fünfundzwanzig

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Louis saß neben mir und füllte seinen Zettel aus, den der Psychiater ihm und mir gegeben hatte. Vom Hals bis zum Bauch spürte ich einen stechenden Schmerz, der mir beinahe den Atmen abschitt. Mein Blick wanderte aus dem Fenster. Gegenüber von der Praxis war ein Café, in dem eine Gruppe Jugendlicher saßen. Warum war ihr Leben so unkompliziert? Warum war ich diejenige, die jetzt hier saß und ihre Gefühle auf einer Skala von 1-3 einordnen musste? Wieso war ich die, die es einfach nicht schaffte? Ich wünsche niemandem diesen Schmerz, der betäubt. Ich wünsche mir aber, dass es aufhört. "Amy?" Ich zuckte zusammen und drehte meinen Kopf. "Bist du fertig?" Ich schüttelte den Kopf. "Dann darfst du den Rest zuhause ausfüllen, okay? Sollen wir anfangen?" Ich nickte und folge dem Dr. Peters in seinen Raum. "Setz dich ruhig," sagte er und deutete auf einen Stuhl auf der einen Seite des kleinen Tisches, der vor einem Fenster stand. Ich fing an mich umzusehen. Der Raum war auf einer Seite voller Fenster, von denen man auf die Straße runter gucken konnte. Die Wände waren in einem dunklen Türkis gestrichen. Irgendwie fühlte ich mich als könnte man sich in der Farbe verlieren... und irgendwie verlieren. Dr. Peters sah mich an. "Gefällt dir die Farbe?" fragte er. Ich nickte. "Wie sieht dein Zimmer aus?" "Voll, mit Büchern und CDs," sagte ich und schaute nach untern. "Ließt du viel?" Ich nickte. "Was für Bücher ließt du denn gerne?" "Alles außer Fantasy." Er lachte. "Warum kein Fantasy?" "Irgendwie finde ich das zu einfach, zu unrealistisch, also klar, dass ist der Sinn, aber diese Rettungen in letzter Sekunde und die Guten gewinnen eh und das ist mir einfach zu einfach." "Du bist also nicht überzeugt von Happy Ends?" Ich grinste, doch dann fiel mir auf, dass das eigentlich ziemlich traurig klang. „Was hörst du denn für Musik?" fragte Dr. Peters. „Hauptsächlich Rock, aber auch ruhige Musik." „Nichts dazwischen?" „Eher nicht." Wir redeten noch eine Weile über Musik und Tanzen. Doch als er mich fragte, warum ich plötzlich keine Motivation fürs Tanzen mehr hatte, schwieg ich. „Hat sich beim Tanzen was verändert?" Ich schüttelte den Kopf. „Denkst du, dass du dich verändert hast?" „Eigentlich nicht...," antwortete ich und ließ meinen Blick aus dem Fenster schweifen. Was war nur passiert? "Warst du immer so, wie jetzt?" "Ich weiß es nicht. Ich glaube nicht, früher war sowieso alles anders..." "Und was hat sich verändert?" Ich schluckte. "Alles halt." sagte ich leise. "Meine Eltern sind gestorben, meine Geschwister. Und ich hab es nichtmal geschafft da zu bleiben." "Glaubst du dass es dir dann besser gehen würde?" Ich schüttelte den Kopf. "Aber ich glaube, dass ich mich ein bisschen weniger schuldig fühlen würde." 

Wir redeten noch eine halbe Stunde weiter. Realativ oberflächlich, aber trotzdem sehr direkt. Und es war ein Anfang. Als ich mit Louis nach Hause fuhr, fing ich an zu weinen. Louis hielt an, stieg aus, lief ums Auto rum, öffnete meine Tür und nahm mich in den Arm. Ich weinte einfach aus Erleichterung und gleichzeitig aus purer Traurigkeit. Und das war das erste richtige Gefühl, was ich fühlen konnte seit langer Zeit. "Ich bin so stolz auf dich, Amy. Ich bin so stolz und ich möchte, dass du das weißt." Ich saß einfach da, hielt Louis Hand und konnte überhaupt nicht mehr aufhören zu weinen. Auf irgendeine Weise war es befreiend und freute mich sogar. Das war glaube ich das komische an der Sache. Aber vielleicht war ich auch selbst stolz auf mich, dass ich es hinbekommen hatte zu reden. Vielleicht war es auch einfach nur das kleine bisschen Hoffnung, dass es doch besser werden könnte.

Zuhause wartete Ben, der auf Jane, William und Jonny aufgepasst hatte. "Hey," sagte ich und küsste ihn. Wir legten uns aufs Sofa und guckten William dabei zu, wie er mit Jonny spielte, während Louis mit Jane auf dem Arm versuchte zu kochen. "Alles okay?" fragte Ben und strich mir über dem Kopf. Ich nickte. "Hab ich dir eigentlich schon mal gesagt, dass ich dich liebe?" fragte ich. "Ja, so ein oder zwei mal vielleicht. Ich dich auch, Süße." "Bitte bleib bei mir, auch wenn ich dir nicht immer das Gefühl gebe, dass ich das wirklich will." Er nickte. "Mach ich." Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und schloss die Augen. Irgendwann muss es doch besser werden oder? Irgendwas muss sich doch verändern. Ich hoffe, dass ich es schaffe, durch diesen ganzen Müll zu kommen, ich hoffe, dass ich es schaffe. 

xx

hallo freunde der sonne. so stopp, ich muss kurz ein lied überspringen.

Das Kapitel ist nicht so lang geworden, wie es sollte, das tut mir leid! 

Aber ich bin wieder da people. naaa, habt ihr die anne vermisst? Also ich hab euch vermisst. ich gebe mir mühe jetzt GANZ WIRKLICH regelmäßig zu updaten und das Buch doch noch zu einem ende zu bringen. 

Erzählt mir wie es euch geht!

Und passt auf euch auf, Freunde der Sonne!

Ahoi, Anne xx


Team Tomlinson [III]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt