Kapitel 11

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Ich konnte ihn nicht gehen lassen. Nicht jetzt! Ich schloss schnell die Tür auf und rannte in denn Flur. Er stand einfach nur da und tat nichts.

Ich rannte förmlich zu ihm und drehte ihn in meine Richtung. Ich sah ihm tief in die Augen. Bevor ich etwas sagte nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und legte meine Lippen auf seine.

Nach einigen verwirrten Sekunden erwiederte er den Kuss leicht. Es war ein unbeschreibliches Gefühl und in mir explodierte alles vor Freude.

Ich löste mich wieder von ihm, sah ihm wieder in die Augen und sagte:"Ich glaub ich hab mich in dich verliebt, Taddl!"

Als ich diesen Satz ausgesprochen hatte fing er an zu strahlen. Doch das änderte sich ach einigen Sekunden wieder. "Und ich dachte du würdest meine Gefühle nie erwiedern weil ich nicht wusste ob du schwul bist..."

Sein Blick wanderte beschämt zu Boden. "Du musst dich dafür doch nicht schämen. Ich hab nämlich das selbe von dir gedacht!"Er sah wieder zu mir hoch und wir mussten lachen.

"Lass uns wieder schlafen gehen. Du siehst total erschöpft aus." Er hatte recht. Bei Gewittern ging es mir immer schlecht. Er nahm meine Hand und wir legten uns wieder ins Bett.

Ich kuschelte mich bewusst ganz eng an Taddl. Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und sagte:"Gute Nacht Süßer!"

Ich zuckte noch 2-3 mal zusammen bis ich mit einem breiten Lächeln in Taddls starken Armen einschlief.

Als ich wach wurde lag ich alleine im Bett und wollte grade aufstehen als Taddl rein kam. "Halt Stop! Du bleibst schön im Bett. Jetzt wir nämlich erstmal was gegessen!"

Er hatte ein großes Tablett mit Essen in seinen Händen. Er setzte sich zu mir ins Bett und stellte das Tablett auf unsere Schoße ab.

"Danke Taddl",sagte ich und gab ihm ein Kuss auf die Wange. "Mach ich doch gerne!" Ich fragte mich gerade ob wir jetzt eigentlich zusammen waren oder nicht... ich fragte ihn einfach mal.

"Ähm... Taddl?" "Was ift den?",fragte er mit vollem Mund. Ich musste lächeln. "Sind wir jetzt eigentlich ein Paar? Also ich meine in so ner richtigen Beziehung..."

Er schaute mich an und gab mir ein Zeichen das ich warten sollte. Als er abgeschluckt hatte sah er mir in die Augen.

"Ich weiß es ehrlich gesagt auch nicht aber was ich weis ist das ich mich in dich verliebt habe!" Er gab mir einen Kuss was ein angenehmes Kribbeln in mir auslöste.

"Ich habe mich auch in dich verliebt! Aber denkst du es wäre die richtige Entscheidung nach so kurzer Zeit eine Beziehung ein zu gehen?",fragte ich nochmal.

Er zuckte nur mit den Schultern. "Keine Ahnung. Aber wir können es ja mal ausprobieren oder?" Ich nickte und wir aßen unser Essen.

Die nächsten Tage vergingen wie im Flug und wir verhielten uns eher normal. Man weis ja wie das bei frisch verliebten Paaren ist.

Die wollen sich am liebsten direkt verschlingen oder hängen die ganze Zeit am anderen aber wir verhielten uns wie für gewöhnlich.

Nur das wir halt abends zusammen in einem Bett schliefen. Wir erfuhren beim Zocken und beim Essen immer mehr über einander.

Ich kannte ihn inzwischen schon auswendig und ich bemühte mich alles in mein Kopf über ihn abzuspeichern.

Am Dienstag Nachmittag hatten wir unsere Sachen schließlich zusammen gepackt und liefen zurück zum Internat.

Auf dem Weg dorthin ging mir immer wieder die Frage durch den Kopf ob wir unsere Beziehung auch offen zeigen konnten. Ob wir jetzt überhaupt in einer echten Beziehung waren wusste ich auch nicht wirklich weil wir seitdem nicht mehr darüber geredet hatten.

Und da ich eher ein negativer Mensch bin hatte ich da so meine schlechten Zweifel und Hintergedanken...

Der Streber und der Coole||TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt