Unbekanntes Terrain

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A/N: In diesem Kapitel wird die Sicht von Ginny beschrieben. Ich finde das geschickter, als sie hinterher von ihren Erlebnissen erzählen zu lassen. Das nur als kurze Erläuterung...und jetzt viel Freude!

GINNY:

Ich hasse die Besuche in der VIP Loge nach den Spielen. Einige meiner Mannschaftskameraden tun es immer. Und ich weiß, dass es bei erfolgreichen Sportlern beinahe zum ¨Guten Ton¨ gehört, den Kontakt zu den einflussreichen Fans zu suchen, einfach um sich im Gedächtnis zu halten, für die Zeit in der man kein aktiver Spieler mehr sein kann.
Aber ich bin Anfang 20 und solange ich mich nicht verletze, sehe ich mich schon noch einige Jahre spielen.
Außerdem schätze ich den Kontakt zu den ¨normalen¨ Fans.
Ich mag es zum Beispiel sehr, aus der Kabine zu kommen, bereits ein wenig erholt und erfrischt nach einer Dusche und einiger Zeit mit den anderen, in der wir das Spiel nochmal durchgegangen oder über unsere weiteren Tagespläne gesprochen haben - und dann auf Fans zu treffen, die draußen vor dem Stadion auf uns gewartet haben.
Ich verteile gern Autogramme an Kinder, die mir dann ein paar Worte aus ihrem Leben erzählen, oder darüber, dass sie selbst in Hogwarts Quiddich spielen.
Aber nun...werde ich meine Gewohnheiten ändern.

Bruce ist ziemlich überrascht, als ich ihn direkt nach dem Spiel nach oben begleite. Noch fünf Andere sind dabei, allesamt männliche Mannschaftskameraden.
¨Na Gin...wie kommst Du denn dazu, unseren Gönnern noch einen Besuch abzustatten?¨

Ich schlucke hart und bringe ein breites Grinsen zu Stande.
Meine erste Lüge!
Und ich stelle fest, dass ich Unehrlichkeit nicht leiden kann. Weder gegenüber Leuten, die ich mag, noch gegenüber Fremden.

¨Ach weißt Du Bruce...ich glaube jeder muss mal seinen Horizont erweitern. Außerdem bin ich schrecklich hungrig. Und nachdem ihr jedesmal von dem Essen da oben schwärmt, kann ich heute nicht wiederstehen!¨

¨Du wirst doch wohl keinen Braten in der Röhre haben Potter,¨feixt Dean, der mein Gespräch mit Bruce offenbar mitangehört hat.

Ich werfe ihm einen vernichtenden Blick zu und er hebt lachend die Hände und duckt sich, wahrscheinlich erinnert er sich gerade daran, dass ich sehr gut werfe und ziele.

¨Nein Du Idiot. Und abgesehen davon, dass ich schwanger sicher kein Quiddich spielen werde, geht es Dich einen feuchten Dreck an!¨
¨Reg Dich nicht so auf. Das war doch nur eine unschuldige Frage!¨
¨Unschuldig nennst Du das? Na schönen Dank auch Dean!¨

Wir erreichen den obersten Rang des sich leerenden Stadions. Wir haben gewonnen. Und aus der VIP Loge dröhnen laute, freudige Stimmen. Ich schüttele mich. Sie werden hier oben schon gut getrunken haben.
Unser Erscheinen wird mit Gegröhl begrüßt und ehe ich mich versehe, habe ich ein Butterbier in der Hand und bin mitten im Getümmel. Natürlich sind diverse Gäste anwesend. Von den Hemsworths sehe ich zunächst nichts. Aber ich weiß dass sie hier sind.
Sie verpassen kein einziges unserer Spiele.
Jetzt muss ich nur gelassen bleiben. Wenn mich heute noch keiner von ihnen bemerkt, werde ich eben wiederkommen, bis sie es tun. Ich kann mir keine Aufdringlichkeit erlauben, wenn mein Plan aufgehen soll.

Zu meiner großen Freude, ist mein Lieblingssportreporter bereits hier angekommen. Ich verehre Felix Goldenblatt bereits seit meinem letzten Schuljahr, als ich an nichts anderes mehr denken konnte als an Quiddich. Bedauerlicherweise habe ich noch nie mit ihm gesprochen.

Gerade als ich auf ihn zugehen will, scheint er die gleiche Idee zu haben und eine Minute später, sind wir im schönsten Gespräch.

Er lacht symphatisch und sagt, dass er diese Chance nutzen wird um mich direkt zu meinen Plänen, die Nationalmannschaft betreffend, zu interviewen, was mir die Schamesröte ins Gesicht treibt.
Mein Selbstwbewusstsein ist nicht unbedingt klein. Ich weiß durchaus was ich leiste, aber über die Nationalmannschaft wage ich überhaupt nicht nachzudenken. In zwei Jahren sind die nächsten Weltmeisterschaften. Und natürlich wäre es ein Traum ins Team berufen zu werden.
¨Man munkelt, dass sie Dich schon auf der Auswahlliste haben,¨flüstert Felix mit gespielter Ruhe.
¨Niemals. Ich habe nichts dergleichen gehört,¨gebe ich zurück.
¨Komm schon. Das glaube ich ja keine Minute. In der Regel wissen die Spieler es vor den Reportern.¨

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