Kapitel 39

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  Tris



Hilfe... Wieso kann mir nicht jemand helfen?, weine ich.


Mir ist so kalt... und ich hab so Angst... Bitte... ich brauche Hilfe...


Es war nur eine Einbildung, dass Tobias da war.
In Wirklichkeit war es doch Eric!


Die ganze Zeit hat Tobias' Gesicht geflackert und verwandelte sich immer wieder in Erics Fratze.


Nur ein Trick ... alles war nur ein Trick...


Wahrscheinlich liegt Tobias gerade selbst in irgendeiner Ecke, weil er von diesem Monster überrascht wurde.


Mir rollen heiße Tränen meine Wangen hinunter... für mich das einzige Zeichen, dass ich noch lebe...
Die kalten schwarz-weißen Fliesen sind so kalt, dass mir die Kälte mittlerweile in meine Knochen gekrochen ist.
Es schüttelt mich... Ob es wegen dem schluchzen, oder von der Kälte kommt, habe ich keine Ahnung.
Wahrscheinlich ein bisschen von allem.


Ich hab so Angst... Ich will hier nicht mehr sein... Es soll einfach alles aufhören... Ich kann nicht mehr... Ich habe keine Kraft mehr...



So müde...


Ich will zu Tobias...


Und ich habe so viel Angst...






Tobias


Ich seufze.
Wellcott sitzt mittlerweile neben mir und wir schweigen.


Tris ist noch immer bewusstlos.
Das macht mir Sorgen... Sie sollte doch schon längst mal wieder zu sich gekommen sein... Es dauert zu lange... Sie darf einfach nicht... NEIN! Sie wird auch nicht! Ich darf gar nicht erst so denken! Ihr geht es gut! Das habe ich jetzt schon fünfmal überprüft!


Sie wird aufwachen, wenn sie dazu bereit ist!



Was die anderen wohl jetzt machen?
Ob sie schon nach uns suchen?

Wellcott hat mir den Zettel von Eric gegeben, der uns hierher geführt hat.
Sie haben keine Chance uns zu finden, es sei denn Evelyn hat den Zettel gelesen.
Und wenn, ich glaube wohl kaum, dass sie einer wilden, dahergelaufenen Truppe ehemaliger Ferox und ein paar anderen, sagen wird, was auf dem Zettel stand.


Dafür ist sie viel zu stolz...
Sie wird ihnen wahrscheinlich irgendeine Geschichte vorgaukeln...
So wie damals, als sie ihren Tod getäuscht hat auch.
Und noch viele unzählige Male öfter.


Aber was mich am meisten verletzt hat, war das, was Shilo gesagt hat, kurz bevor ich bewusstlos wurde.


Was ist denn bitte los mit ihr?
Hat sie sich in Eric verliebt?
Gott! Bitte lass das nicht wahr sein!



Das würde ich wahrscheinlich nicht überleben... Nein... definitiv nicht.
Unter gar keinen Umständen.
Ich würde ihn sofort mit meinen eigenen Händen erwürgen.


Und nein... ich darf jetzt nicht weiter darüber nachdenken, was ich mit ihm anstellen würde – ach Quatsch, werde – , denn das hilft niemandem jetzt weiter.


Ich atme tief ein und aus, versuche so die Gedanken an ihn, Shilos Reaktion, die Tatsache, dass Tris auf mich losgegangen ist und jetzt bewusstlos in der Mitte des Raumes liegt und dass Wellcott und ich ebenfalls hier sitzen und rein gar nichts unternehmen können, was unsere Lage bessern könnte, zu vergessen.
Das ist das Beste, was ich machen kann.
Im Moment, zumindest.

Antagonism - Mein Widerstand gegen das Ende - Alternatives Ende - Die BestimmungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt