Große Sorgen

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◇Rick◇
Frodo legte eine Hand auf Ricks Schulter und führe ihn sanft, aber bestimmt nach draußen. Wie ein großer Klumpen in seinem Magen spürte Rick Sorge um seinen Freund. "Er wird wieder, oder?", wandte er sich an Steve. "Ich weiß es nicht", antwortete der wahrheitsgemäß. "Aber ich hoffe es. Wir müssen mit ihm reden." "Wieso?" "Mir geht nicht mehr aus dem Kopf, was dieser Kerl gesagt hat." Rick starrte ihn an. "Was meinst du?" "Dass Marti ihn in der Vergangenheit enttäuscht hat", erklärte Steve. Flo runzelte die Stirn. "Glaubst du ihm?" "Ich weiß es nicht", gab Steve zu. "Aber er hat gesagt, dass er uns nichts tun will. Er hätte Rick erschießen können, aber er hat es nicht getan. Wieso?" "Vielleicht will er genau das erreichen", schlug Frodo vor. "Dass wir ihm nicht mehr trauen und uns von innen heraus spalten." "Was aber auch dafür spricht, dass er Marti bestrafen will", gab Steve zu bedenken. Rick kniff die Augen zusammen. "Wieso bist du so misstrauisch?" "Ganz ruhig, Rick!" Flo stellte sich zwischen die beiden. "Vergiss nicht, dass wir schonmal darauf reingefallen sind. Vielleicht ist es der echte Marti, vielleicht nicht. Das wird sich früh genug zeigen."

Rick saß auf einem großen Stein. Steve und Flo unterhielten sich ein paar Meter entfernt. Marti kommt durch. Sie schaffen das. Immer wieder wiederholte er diese Sätze im Stillen. Frodo setzte sich neben ihn. "Alles okay?" Rick schnaubte. "Klar, ist alles super", murmelte er. "Abgesehen davon, dass einer unserer besten Freunde im Sterben liegt." Frodo legte eine Hand auf Ricks Knie. "Wir machen uns alle Sorgen. Aber du darfst nicht so pessimistisch denken", sagte Frodo ernst. "Das hilft dir nicht und macht uns alle nervös. Emma und John schaffen das." "Ich hoffe nur, dass wir ihnen auch trauen können", flüsterte Rick, aber so leise, dass Frodo es nicht hörte.

Nach etwa einer Stunde kam Emma aus dem Keller. Sofort sprang Rick auf und auch die anderen schauten sie erwartungsvoll an. "Und?", drängte Frodo. "Es war schwierig, aber es scheint, als sei alles gut gegangen. Die Kugel ist draußen. Er schläft noch und hat leichtes Fieber, aber er ist stabil." Rick schloss erleichtert die Augen. "Können wir zu ihm?" Emma überlegte. "Er braucht Ruhe, aber John wird schon aufpassen. Ja, könnt ihr." Flo ging zu ihr. "Danke." Emma nickte und ging fort. Wahrscheinlich zurück zum Krankenhaus. Flo betrat den Keller als erster, dann folgte Rick. John kniete immer noch neben Marti. Neben ihm lag blutbefleckte Watte. Rick ging an seine Seite. Martis Wunde war verbunden und seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig. Rick legte vorsichtig eine Hand auf seine Stirn. Sie war noch immer heiß. "Habt ihr etwas gegen das Fieber?" "Haben wir ihm schon gegeben."

Rick blieb neben Marti sitzen. Er hatte sich vorgenommen zu warten, bis er aufwachen würde. John war bereits gegangen und hatte etwas Medizin dagelassen. "Du musst dich ausruhen." Flo stand hinter Rick. Rick schüttelte den Kopf. "Du hast die letzte Nacht nicht geschlafen und ich sehe, dass du kaum die Augen aufhalten kannst! Ich wecke dich, wenn er aufwacht."

Endut! Hoch Hech!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt