Das Ende naht

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💢Marti💢
Eine Zeit lang herrschte Stille. Eine Böe fegte über die Plattform. Dann trat der Mann nach vorn.
"Ich hatte befürchtet, dass es soweit kommen würde. Und ich weiß, dass wir nichts mehr an deiner Einstellung ändern können. Du bist nicht mehr als jeder andere, der sich uns in den Weg stellt." Er machte eine Handbewegung in Richtung der Wachen.
"Tötet die beiden."

Flo war vorbereitet. Als Finn ihm die Waffe wieder an den Kopf drückte, befreite er sich aus seinem Griff und schaffte es, selbst die Pistole in der Hand zu halten. Doch schnell wurde er von einer der umstehenden Wachen überwältigt und die Waffe rutschte über den Boden. Scheinbar hatten nur Finn und dessen Begleiter eine Feuerwaffe, denn die anderen schienen sich auf ihre Muskelkraft zu verlassen. Da Flo und Marti nahe bei seinen Verbündeten waren, schoss der andere nicht, sondern wartete auf seine Chance. Er schien zu wissen, dass die Jüngeren ihn ohne große Probleme besiegen würden und griff daher nicht ein. 

Marti wich Schlägen von zwei Seiten aus und versuchte, zu Flo vorzudringen, der auf dem Boden festgehalten wurde und sich verzweifelt wehrte. 

"Was dachtet ihr, wie das hier ausgeht? Dass ihr hier einfach reinspaziert und alle fertig macht?"

Flo musste immer mehr Schläge einstecken, Blut lief ihm über das Gesicht. Lange würde er nicht mehr durchhalten, seine Versuche, sich zu befreien, wurden bereits schwächer. Marti blickte zu Boden. Die Waffe lag nur wenige Zentimeter von seinem Fuß entfernt.

"Ihr hattet nie auch nur den Hauch einer Chance! Wir sind stark und das werden wir auch weiterhin sein!"

Langsam ging er in die Knie und streckte die Hand zu der Waffe aus. Seine Finger berühmten das kalte Material. So viel Leid durch so einen kleinen Gegenstand. Er schloss seine Hand fester um den Griff richtete sich wieder auf. Sein Vater achtete nicht auf ihn, sondern beobachtete zufrieden Flos Leiden.
Marti verengte die Augen.
In seinem Kopf liefen die Bilder wie in einem Film.
Er sah Steve mit seiner Kamera, er sah, wie sie in ihrer kleinen Behausung Regenwasser abkochten. Er sah Sina, der nur ihr Hund geblieben war und er hörte die Schüsse, die auf der Straße fielen, gefolgt von dem dumpfen Aufschlag vieler Körper. Er sah Blut von zu vielen Wunden und Tränen von Wut und Verzweiflung.

Merkwürdigerweise fühlte er sich ruhig. Er hatte Wut erwartet und Rachegelüste, aber er spürte gar nichts, als sei er taub geworden gegenüber all den negativen Eindrücken.
Gleich würde alles zuende sein. Marti wusste genau, was er zu tun hatte. Er musste seine Eltern töten- und es gab nichts mehr, was ihn davon abhalten könnte.
Die Waffe war geladen und entsichert und er war bereit. Im Hintergrund konnte Marti Stimmen hören. Kampfgeräusche? Es war ihm egal.
Er richtete den Lauf auf den Mann, der einmal sein Vater gewesen war. Seine Frau stand an seiner Seite. Wenn er gut zielte, könnte er beide treffen. Er atmete noch einmal durch, dann drückte er ab.
Ein Knall durchschitt die Luft und mit einem Mal wurde alles still.

💢Frodo💢
Frodo und Rick stürmten die Treppe hinauf, Jako und Felix dicht hinter ihnen. Außer Atem stieß Frodo oben die Tür auf.
Auf das, was sie sahen, war niemand gefasst. Flo lag am Boden und nach einer Schocksekunde stürmten Jako und Felix ihm zu Hilfe und rissen die Körper von ihm und entwaffneten den Umstehenden.

Frodo sah Marti, der eine Pistole aufhob. Er bewegte sich wie in Zeitlupe. War er unsicher? Er musste wissen, was sie gefunden hatten!
"Marti!", rief Frodo, doch er schien ihn nicht zu hören. Er drehte sich nicht um, sondern schaute auf die Waffe in seiner Hand.
"Du kannst es tun! Das sind nicht deine Eltern!"

Noch bevor er zuende gesprochen hatte, schallte ein Schuss über die Plattform. Einige Vögel flogen aus den umliegenden Baumkronen. Alle hielten inne und für einen Moment war alles still. Dann liefen die Kricks zu ihren Anführern, die Marti mit seinem Schuss beide getroffen hatte. Jako stützte Flo, Felix hielt die Waffe, die er einer Wache entwendet hatte und Rick starrte auf die leblosen Körper. Marti stand regungslos da. Der Arm, mit dem er noch immer die Waffe hielt, hing herab. Er blickte auf die beiden Menschen, deren Leben er beendet hatte. Blut breitete sich auf dem weißen Boden aus.

Marti ließ die Waffe fallen. Seine Freunde scharren sich um ihn, legten ihm die Hand auf die Schulter, während die Kricks sich langsam aus dem Staub machten. Sie hatten verloren. Ihre Anführer waren tot. Jetzt könnte es endlich wieder Frieden geben.

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Sooo. Was soll ich sagen? Neues Kapitel! (Und ganz nebenbei das zweitletzte!)
Ich hoffe, es gefällt euch 😄
Freue mich natürlich über Feedback! Egal, was ihr zu sagen habt, teilt es mir mit!
Kritik ist immer gut😁
Ich kann leider nicht sagen, wann ich weitermache- Vorabi ist schon recht wichtig und zeitaufwendig 😅
Also, bis zum nächsten mal👐

Endut! Hoch Hech!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt