Ein besonderes Lachen?

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Nachdem es Kuron nach einer ganzen Weile dann doch geschafft hatte sein Lachen zu unterdrücken sprang er voller Elan auf. Mit einem breiten Lächeln im Gesicht griff er nach meinen Händen und sprang um mich herum so, dass ich mich wohl oder übel einmal im Kreis drehte. "Wir müssen unsere Heldin feiern." Sagte er, aufgedreht wie er war, an die anderen gerichtet. "Heldin?" Ich schaute ihn fragend an. Doch noch bevor ich darüber nachdenken konnte was er meinte kam auch schon seine Antwort. "Jep, du hast Paku zum lachen gebracht und das schon nach nur einem Tag." Ein breites Grinsen lag auf seinen Lippen als er mich so ansah. Er hielt noch immer meine Hände, hatte sich aber nach hinten gelehnt so, dass er fast schon an ihnen hing. Immer wieder ließ er sich hin und her schaukeln, was es mir ziemlich schwer machte mein Gleichgewicht zu halten.
Ich dachte darüber nach was er eben gesagt hatte. Paku zum lachen zu bringen? War das denn wirklich so etwas Besonderes? War das den wirklich ein Grund mich als Heldin zu bezeichnen. Fragend schaute ich zu dem grünhaarigen. Er dagegen wendete seinen Blick aber nur mit einem genervten 'Tsk' von mir ab. Mit verschränkten Armen stand er da, schien nicht auf das Thema eingehen zu wollen.
Trotz seiner ablehnenden Art wollte ich es aber trotzdem wissen, vielleicht auch gerade deswegen. "Ehm... ist...?" Ich wollte gerade meine Frage aussprechen als Paku mich mit einem Räuspern unterbrach, wahrscheinlich ahnte er schon was ich fragen wollte. Statt mir ergriff nun er das Wort und richtete sich an die anderen. "Was haltet ihr davon, ihr noch die anderen Götter vorstellen? Es wäre gut wenn sie weiß, was sie bei manchen Leuten beachten muss." Sofort sprang Kuron wieder auf und hüpfte, seine Hand hebend, aufgeregt herum. "Ich will als erstes." Er griff nach meinem Arm und begann mich in Richtung des Schlosses zu ziehen. "Komm Kerila, lass mich dir meinen Teil als erstes zeigen."

Nur wenige Minuten später liefen wir bereits durch Kurons Bereich. An den Wänden und selbst an Decke und Boden waren überall dünne Matten angebracht, die Stöße abfederten falls man dagegen stoßen sollte. Und das war auch nötig, denn Kuren hüpfte ununterbrochen um mich herum. Sprang mit federleichten Füßen durch die Gänge. Nicht einmal wenn wir an Räumen vorbei kamen und er mir alles erklärte hielt er still, nicht einmal für einen kurzen Moment blieb er stehen. Es war wirklich erstaunlich wie viel Energie dieser Junge hatte. Doch noch mehr erstaunte es mich wie leise er diese verwendete. Seine Schritte und Sprünge waren so unglaublich leise, nicht mehr als ein vereinzeltes leichtes Tapsen war zu hören. Es war fast als würde er den Boden gar nicht berühren, als würde er darüber schweben.
In etwas Abstand hinter uns, weit genug entfernt um nicht in Kurons Reichweite zu gelangen, liefen Turag, Selja und Nerala. Mari und Paku hatten sich bereits verabschiedet und waren zu ihren Meistern gegangen, sie hatten, wie sie mir gesagt hatten, Unterricht. Das hätten die anderen vier eigentlich auch aber sie nutzten die Ausrede mich herumführen zu müssen um sich davor zu drücken.
Als wir an der Türe des Gottes ankamen, auch diese war eine große verzierte Flügeltür, rechnete ich damit jemanden zu treffen der so war wie Kuron. Doch dieser Gedanke verflog augenblicklich als Kuron ohne zu klopfen die Tür aufstieß und mich mit sich hinein zog. "Was wollt Ihr?" Wurden wir sofort in harschem Ton von einem großgewachsenen Mann empfangen. Schon auf den ersten Blick erkannte ich, dass die einzige Ähnlichkeit dieser Mann mit Kuron hatte wohl die Haarfarbe war. Mit zusammengezogenen Augenbrauen hatte er seinen Blick starr auf uns gerichtet. Eiskalte, in dunklem Grün schimmernde Augen, zierten sein blasses, knochiges Gesicht. Über seinen Schultern lag ein langer Mantel in den mehrere lange Risse geschnitten waren, durch diese sein beinahe schon knochig schlanker Körper zu sehen war. "Ich wollte Ihnen Kerila vorstellen." Sagte Kuron mit einem breiten Lächeln. Die böse Mine seines Meisters schien ihn nicht im geringsten einzuschüchtern. Ganz im Gegensatz zu mir, hätte Kuron nicht meine Hand gehalten wäre ich sicherlich erschrocken zurückgewichen.
Der Gott vor mir Seufze leicht resigniert, doch dann stellte er sich vor. "Mein Name ist Faro Ventus, Gott des Windes." Mit diesen Worten stand er auf und wendete sich einem der Vorhänge an der Rückseite des Raumes zu. "Komm Kuron, dein Unterricht wartet." Und damit verschwand er dann auch schon hinter diesem. Mein Blick fiel auf Kuron der mit einem breiten Lächeln zu mir aufsah. Es war wirklich unglaublich, zwischen ihm und seinem Meister schien es wirklich nicht den Hauch einer Ähnlichkeit zu geben. Ich erinnerte mich, Gott des Windes hatte er gesagt. Zu Kuron passte dieses Element, daran hatte ich keinen Zweifel. Aber bei seinem Meister, wo bestand denn die Verbindung zwischen diesem Mann und dem Wind.
"Bis später dann Kerila." Ich schreckte auf als mich Kurons Stimme plötzlich wieder aus meinen Gedanken riss. Er stand bereits vor dem Vorhang durch den sein Meister gegangen war. Verdutzt sah ich ihn an, ich hatte gar nicht mitbekommen, dass er nicht mehr neben mir stand. Mit einem breiten Grinsen wank mir Kuron noch einmal bevor er seinem Meister folgte.

Die Götter der ElementeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt