Fünf Tage später wurde ich entlassen. Dr. Barrie und ich hatten jede Woche zwei Termine vereinbart. Jeder Tag verging quälend langsam und ich fühlte mich so taub. Da war so viel Leere in mir und ich wusste nicht wirklich wie ich es füllen sollte. Ich ging zur Schule. Jeden Tag, jeden einzelnen Tag und ich versuchte nicht zu viel zu denken. Nicht im Sinne von Verdrängen, sondern eher einfach das zu tun was sein muss, und das zu tun so gut ich eben konnte. Ich zweifelte an so vielen Dingen aber ich wusste auch, dass ich eigentlich sicher war. Ich hab Louis, der immer hinter mir stand, Ben, der so viel verstand und wenn nicht trotzdem bei mir blieb. Und dann hatte ich meine Freunde. Tom und ich verbrachten wieder etwas mehr Zeit zusammen, Lisa wendete sich irgendwie immer mehr ab und als ich sie darauf ansprach, brach sie in Tränen aus. Sie sagte, es täte ihr leid, dass sie nichts tun konnte und ich versuchte ihr zu erklären, dass ich wünschte es wäre einfach wie früher und sie sagte, es täte ihr leid, dass sie nicht tun konnte. Das sagte sie immer wieder und ich konnte noch immer nicht die Worte finden um ihr zu sagen, dass sie da nichts für kann. Am Ende saßen wir beide auf dem Schulboden und weinten uns die Augen aus dem Kopf. Irgendwann stand sie auf und reichte mir die Hand. Ich nahm sie und sie zog mich hoch. „Danke," flüsterte ich und sie lächelte.
Dr. Barrie half mir sehr. Ich hab mich noch nie so verstanden gefühlt und gleichzeitig half sie mir zusehen, wie absurd manche Gedanken waren. Natürlich wurde nicht alles besser. Aber das wichtigste, was ich lernte war, dass es okay war zu heilen.
Ich hatte über 18 kg abgenommen durch die Essstörung, die ich langsam versuchte wieder zuzunehmen. An manchen Tagen war es gut, an anderen nicht. Ich weinte viel, und es war gut. So gut, dass ich einmal als ich weinte noch mehr weinen musste, weil ich mich so freute, dass ich endlich wieder weinen konnte.
An meinem 18. Geburtstag, gab Louis mir einen Briefumschlag. Darauf stand: „Wart's ab." Ben schenkte mir einen Tigeraugenstein an einer Kette. „Das ist der Stein der Heilung," sagte er. „Und ich wünsche dir so sehr, dass es hilft."
"Ein Brief an die Vergangenheit.
Vielleicht ein Abschiedsbrief.
Du hast es mir so oft nicht leicht gemacht und manchmal hasse ich dich so sehr und manchmal find ich es okay so zu sein wie ich bin und dafür bist du ja verantwortlich. Aber wenn ich könnte, würd' ich dich verändern.
Das ist aber eigentlich auch egal. Denn du bist wie du bist und das kann ich nunmal nicht ändern. Ich hoffe, du weißt, dass ich sehr sehr hart gekämpft habe, um dich durchzustehen und ich hoffe auch, dass du verstehst, dass es manchmal zu Schwer war um es auszuhalten. Ich wünschte, du hättest mir nicht all das genommen, nicht all das entrissen und es mir manchmal etwas leichter gemacht. Ich weiß, ich muss dich loslassen. Bitte tauch nicht mehr so oft in meinen Träumen auf. Ich weiß, du wirst immer ein Teil von mir bleiben. Aber theoretisch wirst du jeden Tag ein kleinerer Teil. Und vielleicht ist das okay.
Mama, es tut mir leid, dass ich nie so wirklich perfekt war. Und dass ich nicht all das gegeben habe, was ich hätte geben können. Ich hoffe so sehr, dass du mir vergeben kannst. Du fehlst mir. So sehr. Ich hab mich tätowieren lassen. Ein Herz, die eine Hälfte ist das was du auf meine Geburtstagskarte gemalt hast, als ich zehn war. Und die andere Hälfte hat Louis gemalt. Ich hoffe, dass wir uns irgendwann wieder sehen. Ich möchte dir sagen, wie dankbar ich für die 12 Jahre bin, die du mit mir verbracht hast. Heute bin ich 18 geworden. Ich wünschte du wärst bei mir. Falls du da bist, fühl dich gedrückt. Ich liebe dich sehr."
xx
Das ist der vorletzte Teil, der Geschichte. Ich weine gleich.
Freunde der Sonne, ich hoffe es geht euch gut.
Widmung geht an @Lilly_cooky :) <3
ohh ich hab noch was vergessen hoffe es hat noch keiner gelesen haha. heute hat Amy ironischer weise sogar wirklich Geburtstag.
frohe Ostern
Ciao Kakao, Ahoi
Annyy xxx
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Team Tomlinson [III]
JugendliteraturFortsetzung von Daddy Tomlinson & Family Tomlinson. Für eine Beschreibung bin ich noch zu unkreativ.