zwölf

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Louis und ich kauften Pizza und aßen, anstatt mit den anderen, alleine am Strand. Ich hatte Hunger, doch mein Magen wollte irgendwie nicht zulassen, dass ich Nahrung zu mir nahm oder was auch immer, auf jeden Fall war mir schlecht und mein Hals zu trocken um zu essen. ,,Alles in Ordnung?" fragte Louis. Ich antwortete nicht und legte die Pizza zur Seite. ,,Amy, das ist Pizza, die musst du essen, egal ob du Hunger hast oder nicht." Ein schwaches Lächeln huschte über meine Lippen, doch blieb nur für den Bruchteil einer Sekunde. Ich konnte es nicht erklären, egal wie oft ich es versuchte. Niemand würde es jemals verstehen. ,,Was ist los, Süße?" ,,Lass mich einfach." Doch er ließ mich nicht. Natürlich nicht. Aber wäre ich er, würde ich mich auch nicht in Ruhe lassen, glaub ich. Louis legte seinen Arm fest um mich und hielt mich einfach nur fest, während ich auf die Wellen starrte und mir Tränen über die Wangen liefen. Dann legte er seinen Kopf auf meinen und flüsterte ,,Es wird alles gut, das verspreche ich dir." ,,Das sagt du immer," meine Stimme zitterte. ,,Und wann Louis? Wann hört der ganze Scheiß endlich auf? Wann kann ich endlich loslassen und normal sein?" „Sobald du nicht mehr normal sein willst." „Ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich will." flüsterte ich. „Das weiß ich. Und ehrlich gesagt wundert es mich nicht. Das soll nicht so scheiße klingen, wie es tut, aber ich glaube du lässt es einfach nicht zu. Du lässt nicht zu, dass Menschen dich glücklich machen, du willst nicht abhängig sein, weil du Angst hast enttäuscht zu werden. Und das liegt nicht an dir. Natürlich bist du irgendwie abhängig von mir, deshalb warst du auch so verletzt, als ich mich nicht gemeldet habe. Aber das ist nichts Schlimmes, aber irgendwann musst du akzeptierten, dass du nicht alles ganz alleine schaffen kannst." „Das hast du mir schon so oft erzählt Louis, aber es geht nicht. Vergiss es einfach ja?!" Ich wollte aufstehen, doch Louis hielt mich noch immer fest und jetzt konnte ich vor lauter Tränen überhaupt nicht mehr sprechen und weinte einfach nur noch. Auch Louis schwieg eine Weile. Aber was hätte er auch noch sagen können? „Du hast Angst oder?" Er sah mir in die Augen, doch ich versuchte seinen Blicken auszuweichen. „Ja, irgendwie schon." Schweigen. „Vor Veränderungen und Enttäuschungen?" Ich nickte kaum merklich, doch es wäre sowieso nicht nötig gewesen. Louis verstand mehr als die meisten Menschen in meinem Leben. „Amy, ich würde dir gerne helfen, aber das kann ich nicht, wenn du nicht mit mir redest. Ich kann deine Gedanken nicht immer erraten. Auch wenn ich wünschte ich könnte es. Ich weiß, auch das habe ich schon so oft gesagt, aber mir fehlen irgendwie die Worte." Also schwiegen wir. Wir aßen, liefen am Strand entlang und später wieder ins Hotel. Doch wir sprachen kein einziges Wort. Denn so wie es war, war es richtig. Er war da und ich war da. Vielleicht reichte das gerade. Vielleicht war es sogar genau das richtige.

Am nächsten Morgen flogen Eleanor und Jane zurück nach London. Louis hatte an dem Tag frei und wir beschlossen uns Surfboards auszuleihen und an den Strand zu gehen. Das Wasser war ziemlich warm, auch wenn der Wind wirklich kalt war. Sydney war wirklich schön, nur die Strände etwas zu voll. Liam war auch mitgekommen und während wir auf gute Wellen warteten, fragte ich mich immer wieder, ob es das wert war. Beim Surfen als auch im Leben; Dieses ständige Warten und Hoffen auf irgendwas Gutes. Immer nur dasitzen und beobachten. Sich nie sicher sein, ob und wann man selbst mal dran ist. Ob man selbst mal irgendwas gutes mitbekommt oder abbekommt. Oder ob man ewig da sitzen wird und sich fragt, wie lange das noch so weiter gehen soll. Oder ob man es einfach lassen sollte. Denn es gab nie die Garantie, dass es besser werden würde. Das sagten sie nur. Das sagten sie, um sich selbst einzureden, dass sie glücklich wären. Das sagten sie, damit es nicht ihre Schuld ist, wenn du aufgibst. Das sagen sie, bis du es selbst sagst. Denn wenn du es selbst lange genug sagst und es anderen einredest, wirst du vielleicht selbst irgendwann anfangen es tatsächlich zu glauben.

„Amy?" Louis paddelte neben mich. „Ist alles in Ordnung?" Ich nickte nur und zwang mich zu einem Lächeln. „Willst du Eis?" fragte Louis. Jetzt nickte ich wieder und lächelte in echt.

Also holten wir Eis und unsere Handtücher und setzten uns an den Strand. Louis fing an sich zu jedem Menschen den er sah, die Lebensgeschichte zu denken. Ich lachte ununterbrochen und wunderte mich über mich selbst. Wann hatte ich das letzte Mal so viel in so kurzer Zeit gelacht? Ich versuchte es einfach nicht zu überdenken, doch immer wieder kam das Gefühl in mir hoch, dass es nicht richtig war. Hier zu sitzen und zu lachen, mit meinem neuen Vater. Ich hatte das nicht verdient. Und ich hatte nicht das recht meine Familie so zu behandeln. Dabei war doch eigentlich alles gut gewesen, bis vor ein paar Wochen. „Es war nicht alles gut. Ich glaube das hast du dir nur eingeredet." Ich zuckte zusammen. „Du kannst meine Gedanken doch erraten." Ich grinste, doch Louis blieb ernst. „Amy, nicht alles was passiert ist, ist deine Schuld. Aber du bist nicht die einzige, die das denkt und es gibt Dinge, an denen niemand Schuld ist. Und du verlierst nicht das Recht zu leben, wenn andere Leute ihr Leben verlieren. Ich hoffe, dass du das irgendwann verstehst. Denn Amy, einfach aufzugeben ist keine Möglichkeit. Das wird es nie sein und das war es nie. Vergiss das nicht." Ich zog Louis in eine lange Umarmung. „Kann ich nicht einfach hier bleiben?" flüsterte ich. „Du kannst dir nicht vorstellen, wie gerne ich jetzt ‚ja' sagen würde, Zwerg." „Doch," flüsterte ich. „Doch das kann ich."


xx

Freunde der Sonne! 

Ja, mich gibt es auch noch. Zwar in etwas müder und verwirrter Form, aber noch mit allen Körperteilen. •-•

Ist Schule bei euch auch so scheiße wie bei mir? 

Wir hatten textgebundene Erörterungen als Thema in Deutsch. Und wir konnten das auch alle und hatten gelernt. ABER, dann schreiben mir so Donnerstag die Arbeit & dann heißt es : Die Parallelklassen sind noch nicht so weit & wir müssen die gleichen Arbeiten schreiben, deshalb schreibt ihr jetzt 'ne dialektische Erörterung. Und wir waren nur so; Wie freundlich, dass uns das jemand sagt. Und das so früh. 

So geht das die ganze Zeit, aber naja, jetzt hab ich einen Monat keine Schule & finde hoffentlich mehr Zeit zum Schreiben ! 

Bis dann und passt auf euch auf, Freunde der Sonne. 

Ahoi, 

Annyy xx 


Team Tomlinson [III]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt