35- Lass das Fee das kitzelt!

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Kim pov

"Ich heb ab, nichts hält mich am Boden!" Seufzend schlug ich die Augen auf und und machte mein Handy an. Die Musik verstummte und ich setzte mich auf. Ein lautes Gähnen entfuhr meinem Mund, dann stand ich auf und ging ins Bad. Morgenroutine wie immer und dann etwas zum Anziehen aus dem Schrank raussuchen. Als ich mich angezogen hatte lief ich die Treppe runter und bekam einen riesigen Schock, als mir ein nackter Erik aus dem Badezimmer meiner Mutter entgegen kam. "Oh Gott!", rief ich und drehte mich sofort weg. "Oh Kim, ich habe hier übernachtet." "Da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen. Kannst du mir bitte aus dem Weg gehen, ich will mir was für die Schule zum Essen machen." "Ja, natürlich, Entschuldigung." Ich nickte nur und drehte mich wieder. Genervt trabte ich die Treppe runter und nahm mir aus der Küche einen Apfel und eine Flasche Wasser. Zurück in meinem Zimmer packte ich die Sachen in meinen Rucksack, schulterte diesen und nahm mir meinen Motorradhelm. Vor der Haustür zog ich mir Schuhe und Jacke an, dann ging ich raus zu meiner Maschine. Ich fuhr langsam Richtung Schule und ließ meine Gedanken fliegen. Bis mir etwas ins Gewicht flog. Ich stoppte und nahm den Zettel in die Hand. Ich las mir den Text durch und ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Ich steckte den Zettel in meinen Rucksack uns fuhr weiter. An der Schule angekommen stellte ich meine Maschine ab und ging zum Eingang. "Na toll, noch abgeschlossen." Ich schaute auf die Uhr und mir fielen fast die Augen aus dem Kopf. "Allgemeiner Unterrichtsbeginn heute zur 3.Stunde." Genervt drehte ich mich um, bis mir der Zettel in meinem Rucksack wieder einfiel. Ich ließ mein Motorrad stehen und ging zu Fuß. Ich brauchte etwa 10 Minuten, dann stand ich vorm Tierheim. Ich öffnete die grüne Gittertür und lief zwischen den ganzen "Gehegen" durch. Ich betrat das Hauptgebäude und sah eine Frau hinter einer Art Tresen. "Ähm, hallo." Die Frau sah auf. "Hallo, was kann ich für dich tun?" Ich kramte in meinem Rucksack und zog den Zettel heraus. "Ich habe den gefunden und würde das gerne machen. Ich bin im Moment nicht so gerne zu Hause und deswegen hab ich nach der Schule immer Zeit." Die Frau stand auf und kam zu mir. "Das finde ich super, dass du das machen willst. Ich schaffe es einfach nicht mehr mit allen Hunden spazieren zu gehen. Es würde schon reichen wenn du einen oder zwei am Tag machen könntest, den Rest kriege ich hoffentlich auch so hin. Ich bin übrigens Gabi." "Kim." "Du kannst dir einen aussuchen. Gibt ja leider genug Auswahl." Ich schaute mich um, ging an jeden Zaun heran und schaute mir den Hund an. Irgendwann hatte ich einen gefunden, der mir sofort gefiel. "Kann ich den hier nehmen?" "Das ist meine Neuste. Sie ist sehr schüchtern und hat keinen Namen. Kannst du gerne nehmen." Gabi nahm eine Hundeleine von einem Haken und reichte sie mir. "Geh mal zu ihr rein." Ich nickte und öffnete vorsichtig die Tür. "Sie wird wahrscheinlich kaum auf dich reagieren und wenn doch, dann wird sie sich zurückziehen, aber keine Sorge, das liegt nicht an dir." Ich kniete mich hin und schaute der Hündin in die Augen. Plötzlich stellte sie sich hin und kam zu mir getapst. Sie schnupperte an mir und ich kicherte leicht, als sie mich kitzelte. "Lass das Fee, das kitzelt!" "Das ist ja komisch, sie scheint dir sofort zu vertrauen. Und Fee ist ein sehr schöner Name. Willst du direkt eine Runde mit ihr gehen?" Ich nickte und machte die Hundeleine an Fees Halsband fest. "Wir sind in einer Stunde spätestens zurück, versprochen."
Mit diesen Worten joggte ich mit der Hündin zur Tür und machte mich auf den Weg. Wir liefen an der Schule vorbei bis wir irgendwann zu einer Wieso kamen. Ich suchte einen Stock und warf ihn. Fee hatte ich los gemacht und jetzt jagte sie dem Holz hinterher. Schwanzwedelnd brachte sie es mir zurück und ich warf erneut. Ich spielte mit Fee und vergaß die Zeit. Als ich auf mein Handy schaute traf mich fast der Schlag. Ich pfiff einmal und Fee kam sofort zu mir. "Wir müssen los, ich muss gleich zur Schule, Fee." Ich machte sie wieder an die Leine und rannte zurück zum Tierheim. Ich erzählte Gabi kurz wie toll es war, und dass ich heute Mittag wiederkommen würde, dann rannte ich zur Schule. Ich stürmte zu meinem Klassenzimmer und riss die Tür auf. Ich keuchte ein "Entschuldigung", dann setzte ich mich auf meinen Platz neben Vanessa. Ich versuchte dem Unterricht zu folgen, aber ich dachte nur an Fee. Sie war der schönste Border Collie, den ich je gesehen hatte und ihre Augen waren so schön braun, wie- "Kim, weißt du die Antwort?" "Ähm, Entschuldigung, wie war die Frage nochmal?" "Die HNO-Regel, welche Elemente gehören dazu?" "Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Fluor, Chlor, Brom und Iod." "Glück gehabt, aber pass ab jetzt bitte auf." Ich nickte und gab mir bis zum Ende der Stunde Mühe mitzumachen. Die Klingel ertönte und ich seufzte erleichtert. Jetzt war Deutsch und da war ich ziemlich gut. Vanessa schaute mich fragend an. "Wo warst du? Wieso warst du zu spät?" "Ich war schon zur ersten Stunde da und dann bin ich noch ein bisschen durch die Gegend gelaufen und dann habe ich die Zeit vergessen. Sorry." "Kein Ding, willst du nach der Schule noch mit zu mir?" "Ähm, nein, ich muss noch zum Lehrerzimmer und dann ganz schnell nach Hause. Sorry, vielleicht ein anderes Mal." Vanessa nickte und dann kam schon der Lehrer für die nächste Stunde.

Die Wilden Kerle und die StilleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt