Heiler Malfoy

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HERMINE

Es ist ein unglaublich schöner Sonntag im Frühsommer. Wir sitzen schon gefühlte Ewigkeiten am Frühstückstisch und genießen es, alle Zeit der Welt zu haben.

Draco liest im Tagespropheten und mein Blick wandert immerwieder zu der Pinnwand neben dem Kühlschrank, wo seit zwei Tagen mein Arbeitsvertrag hängt.

Nach den Sommerferien fange ich als Lehrerin in der örtlichen Grundschule an. Ich konnte es kaum fassen als Mrs McKanzie, die Schulleiterin mich anrief um mir mitzuteilen, dass die Schulbehörde zugestimmt hätte, die freie Stelle mit mir zu besetzen.

Ich hatte bei der Bewerbung einfach mein Glück versucht. Eigentlich hatte die Schule eine erfahrene Lehrkraft haben wollen. Eingeladen hatte man mich wohl nur, weil ich hier lebe.

Aber die Schulleiterin schien mich sehr zu mögen. Sie war mir nach dem Termin noch in den Flur gefolgt und hatte mir gesagt, sie werde sich persönlich dafür einsetzen, mich als Kollegin zu bekommen.

Jetzt kommen wir wirklich alle hier an.

Draco hat die Praxis vor drei Monaten übernommen und ein ziemlich lukratives Angebot des St.Mungos ohne mit der Wimper zu zucken abgelehnt.

Sie hatten ihn unbedingt behalten wollen, weil kein anderer einen so guten Draht zu den Patienten hat. Alle haben die Prüfungen bestanden, aber Draco stach trotzdem hervor.

Die Übung bei Heiler Twill hatte einiges dazu beigetragen.

Ich selbst bin immerwieder völlig fasziniert davon, ihm bei der Arbeit zuzusehen.

In den vergangenen dreieinhalb Jahren ist Draco nahezu unerschütterlich geworden.

Er hat bei allem was er tut eine solche Ruhe, dass es ansteckend wirkt. Und er behält immer den Überblick.

Als ich ihn das letzte Mal besuchte, kam ich ins Wartezimmer, in dem ein unglaublicher Tumult herrschte. Offensichtlich war es bei einer größeren Familienfeier zu ein paar üblen Hexereien gekommen und sämtliche Gäste waren zur Behandlung erschienen.

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"Wer sind denn Sie? Wo ist Heiler Twill," verlangt ein betagter Zauberer mit Rauschebart zu wissen, der einen etwa 40 jährigen Mann, wahrscheinlich seinen Sohn, am Ohr festhält und ihn in eine ziemlich unbequeme Position zwingt, während dieser wild protestiert.

"Ich bin Heiler Malfoy. Ich habe die Praxis vor kurzem übernommen."

"Bei Merlin, verschaukeln Sie mich? Sie sind ja noch beinahe ein Kind!"

"Ich arbeite bereits seit mehr als drei Jahren hier und bin 23. Dem Kindesalter also entwachsen."

Der bärtige Zauberer schnaubt verächtlich, um im nächsten Moment den Mann anzubrüllen, den er am Ohr gepackt hält.

"Hast Du das gehört Julius? Dieser Mann ist 23 und führt eine Heilpraxis. Und Du schaffst es nichtmal für zwei Monate einen Job zu behalten."

Er zieht am Ohr seines Sohnes, der daraufhin ein beinahe resigierendes Geräusch von sich gibt.

In diesem Moment mischen noch einige andere Anwesende in das Gespräch ein.

Ich stehe bloß im Türrahmen, mit einem Korb in der Hand, der Dracos Mittagessen enthält, bin also völlig unbeteiligt und werde nicht von allen Seiten angebrüllt...aber auch mit Abstand verstehe ich kein Wort von dem, was gesagt wird. Es ist ein einziges Durcheinander.

Plötzlich kommt Bewegung in Draco. Er zieht sich einen der Stühle, die an der Wand stehen heran und klettert auf die Sitzfläche.

"Ruhe!"ruft er und tatsächlich wirkt es.

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