31. Wonderful.

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"Ich dachte das wäre eigentlich ein wenig interessanter.", stellte Liam fest und setzte sich auf den Beton. Jeder außer ich stimmten ihm zu. Ich fand das hier eigentlich interessant und eigentlich könnte ich noch eine Weile hier in den Häusern rum rennen. 
"Wir sollten schwimmen gehen.", sagte Collin dann, den Blick auf den strahlend blauen See gerichtet. Okay, darauf hatte ich jetzt wirklich keine Lust. Ich müsste mich nur daran erinnern, wie es letztes mal war. Collin, der mich gepackt hat und zu sich gezogen hat - natürlich nur um Liam eifersüchtig zu machen. 
"Nein danke.", sagte ich deshalb und alle drehten ihre Köpfe zu mir. 
"Warum Schwesterherz? Es ist wirklich warm und sonst gibt es doch nichts mehr zu tun."
"Ich werde einfach noch ein wenig herumwandern.", erwiderte ich meinem Bruder. 
"Du kannst mich einfach alleine in dieser Stadt herum laufen, was wenn dir etwas passiert?", ich wusste, dass diese Stimme zu Collin gehörte, ohne aufzusehen. Warum interessierte ihn das? Er hatte so gut wie kein Wort mit mir geredet seit dem Auto. 
"Ich bin groß genug um auf mich aufzupassen, danke.", sagte ich sarkastisch in seine Richtung und er sah auch zu mir. "Naja groß ist jetzt ein bisschen übertrieben...", ein Grinsen überzog sein Gesicht und ich erkannte, dass es als Scherz gemeint war. Vielleicht war ich nicht besonders groß, ja das stimmte. Trotzdem war ich zu stolz um ein lächeln zu zeigen. 
"Dann eben alt.", gab ich stattdessen nur zurück. Sein Grinsen verschwand und ich sah kurze Überraschung, anscheinend hatte er nicht damit gerechnet, dass ich so kühl darauf antworten würde. 

"Na dann ist doch alles klar.", sagte Laura plötzlich und ich warf ihr einen Blick zu, der aussagte jetzt nichts falsches zu sagen. 
"Was ist klar?", fragte sie Chace und sie hatte diesen Gesichtsausdruck drauf, dass sie jetzt etwas wirklich falsches sagen würde.
"Jess will hier noch rum laufen, Collin nicht das sie alleine ist, also geht ihr einfach zusammen." Und da war es schon. Sie hatte ein Sieger Lächeln aufgesetzt und ich fragte mich, ob sie die Unterhaltung vorhin einfach ignoriert hatte. Dummerweise sagte Collin nichts dagegen, er sah Laura nur entgeistert an. Ich wollte gerade etwas sagen, da hörte ich Liams Stimme.
"Sie kann das wohl alleine. Wir sind nur unten am See, wenn etwas wäre würde sie es schon bis dort hin schaffen oder wir würden sie hören." Er sah kühl zu Collin und dieser sah ebenfalls zu ihm, jedoch mehr...wütend. Jedoch stimmte ich Liam natürlich vollkommen zu. Ich kann alleine auf mich aufpassen und deshalb werde ich einfach gehen und... "Ich gehe lieber mit ihr.", Collins Stimme riss mich mal wieder aus meinen Gedanken. Warte was? Ich sah entgeistert zu ihm, doch er sah immer noch zu Liam, sie gaben sich eine Art Gedankenbattle. Oder einfach wer von beiden böser aussehen konnte und da Liam mit seinen blonden Haaren und blauen Augen zu lieb aussah hatte Collin sowieso schon gewonnen. 
Wir alle sahen die zwei nur fragend an, vor allem Dylan, da ich Laura schließlich von dem Drama erzählt hatte und Chace anscheinend selber drauf gekommen war.
"Na dann ist ja alles geklärt.", sowohl Liam als auch Collin sahen deshalb zu Laura, doch Collins Blick schweifte schnell zu mir, wahrscheinlich, da er auf meinen Widerspruch wartete, doch ich stellte fest, das das alles zwecklos war. Außerdem was sollte schon passieren? Collin hatte deutlich zu verstehen gegeben, dass er nicht auf mich stand und ich hatte beschlossen das gleiche zu tun.
"Na gut, dann los.", sagte ich Gedanken abwesend und  drehte mich um, damit ich zu einem Haus gehen konnte, da einzige was ich hörte waren die Schritte der anderen, die entweder in die Richtung des Sees gingen oder eben hinter mir her. Ich drehte mich nicht um, sondern suchte mir einfach ein schönes Haus aus (wobei es wahrscheinlich schön war, als dort noch jemand gelebt hat). Es hätte einen weißen Zaun gehabt, wie in den Filmen. Collin lief ein paar Meter hinter mir, als ich in den Garten eintrat. 
"Dir ist schon bewusst, dass du derjenige warst, der schwimmen gehen wollte, oder? Also hättest du das ruhig tun können.", sagte ich als ich durch die eingetretene Tür ging.
"Ich weiß.", hörte ich nur leise hinter mir. 
"Ich hätte wirklich auf mich alleine aufpassen können, du hättest nicht...", ich spürte, dass er mich am Oberarm packte und mich zu ihm rum drehte. Somit sah ich in seine dunklen Augen, die mich fixierten. 
"Ich weiß doch, dass du das alleine schaffen würdest.", sagte er dann wieder leise. 
Ich antwortete ihn nicht sondern sah ihn nur fragend an. Ich verstand ihn einfach nicht. 
"Ich lasse mir einfach nicht gerne etwas sagen.", damit ließ er meinen Arm los, doch wir blieben immer noch genauso stehen. Zentimeter von einander entfernt. 
"Du meinst, weil Liam dir gesagt hat nicht zu gehen?", plötzlich wurde es mir klar. Hätte ich auch früher drauf kommen können, so wie sich die zwei angestarrt haben. Da Collin nicht antwortete redete ich einfach weiter.
"Weißt du, ich habe keine Lust mehr auf euch zwei! Und vor allem habe ich keine Lust nur als Spiel zwischen euch zu stehen!", gab ich ehrlich zu. 
"Er macht mich einfach so wütend.", Collin ging einen Schritt gerade aus, hinter mich, und sah im Haus umher. Aber ich denke er tat das nur, um mich nicht anzusehen. 
"Wirklich?", ich drehte mich in seine Richtung , "das sah fast gar nicht so aus." Sarkasmus war heute anscheinend mein bester Freund.
"Er versucht mir einfach dauernd zu sagen was ich zu tun habe und das kann ich gar nicht haben.", er sah mich zwar immer noch nicht an, doch ich konnte sehen wie er mit seinen Armen wild in der Luft herum wedelte. 
"Ihr seit doch schon ewig befreundet, oder nicht? Du musst das wohl gewohnt sein!" mich nervte es, dass er mich nicht ansah, denn ich fühlte mich, als würde ich mit einer Wand reden. 
"Nein, er macht das ja nur, wenn es um dich geht!" Schnell drehte er sich herum und sah mich wütend an. 
"Was?", fragte ich nur nach. Natürlich hatte ich ihn genau verstanden, doch eine Erklärung war hier definitiv nötig. 
"Fass sie nicht an..Rede nicht mit ihr...Fang ja nichts mit ihr an...", er zählte an den Fingern mit, welche Sachen Liam zu ihm sagte, wenn es um mich ging, "Es macht mich einfach so wütend. Ich kann machen was ich will und er versteht das einfach nicht! Wenn ich etwas möchte bekomme ich es auch!" 
"Wenn du etwas möchtest bekommst du es auch?", fragte ich nach und wurde jetzt auch ein wenig sauer. Denkst er ich hätte keinen Willen? Das ich alles machen würde, was und wann er will? Sicherlich nicht!
"Nein, so habe ich das nicht gemeint.", er legte seine Hände auf meine Schultern und atmete einmal tief durch, anscheinend um sich zu beruhigen. Ich jedoch sah ihn nur entgeistert an. Wie konnte er so etwas sagen? Ich hatte wirklich genug. 
"Jess, du bist wunderbar.", sagte er plötzlich und ich sah ihn schockiert an. Wodurch kam jetzt diese Wendung? Und was war das für eine Wortwahl? Wunderbar. Klingt aber eigentlich ganz nett, oder nicht? Natürlich antwortete ich nicht darauf, denn was sollte ich sagen? 'Danke du auch'? Sicherlich nicht. Anscheinend erwartete er jedoch eine Antwort, denn kurz darauf ließ er wieder von mir ab und bewegte sich einen Schritt nach hinten. Dann setzte er sich auf die unterste Treppen Stufe und legte sein Gesicht in seine Hände. 
"Ach ich weiß doch auch nicht was los ist.", murmelte er zwischen seinen Händen hervor. 

Warum ist das alles hier so kompliziert?

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Also nächste Woche gibt es wie immer ein Update:)
Ich habe aber ein anderes Anliegen und zwar gefällt mir der Name dieser Story nicht mehr so sonderlich. Habt ihr vielleicht eine Idee, wie ich die Geschichte nennen könnte? Irgendwie bin ich da nie so kreativ und wenn ich mir einen Namen am Anfang ausdenke (So wie bei dieser hier) gefällt er mir immer irgendwann nicht mehr :D Also würde mich freuen, wenn ihr mir Vorschläge gebt :*

Danke für die netten Kommentare, ihr seit alle zu lieb <3

P.S. Ich habe einen Link hinzugefügt, seht euch doch mal die Geschichte an! <3









Three sided love. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt