Das Überlebenstraining

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In der nächsten Woche beschäftigte ich mich hauptsächlich damit Bücher zu lesen und möglichst viel über mein Element zu lernen.
Zweimal trafen die Schüler und ich uns auch am Brunnen. Allerdings machten wir nicht viel mehr als Kekse zu essen die ich mit Kuron gebacken hatte. Auch die Götter schauten manchmal bei mir vorbei und halfen mir beim lernen.

Nach Ende dieser Woche wurden wir wieder in den Versammlungsraum gerufen.
Relo ergriff das Wort. "Wir haben entschieden, dass ihr als Vorbereitung auf die Menschenwelt, ein Überlebenstraining machen sollt." Leron redete weiter. "Ihr kennt fast alle die Regeln. Für jeden von euch wird eine Fahne in den Geisterwäldern versteckt, die ihr ohne Hilfe von Geistern, Göttern oder anderen Schülern, möglichst schnell finden und ins Schloss bringen sollt." Herila wendete sich an mich. "Kerila da du zum ersten Mal dabei mitmachst wird deine Fahne in der Nähe von Paku's sein damit jemand da ist wenn du Hilfe brauchst." Zorag übernahm. "Es geht Morgen bei Sonnenaufgang los packt bis dahin alles zusammen was ihr braucht."
Damit wurden wir auch schon wieder entlassen.

Auf dem Weg zurück in mein Zimmer besorgte ich mir noch ein Stück roten Stoff, Eine Nadel und Fäden. Mit diesen Sachen setzte ich mich an meinen Tisch und begann zu nähen.
Nach kurzer Zeit war ich fertig. Es war eine kleine Tasche die ich mir um die Hüfte hängen konnte. Sie war nicht sonderlich gut geworden aber für das Training würde es reichen. In die Tasche packte ich eine Dose meiner Salbe, ein Flächen Heiltrank und einen Verband.
Ich legte die Tasche hin und ging in die Küche. Dort besorgte ich zwei große Onigiri für mich und einen Apfel für Tiri. Dazu füllte ich noch Wasser in eine Flasche und alles zusammen packte ich dann auch noch in die Tasche.
Den restlichen Tag las ich ein Buch über die Gefahren im Geisterwald, auch wenn es nicht viel brachte. Das Buch verwirrte mich mehr weil es ziemlich kompliziert geschrieben war.

Am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang standen wir Schüler bereits vor dem Schloss und warteten auf die Götter. Nerala schaute mit einem tödlichen Blick in meine Richtung und kam auf mich zu. "Kerila." Sie deutete auf meine Tasche. "Nach dem Training zeige ich dir wie man näht."

Wenig später saß ich mit Herila und Paku auf einer Art Wurzelmonster das in Richtung Wald lief. Herila hatte es mit einer einfachen Handbewegung aus dem Boden wachsen lassen. Die anderen Schüler waren mit ihren Meistern in andere Richtungen aufgebrochen.
Als wir am Wald angekommen waren löste sich das Wurzelgebilde wieder auf und Herila wendete sich noch kurz an uns. "Ihr wisst was ihr zu tun habt. Versucht euch nicht zu sehr zu verletzen." Sie drehte sich noch zu Paku. "Paku du trägst die Verantwortung für euch beide. Viel Glück euch beiden." Damit löste sie sich in Blätter auf und verschwand. Kurz starrte ich noch an die Stelle an der Herila eben noch stand, dann drehte ich mich zu Paku. Er war schon ein paar Meter weiter vorne. "Pa-paku warte." Ich lief schnell zu ihm vor. Er blieb stehen. "Kerila." Ich schaute ihn fragend an. "Du weißt, dass wir die Fahnen alleine finden müssen." Seine Stimme war kalt genauso wie der Blick mit dem er mich kurz musterte. "Versuch in keine Fleisch fressende Pflanze zu laufen. Es ist nicht so einfach dich aus sowas lebend raus zu bekommen." Noch während er das sagte drehte er sich um und ging. Er schickt mich weg. Er will mich wirklich nicht bei sich haben. Ich seufzte leicht. "Komm Tiri wir gehen auch los." Zustimmend klingelte sie.
Nach ein paar Stunden ziellosem herumirren wollte ich mich nach einem Platz zum ausruhen umsehen. Ich entdeckte eine Stelle neben einem Baum an dem auf dem Boden weiche grüne Blätter verteilt lagen. Ohne lange nachzudenken ließ ich mich darauf fallen und legte mich mit geschlossenen Augen auf den Rücken. Nach ein paar Sekunden fing Tiri panisch an zu klingeln. "Ganz ruhig Tiri es ist ni....." Als ich versuchte mich aufzusetzen blieb ich erschrocken mitten im Satz stecken. Aus den Blättern unter mir kamen langsam Dornenranken die sich um mich legten. An Armen und Beinen hielten sie mich schon so fest das ich spüren konnte wie sich die Dornen durch meine Haut Borten. Als Tiri das Blut sah klingelte sie noch panischer. Es wurden immer mehr Ranken und sie legten sich immer fester um meinen ganzen Körper. Sie drückten mich so fest, dass ich kaum noch atmen konnte. Alles begann sich zu drehen. Meine Sicht wurde unscharf bis irgendwann alles schwarz wurde. Das letzte was ich hörte war das verzweifelte klingeln von Tiri.

Die Götter der ElementeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt