neunzehn

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Als ich Sonntagmorgen aufwachte, war Louis bereits aus meinem Zimmer verschwunden. Mir war schlecht und ich versuchte erneut einzuschlafen. Doch es gelang mir nicht wirklich, also lag ich einfach nur da, starrte an die Wand und fühlte nichts. Zwischendurch hörte ich Louis Stimme, dann Eleanors und das Geschrei kleiner Kinder. Dann wurde die Tür geöffnet und geschlossen. Dann war es still und was passiert war, wusste ich nicht. Wie auch immer; wenn es nach mir ginge könnte ich einfach einschlafen und aufwachen, wenn alles wieder in Ordnung ist. Aber ich konnte mich auch nach dem hundertsten Versuch nicht zum einschlafen zwingen. Irgendwann kam Louis leise in mein Zimmer und setzte sich auf mein Bett. „Hey, du." Er sah traurig aus. „Alles okay?" flüsterte ich. Louis lächelte schwach und schüttelte den Kopf: „Nein, aber es ist schon okay. Willst du was essen?" „Nee, mir ist schlecht. Bitte erzähl mir, was los ist." Louis strich mir über die Haare. „Du solltest was essen." „Du solltest mir sagen, was los ist." Nach einer Weile setzte ich mich auf und schloss meine Arme um ihn. „Ich esse was, während du mir erzählst, was los ist?" Louis nickte langsam. „Ich bin da, ja?" Louis drehte seinen Kopf zu mir und lächelte. „Ich weiß, Kleine."

Wir gingen runter. Das ganze Haus war ungewöhnlich still, als wir uns an den Tisch setzten. „Erzähl." „Eleanor meinte, sie würde einkaufen gehen, mit den Kindern. Und ich habe einfach Angst, dass sie nicht zurück kommen." Louis starrte auf seine Hände. Genau wie Louis es gestern bei mir getan hatte, schloss ich meine Hände um seine. „Sie kommt wieder." „Was wenn nicht?" „Dann suchen wir sie." Louis schaute mich böse an. „Grandioser Plan, Amy, danke, sehr hilfreich. Du hast doch keine Ahnung, wie das ist. Ich liebe sie, sie ist weg und ich bin das Arschloch." Ich ließ seine Hände los. Plötzlich fühlte ich mich unglaublich falsch. Es schien, als sei doch alles meine Schuld. Als wären sie ohne mich viel glücklicher. „So meinte ich das nicht." sagte Louis. Ich schluckte: „Ist schon gut. Sie kommt bestimmt wieder, Louis." Ich stand auf und ging in mein Zimmer, wo ich in Tränen ausbrach. Ich schloss die Tür ab und warf mich auf mein Bett. Warum war ich noch da? Warum war ich überhaupt jemals gekommen? Warum was dieser ganze Scheiß ausgerechnet mir passiert? Warum hätte mein verdammter Selbstmordversuch nicht einfach klappen können?

„Amy?" Louis klopfte an meine Tür. „Amy, es tut mir leid." Ich antwortete nicht. „Amy, bitte du mich nicht auch alleine." „Scheiße, Louis, aber du mich?! Aber du mich ja?! Du warst die letzten Monate nicht da, du hast mich mit Eleanor zusammenwohnen lassen, obwohl du genau wusstest, dass ich das nicht will!" Ich schrie. Ich wollte nicht schreien. Ich hasste es Louis anzuschreien. Doch ich schien die Kontrolle über mich selbst verloren zu haben. Während diese Worte einfach so im Raum standen, öffnete ich die Tür und rannte an Louis vorbei die Treppe runter. „Bitte, Amy." Louis rannte hinter mir her, als ich bereits vor der Tür stand. „Ich wollte da sein. Ich wollte es wirklich. Denkst du mir geht es gut? Denkst du mich bin glücklich mit der ganzen Situation? Wenn ich könnte, würde ich den ganzen Scheiß abbrechen und einfach bei euch sein. Ich fange an zu glauben, dass es für euch alle besser wäre, wenn ich nicht mehr da wäre. Wenn ich nicht mehr in euren Leben wäre und euch ständig enttäuschen und verlassen müsste. Vielleicht sollte Eleanor einfach dieses verdammte Sorgerecht kriegen und alles wäre besser. Ohne mich würdet ihr doch eh besser dran sein." „Hast du mir überhaupt zugehört? Ich habe dir doch gerade gesagt, dass das nicht der Fall wäre. Wir brauchen dich. Eleanor vielleicht nicht. Aber du brauchst sie auch nicht. Weißt du, wie oft William und Jonathan gefragt haben, wann ihr Vater endlich nach Hause kommt? Louis ich brauch dich." Ich rannte auf ihn zu und er schloss mich in seine Arme. „Gott, ich hab dich so vermisst. Und die anderen auch. Bitte denk nicht, dass wir ohne dich besser dran wären. Was denkst du denn, wär ihnen beigebracht hat so unglaublich stark zu sein, dass sie so lange ohne ihren Vater auskommen?!" „Das war nicht ich." sagte Louis plötzlich ganz ruhig. „Das warst ganz allein du." Ich schaute ihn überrascht und verwirrt an. „Nein," ich schüttelte den Kopf. „Das warst du." „Amy, nein. Ohne dich wär nichts so, wie es jetzt ist. Und nein, das wäre nicht besser." In diesem Moment ging die Tür auf und Eleanor kam mit William, Jonny und Jane ins Haus. „Hey," sagte Louis, der mich immer noch fest im Arm hielt. Nachdem Jonny und William irgendwo im Haus verschwunden waren, sagte Eleanor: „Louis, ich muss jetzt gehen. Ich kann Jane noch nicht mitnehmen, ich weiß noch nicht, wo ich bleiben werde." „Sie bleibt eh hier." sagte ich. „Amy... Du merkst doch selbst, dass er keine Zeit hat, um Kinder großzuziehen." „Musst du grade sagen. Weißt noch nicht mal, wo du bleiben willst, aber Hauptsache die Kinder. Er hat es doch auch so ohne dich geschafft. " „Amy, lass es." sagte Louis und nahm Jane auf den Arm, ohne mich loszulassen. „Ich bin dann weg. Wir sehen uns." Louis sagte nichts. Um ehrlich zu sein, sah er aus, als würde er gleich umkippen, also nahm ich ihm Jane ab und schob ihn auf's Sofa, wo er sich bereitwillig hinsetzte. „Es ist okay." flüsterte ich und nahm seine Hand. Louis nickte schwach. Er war sehr blass. „Brauchst du irgendwas?" „Nein, ich... vielleicht einfach etwas Zeit. Es tut weh, weißt du?" Ich nickte. „Jemanden zu verlieren, den man liebt? Oh ja, das weiß ich." Louis drückte meine Hand. „Wir schaffen das beide." Ich nickte schwach. Dann nahm Louis Jane und hielt sie fest in seinen Armen. „Es ist ein komisches Gefühl. Zu wissen, dass sie bald einfach nicht mehr bei mir sein könnte. Mensch Jane." sagte Louis und drückte seine Stirn sanft gegen ihre. „Du musst doch auch bei mir bleiben." „Wird sie auch. Und wenn sie sprechen könnte, würde sie dir genau das sagen." Ich küsste Louis auf die Wange und stand auf. „Amy?" fragte er. „Du hast immer noch nichts gegessen." 


xx

hallo freunde der sonne!!

es tut mir leid, wenn ich mich unregelmäßig melde, ich habe vorgeschrieben, aber wichtige Prüfungen, deshalb werde ich nicht direkt auf Kommentare usw. antworten, aber ich lese sie alle. 

ich hoffe, euch geht es gut.

passt auf euch auf, Freunde der Sonne

Ahoi, Annyy xx

Team Tomlinson [III]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt