28- Also hatten wir doch Recht mit Mr. Unbekannt

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Wichtig: Das beigefügte Bild könnte das neue Cover werden. Wie findet ihr es? Soll ich das alte lassen oder dieses neue Cover nehmen?Bitte in die Kommentare!

Kim pov

Langsam öffnete ich meine Augen. Ein Blick auf meine Uhr verriet mir, dass meine Panikattacke in einen langen Schlaf übergegangen war und der nächste Morgen bereits angebrochen war. Ich stand auf, trank und aß etwas, dann machte ich mich frisch, soweit das eben ging, und zog mir etwas Neues an. Was sollte ich jetzt machen? Ich beschloss mein Handy kurz anzumachen. Wie erwartet hatte ich einige Anrufe in Abwesenheit und viele Nachrichten. Ich sagte kurz Bescheid, dass es mir gut ging und wollte gerade wieder Whatsapp schließen, als ich eine Nachricht bekam. Ich las sie mir laut vor. "Du wolltest zwar Zeit für dich haben, aber Markus' Zustand hat sich verschlechtert und du bist die letzte Hoffnung. Bitte komm ins Krankenhaus. Und ich liebe dich." Maxis Nachricht trieb mir wieder die Tränen in die Augen und ich hastete durch das ganze Baumhaus und suchte meine Sachen zusammen. Dann kletterte ich eilig die Strickleiter herunter und kurze Zeit später sauste ich in einem unglaublichen Tempo zum Krankenhaus. Ich stürmte zur Rezeption. "Wo liegt Markus von Täumer?", keuchte ich. "Ähm, wer bist du denn?" "Seine beste Freundin verdammt!" "Nur Familienangehörige. Tut mir Leid." Plötzlich ertönte hinter mir eine Stimme. "Du bist gekommen." Ich drehte mich um und schon war ich von Maxis Armen umschlungen. Er küsste mich kurz, dann nahm er meine Hand. "Ich bringe dich zum Zimmer. Es sieht echt schlecht aus." "Sag mir einfach die Nummer, ich muss da jetzt so schnell wie möglich hin." "3.12 also im dritten Stock, aber nimm besser die Treppe wenn du es so eilig hast." Ich nickte und rannte los. Erste Treppe, um die Kurve schlittern, zweite Treppe, um die Kurve schlittern, dritte Treppe, um die Kurve schlittern und schon war ich auf der Geraden. Aus dem Augenwinkel schaute ich mir die Zimmernummern an. Endlich stand ich vor der richtigen Tür und ohne zu klopfen platzte ich hinein. "Kim! Ich hab mir solche Sorgen gemacht. Markus wird es wahrscheinlich nicht schaf-" "Nein!", unterbrach ich sie und schon stand ich an Markus' Bett. "Wenn du jetzt stirbst, bring ich dich um. Verdammt Markus, wir haben soviel zusammen erlebt. Du warst immer für mich da, hast mich zur Liebe meines Lebens gebracht und nicht mal Mr Unbekannt kann uns trennen, hörst du mich, schitte nochmal? Was brauchst du? Eine Liebeserklärung? Gut, dann kriegst du eine Liebeserklärung. Ich liebe dich! Du bist mein bester Freund und absolut unersetzbar. Du darfst auf keinen Fall sterben, sonst muss ich dir hinterher, weil ich nicht ohne dich sein kann! Bitte glaub mir und gib dir ein bisschen Mühe. Du musst kämpfen, kapiert! So, und jetzt muss ich erstmal Luft holen und wenn ich das gemacht habe, dann hast du gefälligst die Augen geöffnet!" Ich atmete einmal tief ein und aus, dann schaute ich wieder zu meinem besten Freund und die Freudentränen stiegen mir in die Augen, denn er lächelte mich wirklich schwach an und seine verdammten Augen waren offen. "Markus!", rief ich überglücklich und drückte ihn ganz fest an mich. "Hey, das tut weh." "Sorry." Ich löste mich von ihm und setzte mich neben sein Bett auf einen Stuhl. In diesem Moment ging die Tür auf und Maxi kam mit einem Mann im weißen Kittel rein. "Ach, du musst Kim sein. Die Jungen haben viel von dir geredet. Anscheinend ist irgendetwas nicht deine Schuld, aber ich habe nicht genau zugehört. Wie ich sehe geht es dir besser Markus und Maxi macht auch sehr gute Fortschritte. Ich denke ihr könnt bald gehen. Nur noch etwa drei Tage Beobachtung und dann dürft ihr nach Hause, aber die erste Zeit bitte keinen Sport. Ich schreibe das dann nochmal genau auf und ihr solltet Prügeleien vermeiden." Wir bedankten uns und schon war er wieder weg. Ich wandte mich an meine Mutter, Markus' Mutter und Nerv und bat sie kurz raus zu gehen. Als ich mit Maxi und Markus alleine war packte ich den neusten braunen Umschlag aus und sie sahen sich die Fotos und den Zettel an. "Dieses Schwein, der hat wirklich Fotos gemacht, während die uns verprügelt haben", regte sich Maxi auf. "Okay, ich denke langsam müssen wir mit jemandem darüber reden." Ich seufzte. Natürlich hatte Markus Recht und so nickte ich schließlich. Wir riefen die anderen drei wieder zu uns und erzählten ihnen, was alles passiert war. Natürlich waren sie geschockt, aber dann bekam meine Mutter plötzlich einen Anruf. Sie ging raus und telefonierte eine ganze Weile bis sie wieder zu uns kam. "Das ist wirklich unglaublich. Zufälligerweise hat man euren Mr Unbekannt heute festgenommen. Irgendjemand hat ihn bei der Polizei angezeigt und erzählt, was er alles gemacht hat. Sie haben dich gesucht, damit du ihn dir mal anschauen kannst, aber dein Handy war ja aus und deswegen haben sie mich jetzt angerufen. Wir müssen zur Polizei, er wurde hergebracht." Geschockt schauten Markus, Maxi und ich meine Mutter an. "Wie heißt er?", fragte ich mit zittriger Stimme. Maxi und Markus griffen jeweils nach einer Hand von mir und ich drückte fest zu, als meine Mutter meine schlimmste Vermutung bestätigte. "Lukas." "Also hatten wir doch Recht mit Mr Unbekannt", stellte Markus fest. Ich nickte und schluckte dann. "Ich will ihn sofort sehen." "Okay, dann fahren wir schnell dahin, es wird auch nicht lange dauern, die wollen nur wissen ob du ihn schonmal gesehen hast." Ich nickte und 5 Minuten später saßen wir im Auto. Die Fahrt dauerte nicht lange und ich wurde sehr nervös, als wir durch die dunkle Tür traten. Meine Mutter sagte, warum wir hier waren und schon führte uns ein Polizist in einen Raum nebenan. Durch eine große Glasscheibe konnte ich Lukas und vier andere Jungen erkennen. "Hast du den Jungen ganz links schon einmal gesehen?" Meine Augen waren zu Schlitzen geworden. "Und ob", knurrte ich wütend. "Wie darf ich das verstehen?", fragte der Mann neben mir irritiert. "Wir waren zusammen. Er war eifersüchtig auf meinen neuen Freund und meinen besten Freund. Deshalb hat er uns drei dauernd fotografiert und Drohbriefe geschrieben und er hat die Drohungen auch sofort wahr gemacht. Als meine beiden Freunde auf dem Rückweg von einem Treffen mit mir waren, wurden sie brutal zusammengeschlagen. Dieser Mistkerl!" Ich war unglaublich wütend. "Kann ich kurz zu ihm rein?" "Ja, wir passen ja auf, dass dir nichts passiert." Ich ging durch eine kleine Tür und dann sah ich ihn in echt. Mein Exfreund hatte sich kaum verändert. Ich stellte mich direkt vor ihn. "Kim, hey Süße, ich hab dich so vermisst. Wieso bist du hier?" "Warum ich hier bin? Weil du ein kranker Psychopath bist! Du hast mich fotografiert und Markus und Maxi auch und du hast die beiden verprügeln lassen." "Nein, aber wenn du Angst hast kann dich Mr Unbekannt gerne trösten." Das überhebliche Grinsen verschwand von seinen Lippen als er realisierte, dass er sich gerade verraten hatte. Er schien es vertuschen zu wolle, denn im nächsten Moment beugte er sich vor und küsste mich leidenschaftlich. Ich brauchte einen kurzen Moment, dann drückte ich ihn wütend von mir und klatschte ihm eine. Erschrocken schaute Lukas mich an, dann verzog sich sein Gesicht vor Wut. "Du kleine Schlampe! Was fällt dir ein mich zu schlagen?!" Er wollte nach mir treten, doch da wurde er von mir weggerissen und ich schaute den Polizisten dankbar an. Ich verließ den Raum ohne Lukas noch eines Blickes zu würdigen und kaum hatte ich die Tür hinter mir geschlossen, brach ich in Tränen aus. Meine Mutter nahm mich in den Arm und streichelte mir den Rücken bis ich mich endlich beruhigt hatte. Dann musste ich noch meine Aussage unterschreiben, die der Polizist gemacht hatte während ich Lukas angeschrien hatte. Als meine Mutter und ich endlich die Polizeistation verließen, atmete ich erleichtert auf. Wir fuhren zurück ins Krankenhaus, wo ich Markus und Maxi alles brühwarm erzählte. "Wow, ich bin so erleichtert, dass das jetzt vorbei ist", endete ich meine Erzählungen. Ich umarmte Markus und Maxi, dann legte ich mich zwischen die beiden, weil sie ihre Betten ja nebeneinander geschoben hatten. Wir lagen lange schweigend da, bis unsere Mütter und Nerv herein kamen. Wir unterhielten uns alle noch eine Weile, bis ich dann leider nach Hause musste, denn die Besucherzeit vorbei war. Abends in meinem Bett ließ ich den verrückten Tag nochmal vor meinem inneren Auge ablaufen und die Erleichterung, die ich verspürte, ließ mich kurze Zeit später ruhig einschlafen.

Wörter: 1464

Hi, das Kapitel ist etwas kürzer, aber das letzte Kapitel war ja wirklich sehr lang und deswegen ist dieses halt jetzt ziemlich kurz. Aber es sind immerhin 1464 Wörter. Ich hoffe es stört euch nicht und das nächste Kapitel kommt dann am Sonntag (17.01.2016).
Bis dahin, bleibt wild!
~Caroline

Die Wilden Kerle und die StilleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt