ASTORIA
Ich kann den Zeitpunkt an dem es unerträglich wurde ziemlich genau benennen.
Es war als sie meine Sachen fanden.
Vorher, habe ich es ausgehalten, obwohl es schwer war. In jedem Fall hatte ich es mir einfacher vorgestellt.
Meine Moral wurde im ersten Jahr meiner Ehe auf eine grauenhafte Probe gestellt. Schon in meiner Hochzeitsnacht fragte ich mich, ob es nicht entsetzlich dumm war, auf die arrangierte Ehe mit Draco zu verzichten.
Denn irgendwie hatte ich ja genau das getan, in dem ich die Beziehung zwischen ihm und Hermine begünstigte.
Natürlich kann ich nicht sagen, wie groß mein Anteil daran wirklich war. Aber es ist möglich, dass Draco ohne meine Unterstützung, bestimmte Sachen nicht oder erst sehr viel später getan hätte.
Mit ihm wäre ich mir einig geworden.
Und mit Sicherheit hätte er mich nicht zum Sex gezwungen, so wie Dexter es getan hat.
Und noch immer tut.
Dass ich mich daran gewöhnen könnte, habe ich nicht geglaubt.
Aber ich habe mich gewöhnt, genau wie an viele andere Dinge.
Daran, dass ich nicht allein das Haus verlassen darf zum Beispiel, daran dass meine Post kontrolliert wird, dass ich nicht jedem schreiben darf, obwohl sie vorher ohnehin alles lesen, daran dass sie bestimmen was ich anziehen muss.
Manchmal versuche ich mich damit zu trösten, dass meine Bilder durch die Umstände besser geworden sind.
Kunst und Schmerz scheinen erstaunlich gut miteinander zu funktionieren.
Und nachdem ich mir meine ersten Arbeiten ansah, glaubte ich, dass meine Kunst sogar erst mit dem Schmerz richtig erwacht war.
Danach wurde sie noch wichtiger für mich, als sie es vorher gewesen war.
Natürlich habe ich versucht einen Platz für meine Arbeit zu finden und war sicher gewesen, in meiner neuen Familie damit offene Türen einzurennen. Immerhin machen sie in Design und Mode.
Meine Schwiegermutter besitzt ein ganzes Zimmer voll von Modezeichnungen, die sie alle selbst gefertigt hat.
Von meiner Kunst hält sie allerdings nichts. Sie nennt es Schmiererei und Vergeudung von Talent.
Also male ich heimlich, was gut funktioniert, weil man mir mehrere Stunden am Tag in meinem Zimmer erlaubt, in der Annahme ich würde lesen und lernen.
Man erwartet von mir eine gute Allgemeinbildung. Ich soll mich an politischen Gesprächen beteiligen können, so sie denn in meiner Gegenwart geführt und ich nach meiner Meinung gefragt werde.
Also lege ich die entsprechenden Bücher und Zeitschriften bereit, schließe meine Zimmertür und hole meine Schachtel.
Im Laufe der Zeit habe ich meinen Verkleinerungszauber perfektioniert, so dass all meine Sachen in ein ringschatullengroßes Kästchen passen.
Dexter selbst interessiert sich nicht im Mindesten für Kunst. Er ist im Unternehmen für die Finanzen und die Geschäftskontakte zuständig.
Als ich ihn bat mit seiner Mutter darüber zu reden, ob ich nicht vielleicht eine kleine Ecke in ihrem Atelier im Dachgeschoss haben könne, hat er mich sicher 10 Minuten ausgelacht.
¨Solange Du nicht eine umwerfende Kollektion für die Firma zeichnest Astoria, benötigst Du weder Zeit noch Platz.¨
Aber er ist sowieso von Früh bis Spät im Unternehmen, also nehme ich mir die Zeit und den Platz selbst, auch wenn es wenig ist, so hält es mich doch am Leben!
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Alles Was Wir Werden Wollten
FanfictionFortsetzung der Draco Malfoy/Hermine Granger Fanfiction "Alles was wir sind" Draco und Hermine beginnen ihr gemeinsames Leben in einem abgelegenen Küstenort, mitten unter Muggeln. Besonders Draco muss sich an die neuen Lebensumstände gewöhnen. Kann...