Kapitel 8 - Hörst du die Stimmen?

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Hallo meine lieben Leser-und Leserinnen! Es tut mir Leid, dass es solange gedauert hat mit diesem Kapitel, aber ich bin im Moment in der Klausurenphase. Ich hoffe trotzdem, dass euch das neue Kapitel der Story gefällt und viel Spaß beim Lesen! :-)

Nachdenklich saß Aria am Abend an einen der Tische im Gemeinschaftsraum der Slytherin und musterte eindringlich das kleine Notizbuch. Sie stützte den Kopf in die Hände und seufzte verzweifelt auf. „Vielleicht ist es auch einfach nur ein Notizbuch", murmelte Aria vor sich hin und strich über das weiche Leder des Buches. Aber warum hatte ihre Mutter ihr das gekauft? Vielleicht damit sie ihre Gedanken an den Tag niederschreiben konnte. Aus ihrer Tasche kramte Aria eine Feder und ihr kleines Tintenfass und stellte es ordentlich auf den Tisch zurecht. Im Gemeinschaftsraum waren nur noch wenige, ältere Schüler, die sich auf ihre Gespräche konzentrierten. Aria tunkte ihre Feder in das Fässchen mit der Tinte und klappte das kleine Buch auf. Noch einmal fuhr sie mit den Fingerkuppen über die noch unbeschriebenen Seiten. Dann setzte sie die Feder an und schrieb: „Hallo Tagebuch." So hatte sie es früher in ihr kleines Muggeltagebuch geschrieben, das ihre Mutter ihr auch damals gekauft hatte. Jedoch verblasste die Tinte augenblicklich. Verwundert griff Aria nach dem Buch und begann es zu schütteln. Sie formte ihre Augen zu Schlitzen und fokussierte ihren Blick auf die Seite, wo gerade noch ihre Schrift verzeichnet war. Erschrocken kippte Aria fast von dem Stuhl und griff sich, nach Luft schnappend, an die Kante ihres Tisches. Die Farbe trat aus ihr sowieso schon blasses Gesicht und sie hatte die Augen weit aufgerissen. „Ich bin nicht dein Tagebuch.", war auf die gerade noch leere Seite des Buches geschrieben. Ungläubig rieb Aria sich die Augen und auf einmal war die Schrift verschwunden. Nachdenklich runzelte sie die Stirn, aber sie konnte sich keinen Reim aus der ganzen Sache machen. Was soll das? Wer spielt ihr einen Streich? War es Draco? Schließlich hatte er sie doch erst auf das Notizbuch aufmerksam gemacht. Nochmals glitt Arias Feder in das Tintenfässchen und sie setzte die Feder zum Schreiben an. Doch diesmal hielt sie einen Moment inne. Konnte Draco es überhaupt gewesen sein? Und wie sollte er so was machen? So schlau war er nun auch wieder nicht. „Wer bist du?", schrieb Aria in Schreibschift auf das leere Pergament des Buches. Ihr Schriftzug verblasste und erneut tauchten andere Wörter auf: „Mein Name ist Tom Riddle und wie heißt du?" Angestrengt dachte Aria nach. Wer war Tom Riddle? „Ich heiße Aria Rosewood. Ist das dein Buch?", schrieb Aria nieder und wartete auf eine Antwort. Sofort erschien sie: „Ja. Weißt du etwas von der Kammer des Schreckens?" Nachdenklich rieb Aria sich das Kinn. Was machte sie hier überhaupt? Unterhielt sie sich gerade mit einem Buch, was eventuell mit einem Zauber belegt ist oder redete sie tatsächlich mit dem Jungen namens Tom Riddle? Und Kammer des Schreckens? Hörte sich nicht gerade einladend an, aber Arias Neugier wurde geweckt. „Nein. Kannst du mir etwas davon erzählen?", antwortete Aria mit einer Gegenfrage und war gespannt darauf, was sie erwartet. Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn. „Nein", erfolgte die Schrift des mysteriösen Schreibers und Enttäuschung machte sich auf Arias Gesicht breit. „Aber ich kann es dir zeigen." Aufgeregt klappte Aria das Buch zu und presste es fest gegen ihre Brust. Nervös ließ sie ihren Blick über den Gemeinschaftraum schweifen und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Ihr Herz schlug in einem unregelmäßigen Takt. Sie beschloss sich ins Bett zu legen. Nur Schlaf konnte sie von den Gedanken ablenken, doch als Aria in den Schlafsaal der Mädchen trat, erspähten sie ein Augenpaar aus Pansys Bett. „Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen. Was ist los?", kicherte Pansy und durchbohrte Aria mit ihren braunen Augen. „Geht dich gar nichts an!", zischte Aria und krabbelte unter ihre Decke. Das Buch fest in ihren Armen umklammert. Woher kam auf einmal diese Unfreundlichkeit in Arias Ton? Sie wollte Pansy gar nicht so anfauchen, aber ihre Neugier machte sie zu schaffen. Irgendwanndachte Aria sich, irgendwann bringt Pansys Neugier sie noch um. Und augenblicklich fiel Aria in einen tiefen Schlaf.

Hechelnd und schweißgebadet fuhr Aria auf. Die Decke hatte sich um ihr Bein gewickelt und klebte klatschnass an ihr fest. Sofort blickte sie sich im Schlafsaal um. Alles nur ein Traumstellte sie erleichtert fest und ließ sich in ihr Bett sinken. Doch an Schlaf war nicht mehr zu denken, denn die Stimmen in ihren Kopf machten sich breiter. Wütend packte Aria sich in die Haare „Geh, geh aus meinen Kopf!", schrie sie verzweifelt und kauerte sich zusammen. Doch die Stimmen hörten nicht auf sie und wollten auch nicht verschwinden. „Aria?", verschlafen rieb sich Daphne die Augen und blickte ihre Freundin müde an. „Was ist los?" Aria wirbelte erschrocken rum und setzte sich angespannt auf ihr Bett. Nervös zog sie die Knie näher an ihren Körper und umschlang sie mit ihren kleinen Armen. „Hörst du sie nicht?", fragwürdig musterte sie Daphne. „Was soll ich hören?", fragte Daphne. Aria riss die Augen auf. „Pscht!", fauchte sie und schaute sich erwartungsvoll im Raum um. Sie schaukelte hin und her in ihrem Bett. Daphne derweil spitzte die Ohren und ließ ihren Blick über den Schlafraum schweifen: „Ich hör nichts." Mit weit aufgerissen Augen betrachtete Aria Daphne. Wie konnte sie diese Stimmen nicht hören?

„Was für Stimmen Aria?", murmelte Daphne und Besorgnis trat auf ihr Gesicht. Noch nie hatte sie Aria so psychisch labil erlebt und ihr Anblick machte ihr Angst. „Na die Stimmen. Sie flüstern mir etwas zu. Hörst du sie denn nicht?", fragte Aria sie erneut. „Bei aller Liebe, Aria, aber ich glaube wir sollten zu Professor Dumbledore. Irgendwas stimmt hier nicht", bedrückt schüttelte sie den Kopf. Sie erhob sich von ihrem Bett und lief zu ihrer Freundin rüber ans Bett. „Nein, nicht zu Professor Dumbledore!", rief Aria erschrocken und verkroch sich unter die Bettdecke. Ihr ganzer Körper zitterte. „Wieso denn nicht? Er wird dir bestimmt helfen können", hakte Daphne nach und zog Aria die Decke weg. „Die Stimmen flüstern es mir zu", sagte Aria wie hypnotisiert und klammerte sich an das Bett. Neben ihr lag das Tagebuch.

Secrets - Who am I?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt