Der Plan

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ASTORIA:

Es ist gefährlich. Und eigentlich ist es unmöglich. Niemand verschwindet einfach so? Schon gar nicht ich, denn ich verlasse nie unbgeleitet das Haus.
Es sind Monate vergangen, seit der Benefitzveranstaltung. In den ersten Wochen danach, war ich starr vor Schreck. Ich konnte nicht glauben, was ich ins Rollen gebracht hatte, dass ein einziger Satz von mir, nichtmal wirklich ausgesprochen, einen solchen Effekt haben könnte.
Dass ich noch eine Wirksamkeit auf dieser Welt haben könnte, habe ich stark bezweifelt.

Den Brief von Draco und Hermine trage ich tagsüber immer am Körper. Ich klammere mich an ihn wie an eine Rettungsboie. Wann immer ich kann, lese ich ihn, manchmal lasse ich ihn aber auch nur minutenlang von dem Heiltrankrezept zu Dracos Handschrift und wieder zurück switchen.
Hin und her, hin und her.
Es beruhigt mich.
Dieses Pergament, ist mein einziger tatsächlicher Besitz.

Heute hat es zu schneien begonnen. Und ich habe gesehen, dass sie angefangen haben, in unserer Straße die Weihnachtsbeleuchtung aufzuhängen. Die Hemsworth Villa steht in einem reinen Zaubererstadtteil und ich liebe die Lichterketten die sie benutzen. Sie bestehen aus unzähligen goldenen Sternen und strahlen die ganze Zeit. Sie erlöschen erst wieder, wenn das neue Jahr da ist und die Elfen kommen um sie wieder abzunehmen.

Switch: Heiltrank
Switch: Brief

Es klopft an meine Tür. Mit einer hastigen Bewegung schlage ich das Buch, das vor mir liegt zu, so dass der Brief zwischen den Seiten verschwindet.

¨Ja?¨

Meine Schwiegermutter hat das Zimmer bereits betreten, bevor ich das ¨Ja¨ zu Ende gesprochen habe. Das tut sie immer. Ich wundere mich, dass sie überhaupt anklopft. Aber irgendwie scheint die Etikette das doch zu verlangen.

¨Astoria Liebes. Könntest Du Dein Studium für einen Moment unterbrechen. Ich muss mit Dir über etwas reden!¨

Ich streiche meinen Rock glatt und erhebe mich von meinem Schreibtisch.

¨Natürlich Mutter,¨lächle ich und führe sie zu der Sitzecke unter dem großen Panoramafenster unseres Schlafzimmers,¨soll ich Ginger rufen, dass sie uns Tee bringt?¨

¨Ach das wäre ganz reizend.¨

Ich habe den Namen unserer Elfe kaum ausgesprochen, da erscheint sie auch schon mit einem dezenten Plopp direkt neben mir.

¨Sie wünschen Miss?¨

¨Ginger. Wärst Du so gut und würdest mir und Mrs. Hemsworth einen Tee bringen.¨

¨Aber natürlich Miss.¨

Und fort ist das kleine Wesen.

Auch in diesem Haus ist es inzwischen üblich, dass jeder Elf eine Hausangestelltenuniform trägt. Ich mag es, dass die Zeiten der Unterdrückung für diese Wesen vorbei sind.
Meiner Schwiegermutter sagt das bei weitem weniger zu, aber sie kennt ihre Rolle in der Zauberergesellschaft. Reinblut oder nicht. Sie muss mit der Zeit gehen, immerhin ist sie Modedesignerin.

¨Nun Astoria. Ich komme direkt zur Sache. Du weißt wie sehr mich Dexters und Deine Kinderlosigkeit besorgt. Ich möchte dass Du bei Alexis Miller vorstellig wirst.¨

Ginger ist wieder erschienen und serviert uns den Tee.
Solange sie mit dem Geschirr hantiert, schweigt meine Schwiegermutter. Sie hält überhaupt nichts davon, wenn die Elfen im Haus über jedes Thema im Bilde sind.

¨Ginger! Geh jetzt. Astoria und ich wollen unter uns sein.¨

Ginger sieht mich mit großen Augen an. Sie ist es gewohnt ausschließlich von mir angesprochen zu werden und sucht nach meiner Zustimmung.

Alles Was Wir Werden WolltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt