Kapitel 52

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Zariah's P.O.V.

Ich lief langsam zurūck zum Rudelhaus, am liebsten wäre ich gar nicht mehr zurūck gegangen, aber meine Wölfin hat mich dazu gedrängt, wesshalb ich jetzt im Būro von Aiden sitze.
Tom und Aiden schauen mich abwartend an, in den Augen der beiden spiegelt sich Neugierde wieder aber auch angst.

"Zariah, kannst du dein Wutausbruch von vorhin bitte erklären ?", fragte mich Tom, Aiden's Vater vorsichtig.

"Ich war mit meinem Nerven am Ende, nach dem Streit mit Aiden.", sagte ich kūhl und blickte dabei tief in Aiden's Augen.

"Das tut mir leid.", flūsterte Aiden kaum hörbar und sah mich traurig an.

"Nur weil du ein Streit mit deinem Mate hattest, rechtfertigt deinen Wutausbruch nicht.", sagte Tom strikt, worauf ich meine Arme vor der Brust verschränkte und ihm ein bitteres Lächeln schenkte.

"Das ist wohl wahr, aber irgendwie muss man doch auch mal seine Wut raus lassen.", sagte ich gleichgūltig.

"Zariah, hör auf so kalt zu sein !", flehte mich Aiden an.

"Man kann nicht jemanden sein, der man nicht ist.", sprach ich sanft und blickte Aiden mit tränen in den Augen an.

"Was soll den das schon wieder heissen ?", fragte er nach, doch ich schwieg.

"Zariah, ich habe bemerkt das du dich nicht unter kontrolle hattest. Und könntest du mir bitte erklären was Brian damit gemeint hatte du seist nicht du selbst ?", fragte Tom nach, allem anschein nach interessierte er sich richtig fūr die hintergrūnde.

"Brian hat unsinn gelabert.", schūttelte ich ihn ab.

"Das sah aber nicht danach aus.", sprach Aiden wūtend.

"Da kann ich dir auch nicht helfen, wenn du es anders siehst.", zickte ich zurūck und stand auf, denn fūr mich war das Gespräch beendet.

"Zariah, bleib hier !!", zischte Aiden und erhob sich ebenfalls. Tom betrachtete das Spektakel.

"Nein. Ich hab keine Lust mehr !!", schrie ich zurūck.

"Was soll das denn schon wieder heissen ?", fragte Aiden verwirrt nach.

"Das soll heissen, das ich keine Lust mehr auf all das habe ! Ich bin es satt hier zu sein und in einem Rudel zu leben !", zischte ich, kaum verliesen die Worte meinen Mund starrten sie mich alle sprachlos an.
Ich nutzte die Gelegenheit und lief aus dem Būro zurūck in mein Zimmer und begann meine Sachen zu packen, denn ich hatte einen Entschluss geschlossen, ich werde noch heute Nacht abhauen.

Ich schmiss meine Tasche auf das Bett und begann all meine Sachen in die Tasche zu werfen, denn ich wollte so schnell wie möglich hier weg.

"Liebes, bitte lass das.", flehte Aiden und stellte sich vor meine Tasche.

"Aiden, bitte mach es nicht noch schlimmer als es ist. Du weisst ja selber das die Mondkönigin einen Fehler gemacht hat mit uns beiden.", sagte ich sanft, denn ich wollte ihn nicht noch mehr kränken.

"Liebes, wir können doch über alles reden, du kannst mir vertrauen.", flehte Aiden.

"Ich vertraue dir, aber über meine Beweggründe möchte ich nicht mit dir reden.", gab ich schroff zurück.

"Hat es was mit dem Mann zu tun, mit dem du dich im Wald getroffen hast ?!", fragte Aiden voller Eifersucht.

"Vielleicht.", sagte ich nur und begann weiter meine Klamotten zusammen zu packen. Nach ein paar Minuten war ich dann fertig und ich nahm meine Tasche und lief davon.

"Zariah, bitte warte doch !", flehte Aiden und rannte hinter mir her.

"Tut mir wirklich leid Aiden, aber das mit uns konnte doch nie klappen.", sagte ich traurig und verschwand dann im Wald. Mein Herz schmerzte und meine Wölfin heulte voller Trauer in mir, doch ich konnte das alles einfach nicht mehr länger ertragen. Aiden und ich sind einfach zu unterschiedlich, wir haben andere Ansichten und andere Interessen. Die Mondkönigin hat dieses mal wirklich einen Fehler begannen, denn ich und Aiden passen nicht zusammen.

Ich lief immer weiter in den Wald hinein, dabei entgingen mir die Rufe von weit weg nicht, Aiden hat wohl eine Suchtruppe losgeschickt um mich wieder zurück zu holen, doch ich konnte mein wahres ich nicht länger verstecken, deswegen bin ich gegangen, da ich niemanden ungewollt verletzten wollte.

Ich blieb abrupt stehen, als aus dem nichts mein Bruder plötzlich vor mir stand.

"Wie ich sehe hast du dich richtig entschieden.", sagte er mit einem triumphalen Lachen im Gesicht. "Komm ich bringe dich nach Hause.", sagte er ruhig und wir liefen beide schweigend neben einander her. Nach etwa vier Stunden, waren wir endlich angekommen, jetzt war ich wieder zurück. Es hat sich rein gar nichts verändert, das Rudelhaus war wie immer braun gestrichen und der Garten war auch gemacht, ein paar Meter entfernt, stand das Haus meiner Eltern und das meines Bruders. Xander lenkte sofort zu seinem Haus und trat ein.

"Bin wieder zu Hause.", schrie er ins Haus hinein, in dem noch Licht brannte im Wohnzimmer.

"Das hat aber lange genug gedauert.", motze mein Vater entgegen. Als ich und mein Bruder das Wohnzimmer betraten, stockte der Atem meines Vaters, seine Augen füllten sich mit Tränen was sehr selten geschieht.

"Zariah, du lebst noch.", sprach er völlig überrascht.

"Wie du siehst.", sagte ich nur kalt zurück, denn ich werde nie vergessen wie mich mein eigener Vater verprügelt hatte.

"Es ist schön dich wieder zu Hause zu haben.", sagte er stolz. "Nun ist die ganze Familie wieder vereint und wir können dort weiter machen, wo wir aufgehört haben. Zariah du bist sicher müde, geh und leg dich hin, du weisst hoffentlich noch wo sich dein altes Zimmer befindet.", sprach mein Vater mit einer starken Stimme.

"Gut. Bis morgen.", sagte ich kühl und ging die Treppe hoch in mein altes Zimmer. Es hat sich wirklich nichts verändert, seit ich das letzte mal hier drin war, die Wände waren immer noch in einem süssen blau gehalten und mein Bett war mit meinem Lieblings Bettbezug bedeckt, nämlich einen schwarzen. Ich lies mich seufzend auf mein Bett fallen, meine Wölfin machte mich krank, wie sie um unseren Mate trauert, doch sie weiss genau, dass wir uns nicht mehr unter Kontrolle haben. Ich legte mich erschöpft auf das Bett und hatte schlechte Befürchtungen was wohl morgen auf mich zu kommen wird. Die leere in mir nahm zu, denn ich fühlte mich wie damals als Kind, nämlich all meine Gefühle eingefroren, da man ja hier mit Gefühlen nicht über leben kann. Das wichtigste in diesem Rudel ist, dass man gefühlslos sein muss, denn wenn nicht dann geht man hier schon nach zwei Tagen zu Grund und Boden.


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