Kapitel 25

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  Tobias



Das warme Wasser prasselt angenehm auf meinen Rücken und ich kreise mit meinen Schultern.
Sie sind ganz verspannt, weil ich die Nacht seltsam gelegen habe und das Bett auch nicht das bequemste ist.
Ich höre Tris in der Kabine neben mir vor sich hin summen und muss lächeln, wenn ich an gestern Abend denke und warum meine Schultern jetzt so verspannt sind.
Wir sind heute Morgen ineinander verschlungen aufgewacht.
Wir haben uns über Nacht so verknotet, dass uns beiden alles wehgetan hat.
Trotz der unangenehmen Schmerzen in den Schultern lächle ich die ganze Zeit.
Ich fühle mich eigentlich schon fast an den Moment meines Erwachens zurück versetzt.
So glücklich bin ich.
Damals in Gefangenschaft und jetzt schon wieder.
Irgendetwas stimmt doch mit mir nicht.
Ich erlebe meine schönsten Momente im Leben anscheinend alle in Gefangenschaft.
Naja. Wollen wir mal nicht hoffen, dass es soweit kommt.
Ich stelle das Wasser ab und nehme mir das Handtuch, das ich mir auf die kleine Ablage in der anderen Ecke der Duschkabine bereit gelegt habe.
Ich reibe mir damit die Haare trocken und trockne die größten Wassertropfen auf meinen Schultern.
Ich wickle es mir um die Hüften und ziehe den Duschvorhang zur Seite.
Die kalte Luft beschert mir eine Gänsehaut und es schüttelt mich kurz.
Ich trete aus der Dusche heraus und ziehe mich an.


Tris duscht noch lange weiter.
Ich stehe währenddessen an die Wand gelehnt und warte.
„Wie lange dauert es bei dir noch?", frage ich einfach mal.
„Was? Wartest du?", fragt sie und ich höre wie das Wasser abgestellt wird.
„Ja. Klar. Natürlich warte ich auf dich.", sage ich amüsiert.
„Was? Oh nein. Ich dachte du gehst schon vor in unsere Zelle.", meint sie schnell und ihr Duschvorhang bewegt sich.
Tris schiebt ihn zur Seite und hält mit der anderen Hand ihr Handtuch fest um sie geschlungen.
„Mach dir keinen Stress.", lächle ich sie an.
„Ich soll mir keinen Stress machen, sagt der, der schon ewig angezogen auf mich wartet.", meint sie und stürzt sich auf die frischen Kleider.
„Könntest du dich vielleicht...umdrehen?", fragt Tris unsicher.
Ich seufze. Ich dachte da wären wir schon wir längst hinweg. Aber ich tue ihr den Gefallen und drehe mich um.


Doch muss ich mir den Spaß erlauben und immer wieder spitzeln.
„Hey! Tobias! Ich sehe das! Lass das! Das ist nicht lustig!", meint Tris kichernd.
Ich lache.
Ich werde doch wohl meine zukünftige Verlobte begutachten dürfen.
Nein Spaß. Ich sehe ja auch eigentlich nichts. Es macht mir nur Spaß, sie auch mal ein bisschen zu Ärgern.
„Ich warne dich, Four!", droht sie mir.
„Was? Willst du mir in den Hintern treten, wenn du fertig angezogen bist, Stiff ?", meine ich und ziehe herausfordernd eine Augenbraue hoch.
„Dann kann ich es auch gleich riskieren.", lache ich leise, drehe mich um und gehe auf Tris zu, die sich gerade ein T-Shirt überzieht.
„Na warte! ich zeig's dir, Four!", ruft sie aus und schlägt mit dem Handtuch um sich.
Ich weiche aus, bekomme es zufassen, reiße daran und sie fällt mit dem Rücken gegen mich. An der Taille ziehe ich sie zu mir und umarme sie fest.
Ich drehe sie in meinen Armen um, werfe sie mir über die Schulter, greife die Hose und gehe aus dem Waschraum.


Der Wachmann draußen an der Tür schaut uns verwirrt nach, setzt sich dann doch noch in Bewegung, um uns die Tür zu unserer Zelle wieder zu öffnen.
Ich lasse Tris sobald die Zellentür geschlossen ist, von meiner Schulter herab gleiten, werfe die Hose einfach hinter mich auf den Boden und drücke Tris vorsichtig an die Tür und küsse sie.
Ich lasse meine Hände über ihre Seiten wandern und ich spiele mit dem Saum ihres Shirts.
Ihre Hände gleiten sanft über meinen Rücken und streifen es langsam nach oben.
Als ihre Fingerspitzen meine Haut berühren, durchlaufen mich wohlige Schauer.
Ich ändere unsere Stellung, indem ich um Tris' Beine fasse, sie hochhebe und sie ihre Beine um meine Hüften schlingt.
Eigentlich wollte ich jetzt zu einem Bett, doch ein Räuspern hinter uns, lässt uns inne halten.

Antagonism - Mein Widerstand gegen das Ende - Alternatives Ende - Die BestimmungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt