Epilog -4-

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  Ein großer Abend



Zwei Jahre Später



Tobias



„Tris, bitte. Ich habe alles verstanden und ich habe auch noch deine Notizen. Und sollte etwas sein, habe ich dieses Telefon, mit dem ich euch erreichen kann.", meint meine Mutter, die heute für uns Jazmine übernimmt. Ich habe ihr von meinen Plänen erzählt und sie hat sich ohne lange darüber nachzudenken, bereit erklärt, für eine Nacht auf ihre Enkelin aufzupassen.
Das gibt Tris und mir die Zeit mit unseren Freunden, die wir auch unbedingt mal brauchen und vielleicht heute Nacht ein bisschen Zeit für uns alleine.
„Ja, aber –", beginnt sie von neuem.
„Nichts aber, Tris, wir müssen jetzt los.", kichere ich und ziehe sie von Evelyn weg, die eine glückliche Jazmine auf dem Arm hält.
Ich hätte nie gedacht, dass wir wieder so guten Kontakt zu Evelyn bekommen und dass Jazz sich so wohl bei ihr fühlt.
Tris und mir fällt es aber trotzdem nicht leicht sie für eine Nacht wegzugeben.
Wobei ich mich jetzt schon auf unsere gemeinsame Zeit für uns alleine freue.


Wenn ich daran denke, wie oft wir unterbrochen wurden... Nicht schön... Wirklich nicht.


„Okay. Mummy hat dich lieb, Jazmine, sei brav und mach deiner Oma keine Probleme. Schlaf gut, hab wunderschöne Träume und wir sehen dich morgen wieder. Dann gehen wir mit deinen Onkeln und deinen Tanten in den Park und du kannst so viel spielen, wie du möchtest." Tris nimmt Jazmine noch ein letztes Mal in ihre Arme, verteilt unzählig viele Küsse auf ihrem Kopf und über ihr kleines Gesicht.
Unsere Tochter ist jetzt zwei Jahre alt und hat definitiv die Augen ihrer Mutter und meine Haare.
Dunkelbraun und lockig.
Aber ich finde, dass sie langsam heller werden.


Wie auch immer. Sie ist lebhaft und hält uns ordentlich auf Trab.
Jeder der ihr begegnet ist in Sekundenschnelle ihr verfallen und man möchte ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen.
Da fällt es einem schwer auch mal nein zu sagen.


Ich nehme Jazz aus Tris' Armen, murmle ihr selbst noch ein paar Worte zu und gebe sie dann wieder an Evelyn zurück.


„Habt viel Spaß! Wenn ihr wollt, könnt ihr morgen auch noch zum Frühstück vorbeikommen, bevor ihr in den Park geht.", bietet meine Mutter an.
„Das überlegen wir uns noch, okay, Mum?", meine ich, lege dann meinen Arm um Tris' Hüfte und ziehe sie enger an mich heran.
„Dankeschön, Evelyn. Dafür, dass du Jazmine heute zu dir holst und für dein Angebot. Es klingt sehr verlockend." Ich hätte nie gedacht, dass Tris Evelyn irgendwann verzeihen würde. Aber vielleicht hat sie es für Jazz gemacht. Sie sollte nicht ohne ihre Großmutter aufwachsen.
Das haben wir beide beschlossen.
Nur Marcus, er weiß glaube ich auch gar nichts von unserem Glück.
Ist vielleicht auch gar nicht so schlecht. Ich würde ihn sowieso nicht in die Nähe meiner Tochter lassen.


„Das mache ich doch gerne! Ich kann es kaum fassen, dass ich schon Oma bin! Das will ich ausnutzen! Ich muss euch danken. Sie ist wirklich ein kleines Wunder. Und jetzt geht schon! Sonst bleibt ihr am Ende doch hier."
Ich fasse es nicht. Da scheucht meine Mutter mich aus meinem eigenen Haus.
Ich lache und ziehe Tris mit mir mit.
Evelyn hat Recht. Wenn wir jetzt noch länger bleiben, gehen wir gar nicht.
Deswegen entscheide ich jetzt für uns beide.


Wir winken den beiden und Tris wirft Jazmine eine Kusshand zu.
Jazmine winkt uns zurück, schaut jetzt ein bisschen unglücklich aus aber brabbelt: „Tschüss, Mummy und Daddy."
Tris will stehen bleiben, doch ich ziehe sie mit mir mit.
Ich will sie jetzt wirklich für einen Moment für mich. Das habe ich mir verdient.
Und ich bin mir sicher, dass Jazz sehr viel Spaß mit Evelyn haben wird.

Antagonism - Mein Widerstand gegen das Ende - Alternatives Ende - Die BestimmungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt