Resignation

115 9 0
                                    

◇Marti◇
"Deine Eltern?!" Frodo schüttelte den Kopf. "Wieso sollten deine Eltern dir sowas antun?" Rick legte den Kopf schief. "Überleg' mal: Was gibt es schlimmeres, als vom eigenen Sohn hintergangen zu werden?" Marti zuckte zusammen und Rick warf ihm einen entschuldigenden Blick zu. "Sorry." "Du hast ja Recht", murmelte Marti. "Ich habe sie wahrscheinlich wirklich enttäuscht, aber was hätte ich tun sollen?" Fragend schaute er in die Runde. "Dableiben und zusehen?" "Auf keinen Fall!", bestätigte Frodo.

"Moment mal!" Steve sprang auf. "Diese Leute haben nach dir gesucht?", wiederholte er. Marti nickte. Steve kniff die Augen zusammen. "Dann war es nicht meine Schuld, sondern deine!" Langsam, um die Schmerzen gering zu halten, stand nun auch Marti auf. "Steve, ich..." "Sei still!" Steve ging auf Marti zu. "Du hast verspielt! Es ist alles deine Schuld! Wegen dir sind Jako und Felix gestorben!" Er wurde immer lauter während er sprach. Marti ging einen Schritt zurück. "Ich..." Steve stieß ihn um und Marti landete auf dem harten Steinboden. Vor Schmerz keuchte er. "Ich habe gesagt, du sollst die Klappe halten!" Marti hob die Hände vors Gesicht, um einer weiteren Attacke zu entgehen, aber Flo hatte sich vor Steve gestellt.
"Steve, beruhig' dich!", schrie er ihn an. Frodo und Rick halfen derweil Marti, wieder auf die Beine zu kommen. "Es ist nicht seine Schuld, klar? Woher sollte er wissen, dass sowas passiert? Er war ja nicht einmal in eurer Nähe!" Steve lachte, aber das Lachen erreichte nicht die Augen. "Doch, das war er. Ich weiß nicht, wieso, aber er war da." Flo wirbelte herum. "Was?" Marti stützte sich an Rick und Frodo ab. "Warum denn wohl?! Wieso sollte ich wohl aus unserem Versteck gehen? Was glaubst du, was sie getan hätten, wenn sie Flo, Frodo und Rick mit mir gefunden hätten?!" Er schaute Steve an, ohne zu blinzeln. "Ich hatte keine Ahnung, in welche Richtung ihr gegangen seid."
Steve schwieg. "Ich wollte nie, dass sowas passiert." Die Sicht verschwamm vor Martis Augen.

"Du musst hier weg", beschloss Frodo. Marti zuckte zusammen. "Nicht, weil ich dich nicht hier haben will", fügte Frodo schnell hinzu, "sondern weil sie jetzt wissen, wo du bist." "Nein", widersprach Marti. "Sie wissen auch, dass ich bei euch war. Wenn sie kommen und ich nicht mehr da bin..." Er verstummte. Er wollte sich nicht ausmalen, was sie dann täten. "Wenn, dann müssen wir alle gehen." "In deinem Zustand gehst du nirgendwo hin", stellte Rick klar. "Das würdest du nicht schaffen." Marti wusste, dass er recht hatte. Trotz der Stützen- bestehend aus Rick und Frodo- spürte er sogar beim Stehen Schmerzen. Flo wandte sich an Steve. "Ich verstehe, wieso du wütend bist, aber Marti hat wirklich schon genug gelitten." "Aber sie sind seinetwegen gestorben", flüsterte Steve zurück, in der Erwartung, dass Marti es nicht hören würde. Aber er tat es und es traf ihn. Vor allem, weil es stimmte.

Endut! Hoch Hech!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt