Kapitel 29

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  Tobias


Ich stehe hier, mit Tris in meinem Arm, und neben mir steht ein undurchschaubarer Wellcott, der seinen Arm um Tess' Schulter gelegt hat und ungezwungen mit ihr redet.
Er lacht schallend und Tess muss sich auch sichtlich zusammen reißen.
Evelyn steht weit abseits an einer Wand und ihr Blick ist leer
Die Tatsache, dass Tess bei dem Widerstand eine hohe Position hat, hat Evelyn geschockt.
Denn das heißt für sie auch, dass Shilo wirklich die ganze Zeit über beim Widerstand, ihrem Feind, ihrem Gegner, war. Menschen, von denen Evelyn dachte, sie wären gefährlich.
Ich hätte Eric an ihrer Stelle nämlich auch nicht vertraut.
Wo ist dieser Mistkerl überhaupt?
Ich glaube ich muss noch etwas richtig stellen.


Flashback


„Wieso kommst du so spät, Tessalynd? Du solltest schon vor einer halben Stunde zu deinem Schichtanfang da sein.", fragt Evelyn, als Tris und ich mit ihr in der Empfangshalle sitzen und auf die Widerständler warten. Wir wussten nicht wer kommen wollte.
Jetzt betreten gerade Tess, Wellcott, Jill und Right das Hauptquartier und kommen auf uns zu.
Tris und ich stehen auf und begrüßen unsere Freunde.
Tess und Jill nehmen wir nach einander kurz in den Arm, aber lassen unsere Hände in einander verschränkt. Wellcott und Right schütteln wir etwas unbeholfen die Hand und schauen dann auf Evelyn, die immer noch Tess anstarrt.
„Evelyn, ich gehöre zum Widerstand. Es tut mir auch nicht leid, dass ich dich betrogen habe. Aber wir mussten irgendwie dich überwachen und an Informationen kommen. Das war der einzige Weg. Meghan wurde erwischt, also lag alles an mir. Ich kann dir aber versichern, dass es Shilo gut geht. Im Widerstand ist sie sicher. Sie hat schon ein paar neue Freunde gefunden.", erklärt Tess Evelyn einfach und lächelt.
Genauso wie Wellcott und Jill. Right darf man nicht mitrechnen. Der lächelt rund um die Uhr. Ich bin mir sicher, dass er sogar während er schläft ein Lächeln im Gesicht hat.
„Ich fasse es nicht.", murmelt meine Mutter. „Und du!", sie deutet auf Wellcott. „Du bist einer meiner wichtigsten Sicherheitsbeauftragten gewesen! Im Chemie – und Waffenlabor. Wer bist du für den Widerstand?", fragt Evelyn bestürzt.
„Ich bin Wellcott. Der Kopf der ganzen Sache. Ich habe damals nach dem Sturz der Fraktionen den Zusammenschluss aller Widerstandzellen berufen und alle sind sie mir gefolgt. Deswegen wurde ich deren Anführer. Aber ich werde auf keinen Fall in deine Fußstapfen treten, Evelyn. Ich überlasse das Feld deinem edlen Sohn und Johanna Reyes. Die können das besser, wie ich gehört habe, als Four wieder auf die richtige Seite des Zauns getragen wurde." Wellcott. Wie immer. Ich kann gar nicht sagen, warum ich ihn nicht leiden kann. Vielleicht weil er mich nicht ernst nimmt und mit Tris flirtet.
„Hey, Zuckerschnecke! Hat er gut auf dich aufgepasst, oder muss ich mich mit ihm anlegen?", zwinkert er ihr zu. Tris schaut ihn an und schüttelt nur mit dem Kopf.
Sie zieht mich auf einmal an sich heran und stellt sich auf die Zehenspitzen, sodass sie gerade so an meine Lippen heran kommt und mich leicht küsst.
Ich weiß ganz genau, warum sie das getan hat.
Aber mir soll es recht sein. Ich lege meinen Arm um ihre Taille und wende mich dann Evelyn zu.
„Wir sollten vielleicht irgendwo hingehen, wo wir uns an einen Tisch setzen können um geordnet miteinander reden zu können.", schlage ich vor.
„Ich habe alles schon im Konferenzraum vorbereitet. Erwarten wir noch jemanden?", fragt Evelyn monoton.
Sie ist verletzt. Shilo und ich haben es geschafft, dass unsere Mutter am Boden ist.
„Wir müssen noch auf Johanna Reyes warten. Sie wollte unbedingt bei diesem Gespräch dabei sein.", sagt Wellcott mit seinem Siegesgrinsen. Durch Evelyns Reaktion ist er sich sehr sicher, in wie fern sich das Gespräch abspielen wird.


Nach einer halben Stunde, die wir in der Empfangshalle verbracht und über Belangloses geredet haben, kommt Johanna durch die Tür.
„Es tut mir Leid für die Verspätung. Ich hatte noch eine Videokonferenz mit den neuen Anführern außerhalb des Zauns. Es war wichtig. Es geht um den Vormarsch in die letzte Experiment Stadt und um die Planung der neuen Regierung.", erklärt Johanna, als wäre es eine Selbstverständlichkeit.
„Dann können wir ja anfangen.", meine ich und gehe schon in die altbekannte Richtung.
„Tobias?", fragt meine Mum verwundert. „Woher weißt du wo es lang geht?", fragt sie weiter.
„Es gibt nur einen Konferenzraum bei den Ken. Ich hab dort mehr Zeit verbracht als in meinem Büro während der Simulation.", erkläre ich und zucke mit den Schultern.

Antagonism - Mein Widerstand gegen das Ende - Alternatives Ende - Die BestimmungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt