sechsundzwanzig

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Also ging ich zwei mal pro Woche zur Therapie. Dafür ging ich einmal weniger zum Training, was ich niemandem wirklich erklärte, doch es schien auch nicht wirklich nötig zu sein. Nur Lisa verhielt sich seitdem komisch mir gegenüber. Sie redete kaum noch mit mir. Tom meinte, sie sei nur verunsichert, doch Lisa ist eigentlich der Mensch, der genau weiß, wie man mit anderen umgeht, egal in welcher Situation.

Ich versuchte weiterhin regelmäßiger zu essen. Doch das war schwerer als es klingt. Mit meinem Therapeuten erstellte ich einen Essenplan, der sich immer mehr steigerte.

Prinzipiell lief alles auch ganz gut, bis zu einer Nacht, in der plötzlich, wie aus dem nichts, alles zusammenbrach. Ich war alleine zuhause und räumte mein Zimmer auf, als ich plötzlich einen alten Stapel mit Fotos fand. Vorne war ein Bild von meiner Mutter, meiner Schwester und mir. Wir saßen am Strand, hinter uns war das Meer. Ich lächelte schwach. An diesen Urlaub erinnerte ich mich noch relativ genau. Wir hatten ein Ferienhaus direkt am Strand in Frankreich gebucht, indem es immer nach Salzwasser und Sonnencreme roch. Meine Schwester und ich teilten uns ein Bett und sie beschwerte sich immer über den Sand, von welchem ich, wie auch immer, sehr sehr viel ins Bett trug. Mich störte das kaum, doch für sie gab es nichts schlimmeres.

Ich schaute mir weitere Fotos an. Sie waren wie ein Spiegel, ein Spiegel der zerbrochen wurde durch die Geschichte nach den Erinnerungen. Als wäre es so perfekt gewesen bis jemand seine Faust hob, zugleich und alles zerstörte. Natürlich war es vorher nicht perfekt. Aber im Gegensatz zu jetzt, zu der Zukunft, schien es so.

Meine Hände zitterten und mein Atmen stockte. Ich wollte weinen, doch mein Körper ließ es nicht zu. Denn ich musste stark sein, ich musste hier sein, ich musste bleiben. „Hör auf zu zittern," flüsterte ich, „hör auf zu zittern." Es klang wie eine Bitte an mich selbst. Ich stand auf, ich zog meine Schuhe an, ich öffnete die Tür, ich fühlte nichts mehr. „Amy nein, hör auf," sagte ich, meine Stimme war kratzig. „Amy, bitte. Reiß dich zusammen." Ich schloss die Tür. Ich musste war spüren, ich musste wissen, dass ich noch da bin. „Du bist noch da. Du lebst noch, du atmest doch." Ich versuchte meinen Atmen zu beruhigen. „Es ist alles gut, du bist noch da. Du bist noch da, du atmest noch. Dein Herz schlägt noch, es ist alles gut." Doch der Schmerz blieb, meine Atmung war unregelmäßig und mein Herzschlag zu schnell. Meine Hände zu schwach und mein Körper zu weich. Meine Hoffnung verschwunden und meine Kraft am Ende.

Ich schluckte, stand auf und ging ins Bad. Nahm Rasierklingen und presste sie in meine Haut. Möglichst tief, möglichst weit. Ich spürte nichts, ich spüre noch immer nichts. „Bitte hör auf," sagte ich leise doch es klang wie geschrien, denn die Verzweiflung war zu tief. Mein Arm war voller Blut, mein Körper zitterte noch immer. Ich konnte mich nicht mehr auf den Beinen halten und viel auf die Knie. Ich hab's doch versucht, ich hab's doch versucht, doch es war nicht genug. Ich war doch hier und war so stark, doch es hat nicht gereicht. So viele Jahre, so viele Stunden. Und noch bin ich da, ich bin doch noch da. Ich hörte nicht auf, ich schnitt immer tiefer, immer weiter. Ich traf Venen, glaube ich, doch sicher bin ich nicht, denn ich spürte nichts und mein Körper fiel immer tiefer, bis ich so sehr zitterte, dass mir die Klinge aus der Hand fiel und ich zu Boden sank und einfach nur da lag, mit Blut am Körper und Tränen in den Augen. „Amy, steh auf, ruf einen Krankenwagen, bitte." Doch ich konnte nicht auf mich hören, ich konnte nicht mehr spüren. Meine Sicht wurde unklarer und ich fühlte mich wie in der Nacht in der Louis mich von der Party abholte, auf der ich nichts mehr spüren wollte. Nichts mehr spüren und spüren wollen sind die schlimmsten Bedürfnisse, denn wir zerstören uns dafür, egal auf welche Weise. Und trotzdem endet es im Nichts, im Tränen und Blut. Es ist nur eine Ablenkung und es verschwindet ist es wieder wie am Anfang. Nichts, oder alles. Nichts... und doch zu viel.

LOUIS' POINT OF VIEW

Liam fuhr uns nach dem Auftritt nach Hause. Auf dem Weg wollten Harry und Niall ihre Gitarren abholen, die sie hier gestern Abend liegen gelassen hatten. Während wir reingingen, blieb Liam im Auto sitzen. Schon den ganzen Abend hatte ich ein ungutes Gefühl dabei gehabt, Amy alleine zu Hause zulassen.

Und ich selbst war die einzige Person, der ich die Schuld gab, als ich sie daliegen sah. Doch ich hatte keine Zeit wirklich zu realisieren was passiert war, als ich hinter Harry die Treppe hoch rannte.

Amy Augen waren geschlossen und so lag sie einfach da, in meiner schwarzen Jogginghose und ihrem blauen Top. Mit blutverschmiertem Arm. Harry nahm ihren rechten Arm vorsichtig in seine Hand und legte zwei Finger auf ihr Handgelenk. Ich stand nur da, betäubt, und hoffte, dass er die Worte nicht aussprechen würde. Doch egal was ich hoffte, es brachte nichts. „Ich spür ihren Puls nicht. Ruf einen Krankenwagen. Scheiße Louis, ruf einen Krankenwagen. „Hab ich schon, rief Niall, der die Treppe hochgerannt kam. „Louis, bist du okay?" Doch ich konnte nicht reagieren. Ich dachte nicht, ich sagte nichts. „Louis setz dich hin, es wird alles gut, okay?" sagte Niall, und ich hoffte so sehr, dass er diese Worte selbst glaubte. Er führte mich zur Treppe, während Harry Amy Kopf auf seinen Schoß gezogen hatte und versuchte mit ihr zu reden, doch ihr Kopf lag einfach nur kraftlos da. Wie gerne würde ich jetzt in ihre grünen Augen sehen können. Ich würde alles dafür tun, um sie noch einmal atmen zu sehen. Egal, ob sie dabei weint, schreit, was zerstört oder mich schlägt, Hauptsache diesen wundervollen Menschen in meine Arme schließen zu können und da zu sein, bei ihr sein, ihr sagen, dass es irgendwann besser wird, auch wenn sie mir es nicht glauben würde. Ich will nur meine Amy zurück, das tollste Mädchen, was ich je getroffen hatte, doch es war einfach zu spät. 

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Hallo, Freunde der Sonne. 

ich hab eigentlich nichts zu sagen, aber erzählt mir mal, wie es euch geht!!!!

Dieses Kapitel widme ich littleSwan25, als Entschuldigung für das schlechte Internet und für den 84 Tage countdown, der sich auf 44 reduziert hat. Ich vermisse dich. 

Passt auf euch auf, amigos del sol!

Ahoi, Annyy (niemand nennt mich so, außer ich mich selbst auf Wattpad)


Team Tomlinson [III]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt