eins

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Um halb acht, als ich mich gerade auf den Weg zur Schule machte und die Tür hinter mir in Schloss fallen ließ, stand Ben plötzlich vor mir. "Hey." sagte ich und lächelte ihn an. "Weißt du was heute ist?" fragte er. Natürlich wusste ich das, doch ich konnte nichts erwidern, da Ben seine Lippen auf meine legte. „Alles gute zum Einjährigen." flüsterte ich. „Also, ich weiß, dass du Geschenke hasst, also habe ich nichts für dich. Und ich weiß, dass du auch nichts für mich hast, weil ich Geschenke auch hasse, allerdings gehen wir heute Abend essen. Ob du willst oder nicht." Seine Hände lagen auf meinen Hüften und er starrte mir tief in die Augen. Ich musste lächeln. „Ein Jahr ist jetzt um, aber du bist immer noch richtig scheiße." Ich stellte mich auf Zehenspitzen, legte meine Hand auf seine Wange und küsste ihn lange. „Aber ich liebe dich trotzdem." „Und ich dich mindestens genauso sehr." Für einen kurzen Moment standen wir uns schweigend gegenüber und starrten uns in die Augen. „Wir sollten gehen." meinte ich leise und ging vor. Ben nahm meine Hand, die ich dann so mehr oder weniger zerquetschte. „Amy, lass meine Hand, die brauch ich noch." grinste er. Danach hielt ich seine Hand ganz liebevoll. Jedenfalls fast. 

Pünktlich zur Schule schafften wir es zwar nicht mehr, aber dafür durften wir später Nachsitzen. Ansonsten verlief der Tag ganz normal, abgesehen davon, dass alle Lehrer es witzig fanden, alle Klausuren innerhalb der nächsten drei Wochen zu schreiben, und ihnen dann auffiel, dass sie noch nicht genug Stoff durchgenommen hatten, den sie uns jetzt in einer Stunde eintrichtern wollten. Das lag aber nicht an der Fehlorganisation der Lehrer, sondern ganz alleine an uns, da wir in den letzten Stunden unaufmerksam waren. Klar, woran auch sonst?

Nach dem Nachsitzen musste ich mich beeilen, um zur Tanzschule zu kommen, während Ben zum Volleyball sprintete. Max war die Person, die sofort krank wird, wenn die Sonne nicht scheint. Und leider war der Sommer schon wieder so gut wie vorbei, weshalb Max am liebsten im Bett geblieben wäre, was er uns auch alle zwei Minuten mitteilen musste. Aus dem Grund, bekamen Tom und ich den Auftrag morgen zwei Gruppen zu trainieren. Uns war jetzt schon klar, dass das eine einzige Katastrophe werden würde, doch wir sagten nichts, denn wir wussten, dass Max ganz genau das gleiche dachte wie wir. „Das sind Kinder zwischen acht und zwölf. Das kriegt ihr bestimmt irgendwie hin." Die Ironie war nicht zu überhören. Wir nickten. „Bestimmt." Als das Training zu Ende war, hatte ich noch genau eine Stunde bis Ben mich abholen würde. Also beeilte ich mich, nach Hause zu kommen, packte meinen restlichen Kram zusammen, den ich brauchen würde und brachte ihn zu Louis Familie. Dann machte ich mich wieder auf den Weg nach Hause um mich fertig zu machen. 

„Hey, Süße." begrüßte mich Ben, als er mich abholte. Er zog mich an sich und lächelte mich an. „Du siehst gut aus." meinte er. „Ich sehe immer gut aus." meinte ich grinsend. „Wie oft haben wir diese Unterhaltung schon geführt?" fragte Ben genervt. „Naja, wir sind jetzt 365 Tage zusammen. Am Anfang haben wir uns nicht so entspannt unterhalten, also so 314 mal." entgegnete ich. 

Wir liefen durch die Straßen, ohne genau zu wissen wohin wir eigentlich wollten. Da wir dieses ‚typische Essengehen' beide nicht besonders mochten, hatten wir uns dazu entschieden einfach spontan zu entscheiden. Plötzlich blieb Ben stehen und sah mich einfach schweigend an. „Alles okay?" fragte ich. Ben schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht... Wir haben da zwar schon drüber gesprochen, aber ich weiß nicht. Ich muss immer wieder darüber nachdenken, was passiert wäre, wenn du in den Ferien wirklich gestorben wärst. Und ich habe solche Angst davor, dass du es wieder..." Ich legte meine Arme vorsichtig um seinen Hals. „Das brauchst du nicht. Ich bin hier. Und das bleibt auch so." 

„Ohne dich, wär das alles nicht das Selbe."

„Benny, ich bin da. Und ich bleibe hier. Bis zum Schluss." Ben schloss seine Arme um mich. „Versprich mir, dass du mit mir redest, wenn was ist." 

„Versprochen." Für einen Moment standen wir einfach nur so da und hielten uns gegenseitig fest. „Amy..." flüsterte Ben. „Ich hab Hunger." Ich lachte. „Moment zerstört. Herzlichen Glückwunsch." 

„Das war ja auch der Plan." 

Etwas später saßen wir an der Themse, aßen und starrten auf das Wasser. „Weißt du noch, als wir uns das erste mal treffen wollten und du nicht gekommen bist?" fragte ich grinsend. Doch merkte schnell, dass das kein passendes Thema war, da der Grund dafür, dass er nicht gekommen war, Tyler war. „Ben, tut mir leid. Ich wollte nicht..." Doch Ben sagte nichts. „Ist schon okay." Ich nahm Bens Hand und drückte sie leicht. „Tut mir echt leid." Tyler war Bens Bruder, der vor einigen Monaten an Krebs gestorben war. 

„Ja, das weiß ich noch. Und was ich dir seit einem Jahr sagen will, ist dass es mir unglaublich leid tut, dass ich dich per SMS gefragt habe, ob wir zusammen sind. Ehrlich Amy, ich schäm mich so, wenn ich daran denke." Ich lachte. „Ach, ich fand das ganz gut, dann hast du wenigstens nicht gesehen, wie sehr ich ausgerastet bin, weil ich mich so gefreut habe." Jetzt lachte auch Ben. „Das hätte ich aber gerne gesehen." 

„Tja, hättest du mich mal persönlich gefragt." grinste ich. „Jetzt werd mal nicht frech, Amy." 

„Ben? Danke."

„Wofür?"

„Dass du mich so unglaublich glücklich machst." Ben zog mich auf seinen Schoß. „Dafür nicht, echt nicht. Du bedeutest mir so viel, da ist das das Mindeste was ich tun sollte." Ich lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter. „Du riechst gut. Bist aber hässlich." sagte ich. „Jetzt hast du den Moment aber zerstört." Ich nickte. „Und ich bin stolz drauf. Und eigentlich bist du ja gar nicht hässlich. Ich will nur nicht alleine hässlich sein." 

„Bist du aber." 

„Ich liebe dich so, du Idiot." 

„Denkst du ich dich nicht?"

Darauf folgte ein unglaublich süßer Kuss. 

Und ausnahmsweise niemand, der diesen kurzen perfekten Moment zerstörte. 


xx

hehe, doch ich.

hey, Freunde der Sonne :)

damdamdaaam das erste Kapitel ist fertig. Ich hatte es gestern fast fertig, wollte es heute morgen updaten und dann war fast alles wieder weg und jetzt habe ich es wieder fertig gemacht. tolle Geschichte, ich weiß :D

Ich hab mir so in letzter Zeit nochmal, um wieder richtig in die Geschichte reinzukommen, die letzten Beiden teile durchgelesen. Und das war echt komisch... jetzt würde ich so vieles so anders schreiben. Aber gut, man entwickelt sich ja auch weiter nicht wahr? :)

Ich würd mich sehr über Kommentare und Votes freuen, wenn es euch gefällt und wir hören uns bald wieder. x

passt auf euch auf,

ahoi, freunde der Sonne

Annyy xx

Team Tomlinson [III]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt