62- Wir fordern einen Deal

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Kim pov

"Es ist unmöglich herauszufinden, welche Art von Code dieser Typ verwendet hat!", rief Nerv verzweifelt. Normalerweise hätte ich über seine übertriebene Dramatik gelacht, aber leider war es in diesem Fall nicht übertrieben. Gerald Winter könnte jede erdenkliche Methode gewählt haben und in den vielen schweren Büchern hatten wir unglaublich viele Varianten von Möglichkeiten gefunden. "Ich gebe es ungern zu, aber Nerv hat Recht", sagte Klette und erntete einen Todesblick von Nerv. "Aber irgendwas müssen wir doch tun!", sagte Vanessa verzweifelt. "Ich weiß, aber so bringt das nichts. Wir brauchen irgendeine Spur oder einen Hinweis. Und wir haben noch nicht alle Fußbälle. Vielleicht brauchen wir erst alle, bevor wir die Lösung-" "Ähm, Entschuldigung?" Ich schaute zu dem Mann, der in seiner gelb-schwarzen Uniform vor uns stand und mich unterbrochen hatte. "Ja?" "Ich habe hier eine Eilsendung für Kim Steier. Dort wo ich sie eigentlich hinbringen sollte sagte man mir, Sie seien hier." "Ja das bin ich und auf dieses Päckchen habe ich dringend gewartete. Vielen Dank." Ich ging zu dem Postboten, unterschrieb auf diesem komischen Ding das aussah wie vom Fahrkartenkontrolleur in Zug und riss dann das Paket auf. "Ja!", rief ich grinsend. Außer Maxi schauten mich alle verwirrt an, mein Freund kam grinsend zu mir und küsste mich. Dann gaben wir uns ein High-Five. "Kann mir jetzt mal bitte jemand erklären was hier abgeht und was an diesem Päckchen so toll ist?", fragte Leon leicht genervt und auch mit einer starken Prise Arroganz. "Wenn du deinen Ton änderst, gerne", sagte ich feixend und der Anführer schaute mich etwas beleidigt, aber auch schmunzelnd an. "Das ist ein weiterer Fußball, den ich aufgetrieben habe. Der Fußball von Tim", erklärte ich dann und sofort war ich von den anderen umringt. Ich warf den Ball zu Willi und der schaute ihn sich genau an. "Wie hast du ihn gefunden?", fragte der Trainer. "In meiner alten Mannschaft gab es auch einen Tim und ich wusste, dass seine drei Vorgänger auch alle Tim hießen. Auf gut Glück habe ich ihn dann angerufen und gefragt, ob er so einen Ball besitzt und ihn mir schicken könnte. Er hat eingewilligt und hier ist das Ding. Und es muss ein richtiger sein, er sieht genauso aus wie die anderen. Jetzt fehlt und nur noch der Fußball von Bernd." Hadschi notierte auf seiner Liste hinter dem Namen Tim die Zahl 1, dann verschwand der Fußball in der Schachtel bei den anderen. "Und wie kriegen wir jetzt diesen letzten Ball?", fragte Marlon. "Ich habe keine Ahnung", gestand ich, "Wir müssen einfach Glück haben und die Augen offen halten." In diesem Moment ertönte hinter uns lautes Keuchen und Joschka kam angerannt. "Das müsst ihr euch ansehen!", rief er. An seinem verzweifelten Ton erkannten wir den Ernst der Lage und rannten, als ginge es um unser Leben. Kurze Zeit später mussten wir feststellen, dass es wirklich um unser Leben ging. Die Bagger waren in vollem Betrieb und der halbe Teufelstopf bereits zerstört. "Wir müssen was tun!", rief Nerv. "Das werden wir auch", kam knurrend die Antwort von Leon. Er lief den Hügel runter und wir taten es ihm gleich. "Erik!", schrie ich wütend und tatsächlich erschien der Exfreund meiner Mutter kurz darauf und grinste uns schelmisch an. "Ja bitte?" "Schmier dir das Grinsen aus dem Gesicht!", fauchte ich, doch davon ließ er sich nicht abschrecken. "Wir fordern einen Deal", sagte Leon bestimmt. "Einen Deal, soso. Und wie soll der aussehen?" "Wir spielen gegen Ihr Team und wenn wir gewinnen, dann gehört der Teufelstopf uns!", rief Nerv, bekam jedoch einen ordentlichen Stoß in die Rippen von Klette. "Bist du völlig Banane? Wo sollen wir denn bitte trainieren?" Ich wusste ganz genau, dass Erik es gehört hatte und plötzlich sah ich, wie sich sein Gesicht veränderte und mir wurde etwas klar. Was Klette gesagt hatte hatte dafür gesorgt, dass Erik zustimmen würde. Er wollte unbedingt noch sehen, wie wir uns blamierten. "Wir haben keine Chance, aber dann haben wir es wenigstens versucht", schauspielerte ich und tat, als hätte ich mich schon damit abgefunden. "Na schön. Ihr spielt gegen mein Team." "Du hast ein Team?", entfuhr es mir. "Natürlich. Ich musste ja vorbereitet sein." Ich schenkte dem Mann mit den gegelten Haaren einen Blick, der ihn hätte töten können und drehte mich demonstrativ um. "In drei Tagen spielen wir. Und bis dahin werden die Bagger kein Stück bewegt", sagte Marlon. "Also gut. Dann sehen wir uns in drei Tagen. Hand drauf." Leon und Erik gaben sich die Hand, dann zogen wir ab. "Und jetzt?", fragte Raban. "Jetzt müssen wir irgendwie trainieren." "Nein. Also ja, aber nicht so viel. Wir können alle richtig gut Fußball spielen und haben beim Dreh geübt", sagte Leon. "Woher wusstest du eigentlich, dass Erik ein eigenes Team hat?", fragte ich Nerv interessiert. "Ich habe was über ihn gelesen und da stand auch, dass er ein total erfolgreiches Team hat. Die sind bis jetzt praktisch ungeschlagen." "Na toll. Eine ungeschlagene Mannschaft, schwerer ging es wohl nicht mehr", murmelte ich. "Das schaffen wir schon. Jetzt müssen wir erstmal den letzten Fußball finden."


Wörter: 881

Heute nur ein kleiner Lückenfüller, aber mit Aussicht auf ein spannendes Fußballspiel. Ob sie den letzten Ball noch finden? Und dann muss das Rätsel ja auch noch gelöst werden! Seid gespannt und bis zum nächsten Kapitel bleibt wild!

~Caroline

Die Wilden Kerle und die StilleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt