Sofort zog ich mein Kleid aus, da sich der nasse Stoff wirklich eklig auf meiner Haut anfühlte. Dann legte ich mich auf den Bauch und schloss die Augen, ich genoss einfach die Sonne. Und natürlich, es könnte schließlich auch nicht anders sein, musste ich an die Situation von vorhin denken. Im nach hinein musste ich zugeben, dass ich ziemlich nervös war, Collin so nah gewesen zu sein. Denn ich war noch nie jemanden so nah wie ihm in diesem Moment. Auch wenn das wahrscheinlich alltäglich für ihn war, für mich definitiv nicht. Und außerdem musste ich auch noch zugeben, dass mein Herz schneller geschlagen hat. Was passiert hier nur mit mir?
"Also, wie wäre es, wenn wir heute Abend noch Zuhause blieben und morgen dann weg gehen? Wir sind alle früh aufgestanden und um ehrlich zu sein würde ich nicht die ganze Nacht über durchhalten.", hörte ich meinen Bruder sagen und ich öffnete sofort meine Augen.
"Dafür bin ich auch.", sagte ich und drehte mich auf den Rücken. Collin lag noch immer neben mir und Chace und Liam saßen auf ihren Handtüchern, beide mit einem Bier in der Hand. Sie hatten eine Kühlbox damit gefüllt, damit das Bier auch schön kalt bleiben würde, aber Gott sei dank nur Bier, denn ich wollte wirklich nicht schon wieder etwas trinken.
"Klingt gut für mich.", stimmte auch Collin ein.
In diesem Moment raschelte es im Gebüsch und Dylan und Laura kamen hervor.
"Na ihr habt aber lange gebraucht.", sagte Chace nur und Laura streckte ihm die Zunge raus, nachdem sie ihr Handtuch neben meinem ausbreitete.
"Lust aufs Wasser?", fragte sie mich dann aber ich sagte, dass ich gerade drinnen war.
"Nicht ganz freiwillig.", natürlich musste Collin seinen Senf dazu geben.
Sie sah mich nur verwirrt an und ich erklärte ihr, dass er mich rein geschmissen hatte.
"Gut gemacht.", sie zeigte einen Daumen-hoch in ihre Richtung und sie lachten beide, während ich ihnen jetzt die Zunge rausstreckte.Wir blieben noch eine Weile und entschieden dann, wieder zum Haus zu gehen. Also standen wir auf und ich nahm mein Kleid, welches immer noch ziemlich feucht war.
"Hier.", hörte ich plötzlich hinter mir und drehte mich schlagartig um. Collin reichte mir sein T-Shirt.
"Ich habe doch gesagt, dass ich es dir gebe, wenn wir zurück gehen."
Dankend nahm ich es an und zog es auch sofort drüber. Es war schon lang für ihn, also ging es mir bis zu den Knien.
Er beobachtete mich währenddessen ununterbrochen und als ich fertig war, zog er mich an meinen Hüften zu ihm. Ich gab einen erschrockenen Laut von mir, doch das ignorierte er vollkommen.
"Du kannst mir wann anders dafür danken.", flüsterte er, ließ mich los und ging sofort in Richtung Haus.
Laura stand während der ganzen Sache neben mir und sah mich jetzt mit offenem Mund und einem fragenden Blick an. Ich tat so, als wüsste ich nicht, was sie meinte und wollte den anderen hinterher gehen, die alle schon auf dem Weg waren, doch sie zog mich am Handgelenk zurück.
"Eine Erklärung bitte? Was zum Teufel ist hier los? Vor ein paar Tagen hast du dich noch über ihn aufgeregt und jetzt so etwas?"
"Nein, hör zu.", ich versuchte die richtigen Worte zu finden, doch ich wusste einfach nicht wie ich es ausdrücken sollte.
"Er hilft mir.", sagte ich dann schließlich.
"Bei was?"
"Liam zu gewinnen. Wir versuchen ihn einfach eifersüchtig zu machen."
Laura antwortete erst kurze Zeit später und sie war so ernst, wie ich es fast noch nie erlebt hatte.
"Jess, das hier gerade hat nicht so ausgesehen, als würdet ihr nur spielen." Mit diesen Worten ging sie auch Richtung Haus und ich blieb noch einen kurzen Moment stehen. Aber das war es doch. Oder ?Ich war die letzte, die wieder in der Hütte ankam und die anderen waren alle in der Küche, anscheinend diskutierten sie, was wir essen sollten.
"Mädchen kochen.", sagte Collin, als er mich herein kommen sah.
"Ich könnte nicht kochen, wenn mein Leben davon abhängen würde.", gab ich jedoch schnell zurück und das stimmte. Okay, ich konnte etwas in den Ofen schieben und vielleicht auch Wasser zum kochen bringen, möglicherweise auch Sachen zerschnipseln, doch ich war sehr tollpatschig, also konnte das auch leicht in die Hose gehen. Wenn ich mal anfange zu kochen endet das meistens in verbrannten oder einmal war sogar die ganze Küche in Rauch gehüllt. Nein, kochen war wirklich nicht meins.
"Du bist ein Mädchen, jedes Mädchen kann kochen.", sagte Dylan doch Chace und Laura versicherten ihm beide, dass das bei mir nicht der Fall war.
"Sie ist grundsätzlich kein richtiges Mädchen.", sagte Laura noch lachend und ich gab ihr ein sarkastisches Danke, doch sie lächelte mich nur an. Ich dachte, nach vorhin war sie vielleicht wegen irgendetwas sauer auf mich, aber das sah jetzt nicht mehr so aus.
"Okay ich koche.", sagte Liam plötzlich und alle sahen ihn an.
"Du kannst kochen?", sagte ich plötzlich und verbannte mich danach gleich dafür. Ich wollte und sollte nicht mit ihm reden.
"Natürlich kann ich das.", und er sah mich an, während er mit mir redet. Seine strahlend blauen Augen tragen genau auf meine und ich vergaß mich für einen Moment. Ich verlor mich komplett in seinen Augen. Und er sah auch immer noch in meine, was mich echt verwunderte.
"Ich helfe dir.", Collins Stimme ließ mich aufschrecken und ich sah jetzt zu ihm, er jedoch sah mich nicht an, sondern starrte einfach nur auf den Boden. Liam willigte ein, auch wenn es sich ein bisschen, mir fällt kein richtiges Wort dafür ein, genervt aussah. Ich verstand nicht wirklich warum, da es in meiner Meinung etwas gutes war.
Während also die zwei Jungs kochten, gingen wir wieder ins Wohnzimmer. Laura und ich hatten gesagt, dass wir dafür abspülen würden. Dylan und Chace waren also gut raus gekommen, doch es gibt schließlich noch 6 weitere Tage.
Wir sahen uns zu viert einen Film an, doch er interessierte mich nicht wirklich, also stand ich irgendwann auf um mir ein Glas Wasser zu holen. Ich war noch nicht mal an der Tür, da hörte ich Liams laute Stimme.
"Ich habe gesagt, dass ich das nicht möchte, also lass es gefälligst."
"Du hast mir gar nichts zu sagen.", antwortete Collin kühl.
"Jetzt hör mir mal zu, wenn du nicht damit aufhörst, dann..", doch er wurde von Collin unterbrochen, "Dann was? Haust du mir dann eine rein? Das will ich gerne sehen."
Ich wusste nicht, worum es ging, doch ich entschied mich anzuklopfen und sofort waren beide still. Ich trat in die Küche ein und sah Liam und Collin beide über die Küchenzeile gebeugt. Liam rührte im Topf herum, während Collin Kartoffeln schnippelte.
"Ich wollte nur ein Glas Wasser.", sagte ich schnell, da mich beide ununterbrochen ansahen. Was war denn nur los mit ihnen? Also holte ich mir ein Glas und ging zum Wasserspender. Es fühlte sich an, als würde es ewig brauchen, doch endlich war mein Glas voll und ich drehte mich um. Mit schnellen Schritten ging ich Richtung Tür, wobei ich noch schnell peinlich berührt lächelte.Ich setzte mich wieder zu den anderen, doch konnte mich auch weiter nicht auf den Film konzentrieren. Mit was sollte Collin aufhören? Störte es Liam etwa, dass wir so viel Zeit verbrachten?
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Also ich mache ja gerade mein Abitur und gerade ist es richtig stressig mit Prüfungen, aber ich versuche natürlich weiterhin jede Woche updaten:)
Meinungen, Verbesserungsvorschläge, irgendwas, das ihr wollt, das passiert?
Danke fürs lesen :*
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