflasche über den Kopf hielt. Langsam ließ ich meinen Blick wandern. Von der Flasche, über den Arm bis zu der Person die sie hielt. Ich blinzelte noch mal um mehr zu erkennen. Ich lag auf dem Rücken auf dem Boden. Ein paar Meter neben mir die zerstörten Dornenranken. Und die Person? Als ich ihn erkannte stockte mein Atem. "Paku." Meine Stimme war voller Erleichterung. Er schaute mich kalt an. "Was hab ich dir zu Fleisch fressenden Pflanzen gesagt?" "E-es tut mir leid Paku. I-ich wusste nicht das....." Ich war so leise das er mich kaum verstehen konnte. Er seufzte. "Deine Verletzungen sollte man besser behandeln." "Ehm.... Paku Ahhh...." Als ich versuchte mich aufzusetzen wurde ich von einem stechenden Schmerz unterbrochen. Ich konnte jeden der fast schon unzählbar vielen Schnitte in meiner Haut deutlich spüren. Fast sofort legte Paku einen Arm um meine Schultern und stützte mich. Ich schaute ihn erschrocken an. Erst da fiel mir auf das auch seine Arme voller Verletzungen waren. Auch sein Gesicht hatte etwas abbekommen. "Pa-paku d-du bist selbst auch verletzt." Er schaute mich weiter an, ohne seinen Gesichtsausdruck zu verändern. Nach einer ganzen Weile in der ich spüren konnte wie mir, unter seinem Blick, die Röte ins Gesicht stieg begann ich wieder mit leiser Stimme zu reden. "Ehm.... w-wo ist meine Tasche?" Ohne seinen Blick von mir zu nehmen griff er hinter sich und holte meine Tasche hervor. Ich nahm sie ihm ab und holte das Fläschchen mit dem Heiltrank heraus das ich ihm hinhielt. Fragend schaute er mich an. "Was ist das?" "Ein Heiltrank. Trink ihn. Das wird sofort deine Verletzungen heilen." Mit einem leichtem lächeln schüttelte er den Kopf. "Den kann ich nicht nehmen, den brauchst du selber." Abwehrend schüttelte ich den Kopf. "Ich hab noch was anderes." Zum Beweis zeigte ich ihm die Dose mit der Salbe. Diese Antwort genügte ihm erst mal sodass er den Trank nahm und aus trank. Innerhalb von ein paar Sekunden waren seine Verletzungen verheilt und er sah erstaunt zwischen seinen Armen und mir hin und her. Nach kurzer Zeit war sein Erstaunen auch schon vorbei und er schaute mich wieder kalt an. "Willst du das Zeug nicht benutzen?" Er deutete auf die Dose. "Was.... ehm..... ja." Ich versuchte die Dose zu öffnen zucke bei der Bewegung allerdings vor Schmerz zusammen. Ohne ein Wort nahm Paku die Dose und drückte mich zurück auf den Boden. Er öffnete sie und nahm etwas Salbe auf die Finger. Langsam und vorsichtig begann er sie auf meinen Schnitten zu verteilen. Allerdings stieß ich jedes Mal wenn er eine Verletzung berührte einen schmerzhaften Schrei aus. Vor lauter Schmerz begann meine Sicht wieder zu schwanken bis irgendwann alles schwarz wurde.

Die Götter der ElementeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt