44- Es geht los!

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_Zeitsprung: 2 Wochen vor den Sommerferien_

Kim pov

"Kim, Maxi, Markus, Leon, Vanessa, Raban und Joschka, ihr kommt bitte alle noch zu mir nach vorne und bekommt euer Zeugnis!", rief der Lehrer. Die anderen Schüler bis auf Ben verließen alle den Raum, wir bekamen unsere Zeugnisse und dann hieß es für uns: Sommerferien! Na ja, wenn man es so nennen konnte, denn frei hatten wir ja nicht. "Es geht los! Wir drehen einen Film, ich kann es immer noch nicht glauben!", rief Joschka aufgeregt. Wir anderen lachten, aber uns ging es nicht anders. Ben legte mir einen Arm um die Schulter. "Tja Schwesterchen, jetzt lässt mich zwei Wochen lang allein in der letzten Reihe!" "Tja, wir haben uns etwas zu spät kennengelernt, sonst hättest du vielleicht noch eine Rolle kriegen können. Aber du besuchst uns, ja?" "Versprochen, ganz oft. Ich will ja sehen wie du dich so machst." Lachend betraten wir den Schulhof und holten alle unsere Motorräder. Ben, Raban und Joschka fuhren vor dem Schultor nach links, wir anderen nach rechts. Jeder fuhr direkt zu sich nach Hause, denn in einer Stunde ging es schon los und wir trafen uns am Teufelstopf. Bis dahin musste ich noch packen und da war ich nicht die einzige. Auf der Straße verabschiedete ich mich von Markus, stellte mein Motorrad in die Garage und ging ins Haus. Meine Mutter und Erik waren in der Küche und kochten. "Hallo Mäuschen, wir machen nur was kleines, weil du ja heute Abend ein Willkommensessen bekommst." Ja, heute Abend würden wir mit einem großen Abendessen begrüßt werden. Ich nickte also, drückte meiner Mutter einen Kuss auf die Wange und ging hoch in mein Zimmer. Ich holte meine größte Tasche aus dem Schrank und packte alle möglichen Klamotten ein. Die Oberhand hatten ganz klar Hotpants, T-Shirts und Tops, da der Wetterbericht unglaubliche Temperaturen versprach. Für die Abende, an denen es deutlich abkühlen sollte, packte ich mir Jacken, Pullover und lange Hosen ein. Als nach einer halben Stunde die Tasche komplett gepackt war, packte ich noch die wichtigsten und kleinsten Sachen in einen Rucksack. Als auch das fertig war, schaut euch auf die Uhr. Ich hatte noch eine Viertelstunde Zeit, bis ich am Teufelstopf sein musste. Aufgeregt lief ich die Treppe runter und setzte mich an den Esstisch. Meine Mutter und Erik brachten einen großen Topf mit der Suppe herein und wir beeilten und etwas mit dem Essen. Ich schaffte vor Aufregung nur einen Teller, aber für mehr hätte ich sowieso keine Zeit gehabt. Ich verabschiedete mich von Erik mit einem "Tschüs" und dann fuhr meine Mutter mich zum Teufelstopf. Dort warteten schon die anderen und kurz nach mir kamen auch Maxi und Nerv, der noch seine Hosen gesucht hatte. Dann kam der Abschied. Meine Mutter und Ben, der extra zum Verabschieden gekommen war, umarmten mich. Meine Mutter hatte leichte Tränen in den Augen und redete irgendwas davon, dass ihr kleines Mädchen erwachsen wurde, dann stieg ich in den Bus ein, der uns zum Drehort bringen würde. Dieser lag in den Tiefen Niederbayerns in einem wunderschönen Wald, wo auch die ersten Szenen gedreht werden würden. Ich setzte mich auf einen Platz direkt am Fenster und schaute raus. Vanessa befreite sich gerade von ihrer Oma und Marlon klopfte Leon auf die Schulter. Dann stiegen die beiden letzten auch ein und es ging los. Meine Mutter, Ben und die anderen winkten alle und dann waren sie plötzlich hinter einer Ecke verschwunden. Ich holte meine Kopfhörer aus meinem Rucksack, steckte sie ins Handy und in meine Ohren und machte Musik an. Die ersten Töne von "I want to write you a song" erklangen in meinen Ohren und ich erinnerte mich an den Tag, an dem Markus mich das erste Mal singen hörte. Es war auch der Tag, an dem unsere Freundschaft begann und ich den Wilden Kerlen einen Schritt näher kam. Ich schloss die Augen und sang im Kopf mit. Als ich endete hörte ich plötzlich Applaus. Überrascht setzte ich mich auf und nahm die Kopfhörer aus meinen Ohren. "Was ist los?", fragte ich überrascht. "Du hast gesungen und zwar so wunderschön wie immer", sagte Markus grinsend. Ich wurde etwas rot, steckte mir die Kopfhörer wieder in die Ohren und schaltete die Welt um mich herum aus. Meine Blick glitt aus dem Fenster. Die Bäume und Häuser wechselten sich ab, bis irgendwann nur noch Bäume zu sehen waren. Ich schaute auf die Uhr und stellte erschrocken fest, dass wir schon knapp zwei Stunden unterwegs waren. Ich schaute wieder raus und hörte nebenbei, wie Willi rief, dass wir fast da waren. Er war als Aufsichtsperson mitgefahren, da keiner von uns schon 18 war. Der Wald um uns herum wurde jetzt etwas weniger dicht  und dann stand der Bus am Rand einer Lichtung und hielt an. Wir standen alle auf, ich packte Handy und Kopfhörer wieder ein, schulterte meinen Rucksack und stieg als letzte aus dem Bus. Die Lichtung war riesig und viele Menschen liefen herum. Es gab eine ganze Reihe an Containern, in denen wir schlafen würden und einen für alle zusammen zum abhängen. Joachim Masannek kam auf uns zu. "Hey, na, habt ihr die Fahrt gut überstanden?" Wir nickten alle. "Okay, also dann zeigen wir euch jetzt erstmal die Schlafplätze. Ihr schlaft immer zu zweit und einmal zu dritt in einem Container. Ich denke die Pärchen wollen bestimmt alle zusammen schlafen und dann bleiben noch Markus, Raban und Joschka übrig und die bilden die Gruppe zu dritt. Leon und Vanessa, ihr bekommt den Container ganz links, dann Maxi und Kim, dann Raban, Joschka und Markus und in den Container ganz rechts gehen dann Klette und Nerv. Okay?" Wir nickten wieder und holten unser Gepäck aus dem Bus. Willi und Joachim unterhielten sich etwas, während wir unsere ganzen Sachen erstmal in die Container brachten. Wir räumten unsere Klamotten und alles in die Schränke und es gab sogar in jedem Container ein kleines Bad mit Toilette, Waschbecken und Dusche. Nachdem Maxi und ich alles gemacht hatten gingen wir wieder raus. Ich hatte mich noch schnell umgezogen (Outfit oben links), da es richtig warm war und auch die anderen Wilden Kerle waren auf kurze Hosen umgestiegen. Wir gingen alle zu Willi und Joachim, die in der Mitte der Lichtung standen und miteinander redeten. Willi bemerkte uns als erster und winkte uns heran. "Wie ich sehe habt ihr euch umgezogen, ist aber auch echt warm hier", bemerkte Joachim, "Die anderen Schauspieler kommen gleich, die ziehen sich auch noch um." Und tatsächlich kamen in diesem Moment sechs Jugendliche auf uns zu. Eigentlich nur vier Jugendliche und drei kleinere Jungs. Als sie vor uns standen begann Joachim wieder zu sprechen. "Da das mit dem Namen merken mir nicht so liegt und die Wilden Kerle sich ja eh alle selbst spielen, lassen wir das mit den echten Namen und nehmen die aus dem Film. Das sind Leon, Vanessa, Raban, Joschka, Klette, Nerv, Markus, Maxi und Blossom und das sind Darkside, Merry, Terry, Düsentrieb, Jeckyl, Hyde und der Kapuzenmann." Wir begrüßten uns alle und dann teilte Joachim jedem ein paar zusammengeheftete Blätter aus. "Das ist der Drehplan für die ersten zwei Wochen. Da seht ihr wann welche Szene gedreht wird und wen das alles betrifft. Die ersten Szenen drehen wir morgen und übermorgen und das sind die Szenen, wo ihr im Wald gegenseitig versucht eure Rekorde in Volleypässen zu überbieten. Vielleicht könnt ihr das heute schon ein bisschen üben, denn einfach ist es nicht gerade. Die Schauspieler aus den letzten Filmen könnten nicht so gut Fußball spielen, deshalb mussten wir Fußballszenen meistens ganz oft drehen und den Ball immer mit einer Schleuder in die richtige Position bringen, aber da ihr alle gut spielen könnt, können wir das vielleicht ohne Kanone machen. Überlegt euch auch vielleicht schonmal ein paar Stunts, die man einbauen kann, damit das ganze spektakulärer aussieht." Wir nickten. "Wo sind die Fußbälle?", fragte ich. "Oh, das hätte ich jetzt fast vergessen, aber das ist ja das wichtigste. Die sind in dem Wagen dahinten. Nehmt euch soviel ihr braucht, wir haben genug. Und wir sehen uns dann heute Abend um 19:30 Uhr in dem Wohnwagen dahinten. Und jetzt viel Spaß!" Er und Willi gingen und wir standen etwas unschlüssig herum, bis ich mir ein Herz nahm. "Wollt ihr mit uns in den Wald kommen und das mit den Volleys üben? Da können wir uns etwas besser kennenlernen", fragte ich Darkside. Dieser nickte. "Gerne." Wir holten uns haufenweise Bälle und gingen dann in den Wald. "Das ist ja mega cool, der reinste Abenteuerspielplatz!", rief Raban. "Na los Maxi, zeigen wir denen was der härteste Bumms ist!"", rief ich und warf den Ball hoch. Maxi rannte los und ich schoss genau so, dass er den Ball in der Luft annehmen und weiterspielen konnte. Ich rannte ebenfalls los und bemerkte aber relativ schnell, dass ich den Ball vom Boden aus nicht kriegen würde. Also rannte ich einen schrägen Baumstamm hoch und sprang von da aus in die Luft. Ich hielt mich mit den Händen an einem dicken Ast fest und es war wirklich perfektes Timing, denn der Ball kam genau in diesem Moment und ich konnte ihn super annehmen und weiterspielen. Ich hangelte mich ein paar Äste tiefer und sprang dann auf den Boden und rannte weiter. In diesem Moment kam wieder der Ball und ich konnte ihn ganz locker spielen. So ging es eine ganze Weile weiter. Mittlerweile hatte ich aufgehört zu zählen und hatte einfach nur noch Spaß. Maxi spielte gerade wieder den Ball zu mir, doch vor mir war eine Art Abgrund und der Ball flog genau darauf zu ( Da wo Vanessa im Film "fliegt"). "Verdammt, den krieg ich, verlass dich drauf!", rief ich Maxi zu. "Ach ja, und wie willst du das machen?" "Ganz einfach, ich fliege!" Und mit diesen Worten sprang ich ab. Es waren drei Sekunden freier Flug, dann hatte ich das Tau fest in den Händen und traf den Ball mit voller Wucht. "Na, kriegst du den?", rief ich Maxi hinterher, der schon weiterrannte.  "Und ob ich das tue, aber du solltest dich mal beeilen, sonst wird das mit deinem nächsten Pass schwierig!", kam die Antwort. "Ach ja? Dann nehme ich halt eine Abkürzung!" Ich kletterte einen Baum hoch und sprang dann von Ast zu Ast und somit von Baum zu Baum. "Du bist viel zu weit oben, um den Ball zu kriegen!", rief Maxi mir grinsend zu. "Vergiss es, ich werde bestimmt keinen Ball verpassen!", schrie ich zurück und sprang von dem Ast, auf dem ich gerade stand. In der Mitte der Luft kam der Ball bei mir an. Ich war schon ein kleines Stück zu weit unten, deshalb machte ich einfach einen Salto und schoss ,mit den Füßen oben, den Ball zu Maxi. Ich rollte mich bei meinem Aufprall auf den weichen Blättern ab und stand sofort wieder auf, um weiter zu rennen. Ich sah wie Maxi schoss und im gleichen Moment sah ich den See vor mir, aber es war zu spät. Der Ball landete im Wasser. Ich kam keuchend am Ufer an und Maxi direkt nach mir. "Mist, wieso muss genau hier ein See sein!", rief ich wütend. "Wer holt den Ball?", fragte Maxi. "Ich nicht", sagte ich sofort. "Schere, Stein, Papier", kam die Antwort meines Freundes. Wir grinsten uns an, aber plötzlich bekam ich von hinten einen Stoß und ich sah nur noch, dass es Maxi genauso ging, schon waren wir im Wasser. Prustend und hustend tauchte ich wieder auf. Die Wilden Kerle und die anderen Schauspieler standen schön im Trockenen und lachten uns aus. "Wenn ich schon nass bin, dann kann ich ihn ja auch holen. Und zwar schneller als du, Maxi!", rief ich lachend und kraulte los. Maxi folgte mir und wir kamen genau gleichzeitig beim Ball an. Ich nahm ihn und wir schwammen wieder zurück zu den anderen. Sie halfen uns aus dem Wasser und wir machten uns alle zusammen auf den Rückweg. "Ich habe alles gefilmt", sagte Raban und hielt eine Kamera hoch. "Ihr wart echt super", sagte Markus. Maxi küsste mich, dann gingen wir weiter. Auf der Lichtung angekommen erwarteten uns bereits Willi und Joachim. "Wieso seid ihr so nass?", wunderte sich der Regisseur. "Du hast uns nicht gewarnt, dass es in diesem Wald auch einen See gibt", grinste ich. "Wieso ward ihr so weit weg? Ihr könnt doch auch hier vorne die Volleys machen?", wunderte er sich. "Wir haben ja auch hier vorne angefangen, aber wir sind halt bis zum See gekommen", erklärte Maxi. "Ohne, dass der Ball den Boden berührt hat? Nur Volleys? Zum ersten Mal?" Mein Freund und ich nickten grinsend. "Raban kann euch das Video zeigen, während Maxi und ich uns umziehen." Wir gingen zu unserem Container und ich holte mir frische Klamotten aus dem Schrank (Outfit oben rechts). Ich beeilte mich mit dem Umziehen, frischte meine Wimperntusche auf  und dann gingen Maxi und ich zurück zu den anderen. Schon von weitem hörte ich Joachims Stimme. "Genau so habe ich mir das vorgestellt! Toll! Großartig! Als hätten sie nie etwas anderes gemacht und das mit dem Tau und dem Fliegen, das bringen wir auf jeden Fall im Film!" Als Maxi und ich bei der Gruppe ankamen, wurden wir sofort mit Lob überschüttet. Wir bedankten uns und dann setzten wir uns alle in den Wohnwagen, wo es Abendessen gab. Und das war wirklich groß. Es gab Salat zur Vorspeise, was damit endete, dass ich nicht nur meine eigenen Salat aß, sondern auch den von, Markus, Maxi, Joschka und Nerv. Klette zwang sich zum Essen und Vanessa aß ihren eigenen Salat, den von Leon und den von Raban. Joachim und Willi grinsten als sie sahen, dass die Mädchen die Salate der Jungs aßen. Darkside und die anderen  aßen ihre Salate alle selbst. Beim Hauptgang  hauten die Wilden Kerle dafür voll rein. Es gab Schnitzel mit Pommes und zwar im Überfluss. Jeder von uns aß zwei Schnitzel und Berge von Pommes  und danach gab es sogar noch Nachtisch, bei dem ich allerdings sehr wenig Zugriff denn ich war wirklich voll. Aber das leckere Eis wurde auch ohne große Hilfe meinerseits leer und am Ende des Abends lagen wir alle todmüde und vollgegessen im Bett und brauchten nicht lange zum Einschlafen.

Wörter: 2426

So, das Abenteuer Filmdreh beginnt und ich hoffe Ihr werdet mit den folgenden Kapiteln zufrieden sein. Nach dem Dreh wird es auch nicht mehr lange dauern bis das Buch vorbei ist, aber jetzt ist es ja noch nicht soweit. Wie gefällt Euch der Aufbau von Drehort und die Szenen im Wald? Schreibts in die Kommentare! (Ich klinge wie Phil😅)

Bis zum nächsten Kapitel, bleibt wild!

~Caroline

Die Wilden Kerle und die StilleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt