Am Montagmorgen war Aria so zerstreut, dass sie beim Frühstück ihre Rühreier mit dem Messer aufspießen wollte und ihr Brötchen mit der Gabel schneiden wollte. Blaise konnte sich darauf ein lachendes Hüsteln nicht verkneifen und hatte sich beinahe an seinem Müsli verschluckt. Doch als er von Aria giftige Blicke zugeworfen bekam und sie ihn ihren Ellenbogen in die Seite boxte, wandte Blaise sich wieder seinem Essen zu. Die letzten Wochen vor der dem heutigen Tag war so viel passiert, dass Aria alle Informationen erst einmal verdauen musste. Harry kam vor einer Woche auf sie zu und hatte ihr erzählt, dass es sich bei der ersten Aufgabe um Drachen handelt. Einen Drachen für jeden, hatte er gesagt. Sie war erleichtert gewesen, dass der Gryffindor ihr das mitgeteilt hatte, sonst würde sie bis heute im Dunkeln tappen. Eine wirkliche Strategie hatte sie bis vor drei Tagen auch noch nicht bis Professor Moody ins Spiel kam. Er hatte sie nach dem Unterricht beiseite gezogen und mit ihr über das Trimagische Turnier geredet. Er wollte ihr Stärken wissen und Aria antwortete darauf, dass sie sehr geschickt mit dem Zauberstab umgehen könnte, zumindest wurde ihr das des Öfteren so erzählt. Dadurch hatte sie mit Moody einen Plan ausgetüftelt mit dem sie eine Chance hatte zu gewinnen. Jedoch hatten Draco und Daphne weiterhin ihr Bestes daran gesetzt, Aria gekonnt zu ignorieren, was dazu beitrug, dass ihr Magen sich wie ein einziger, riesiger Metallklumpen anfühlte.
„Du packst das schon", sagte Blaise immer wieder, aber er schien genauso nervös zu sein. Selbst Pansy hatte Aria viel Erfolg gewünscht und dabei kein schadenfrohes Grinsen auf den Lippen getragen. Doch Draco und Daphne waren wie vom Erdboden verschluckt. Abwesend schüttelte Aria den Kopf. Snape kam urplötzlich auf die Slytherin gehuscht und blickte sie mit einem strengen Blick an: „Miss Rosewood, die Champions müssen jetzt hinaus aufs Gelände. Sie müssen sich für die erste Aufgabe bereit machen." Aria atmete schwer aus und erhob sich dann von ihrem Platz. „Gut", sagte sie bloß und ließ Messer und Gabel klirrend auf den Teller fallen. „Viel Glück, Aria", flüsterte Blaise ihr zu und drückte die Daumen. Die Slytherin nickte ihm zu. Dann folgte sie Professor Snape hinaus, der allem Anschein nach auch ein wenig aufgeregt war. „Sie müssen einen kühlen Kopf bewahren", sagte er langsam. „Aber das sollte für Sie kein Problem darstellen, denn Sie sind alles andere als töricht, Miss." Snapes schwarzer Umhang wehte im kalten Herbstwind, während er mit Aria am Waldrand entlang ging und sie nach kurzer Zeit ein großes Zelt erreichten. „Dort müssen Sie mit den anderen Champions rein", erklärte Snape mit tonloser Stimme. „Mr Bagman wird Ihnen dann das Verfahren erklären ... viel Glück." Dann verschwand Snape und Aria trat ein. Auf einem Schemel in der Ecke saß eine blasse Fleur Delacour, die ihre Hände vor dem Mund zusammen gefaltet hatte. Viktor Krum stand schlecht gelaunt in einer Ecke und Cedric Diggory lief unruhig auf und ab. Bloß Harry stand nichtssagend in der Mitte des Zeltes und drehte sich erst rum, als er Arias vorsichtige Schritte hinter ihm hörte. „Aria!", rief der Potterjunge mit einer Erleichterung in der Stimme und kam auf sie zu. „Harry", murmelte Aria. Sie war eingeschüchtert von der ganzen Atmosphäre, die um sie herrschte. Die Nervosität hatte sich tief in die Gesichter aller gegraben und lag wie ein unsichtbares Netz über dem Zelt. Die drückende Luft stand und machte es Aria schwer zu atmen. Sie war blass um die Nase. Schwarze Augenschatten lagen unter ihren Augen und ließen sie nicht gerade gesünder aussehen. „Aria! Wie schön dich zu sehen!", strahlte Ludo Bagman und reichte ihr die Hand. „Nun, da wir alle vollzählig sind, kann ich mit der Erklärung beginnen." Aus einer Tasche seines Wespenumhanges kramte Ludo Bagman ein purpurnes Seidensäckchen heraus und hielt es hoch in die Luft, so dass alle es begutachten konnte. „Aus diesem Säckchen, was ich gleich rumreichen werde, werdet ihr ein kleines Modell ziehen, mit dem ihr es zu tun bekommt. Es gibt verschiedene, ... wie soll ich sagen? – Arten. Ach, und ihr solltet das goldene Ei holen, das ist eure Aufgabe." Aria bemerkte wie hunderte Paar Füße an ihrem Zelt vorbei stapften. Dazu erhörte sie lachende, klangvolle Stimmen, die rumwitzelten. Aria hingegen war nicht für Scherze auferlegt und war nun so blass geworden, dass die kleinen blauen Äderchen durch ihre nahezu weiße Haut schimmerten. Es war schrecklich, wie die Übelkeit in ihr hochkroch und sie hatte das Gefühl, sie müsste sich jeden Moment zur Toilette begeben. Doch Aria schluckte das ungute Gefühl hinunter und versuchte sich auf ihren Plan zu konzentrieren.
Es waren nur wenige Minuten vergangen, da ergriff Ludo Bagman wieder das Wort. „So, es ist so weit", sagte er. „Kommt näher, kommt näher." Alle Champions stellten sich im Halbkreis um Ludo Bagman auf und starrten ihn nervös an. Bagman öffnete den Bund des purpurnen Säckchens und Fleur war die erste, die mit zittriger Hand in den Beutel griff. Sie zog ein tadelloses Modell des Walisischen Grünlings heraus, der um seinen Hals eine kleine Ziffer gebunden hatte. Die Nummer zwei war darauf geschrieben. Krum tat das Selbe und öffnete seine Faust. Der chinesische Feuerball blickte den Champions entgegen und gab kleine Rufe von sich, die ganz und gar nicht gefährlich klangen. Er trug die Nummer drei. Danach war Cedric an der Reihe und zog den blaugrauen Schwedischen Kurzschnäuzler heraus, der die Nummer eins um den Hals trug. Nun war Harry an der Reihe und steckte die Hand in den Seidenbeutel. Er zog den Ungarischen Hornschwanz mit der Nummer vier. Harry wurde blass um die Nase. Der Hornschwanz war schon schlimm, doch er wusste, welcher der letzte Drache in diesem Säckchen war. Aria war als letztes dran und steckte nun die Hand in den Sack. Heraus zog sie einen Ukrainischen Eisenbauch mit der Nummer fünf. Er spannte seine kleinen Flügel und fletschte seine winzigen Fangzähne. Aria hielt sich die Hand vor dem Mund und geschockt wanderten ihre trüben Augen zu Harrys Gestalt. Sie wusste dieser Drache war noch größer, als der Ungarische Hornschwanz, denn er konnte bis über 18 Meter lang und bis zu sechs Tonnen schwer werden. Der Ukrainische Eisenbauch würde Aria unter seinem massigen Gewicht begraben, wenn sie auch nur einen falschen Schritt wagen würde. „Schön das war's", sagte Ludo Bagman. „Die Nummern geben die Reihenfolge an und mit den Drachen, die ihr gerade gezogen habt, bekommt ihr es zu tun. Alles klar? Gut. Ich muss euch dann jetzt alleine lassen, weil ich das Turnier kommentieren werde. Viel Glück! Mr Diggory, Sie sind der Erste. Wenn sie eine Pfeife hören, gehen Sie einfach hinaus ins Gehege." Dann verschwand Ludo Bagman auch und wurde draußen von tosendem Applaus begrüßt.
Als das erste Pfeifen erkling, schritt Cedric mit wackeligen Knien hinaus und ließ die anderen hinter sich. Keiner sprach mehr ein Wort, lediglich das Kommentieren des Ludo Bagmans rauschte im Hintergrund. Aria schloss die Augen und atmete tief ein und aus. Sie war nervös und sie hoffte, dass ihr Plan auch erfolgreich ausgehen würde, sonst wäre sie erledigt. Wie sehr sie ein gutes Wort von Daphne oder Draco jetzt hätte gebrauchen können, doch da fiel ihr ein, dass die beiden ja gar nicht mehr mit ihr sprachen. Wütend schnaubte sie. Die Augen noch immer fest geschlossen bemerkte sie nicht, dass das vierte Pfeifen ertönte. „Ich geh dann mal", murmelte Harry matt und Aria öffnete ihre Augenlider. Sie nickte nur, zum Reden war sie nicht mehr im Stande. Ihr Hals war ganz trocken und ihre Hände schwitzend. Wie schnell die Zeit doch verging und trotzdem fühlte es sich so an, als ständen die Zeiger der Uhr still. Dann war lautes Gebrüll zu hören. Ein gewaltiger Schwall an klatschenden Händen folgte. Sie wusste, Harry hatte es geschafft. Sie schluckte. Würde der Plan wirklich aufgehen? Und was, wenn er es nicht tat? Dann ertönte ein ohrenbetäubendes Pfeifen. Aria war an der Reihe.
Endlich geht es weiter mit der Geschichte. Ich hoffe, ihr freut euch genau so sehr wie ich.
Aria hat also den Ukrainischen Eisenbauch gezogen, der eine der größten Drachen überhaupt in der Harry Potter Welt ist. Wie meint ihr, wird Aria vorgehen? Was ist ihr Plan?
Liebe Grüße an euch!
PS: Die Updates werden wie folgt Mittwochs und Sonntags stattfinden. Alles wie gewohnt.
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Secrets - Who am I?
Fanfiction[Harry-Potter-Fanfiktion] Bis zu ihrem elften Geburtstag lag Aria fest in dem Glauben, sie sei ein normales Mädchen. Doch das änderte sich schlagartig, als sie ihren Hogwartsbrief in den Händen hielt. Aria war eine Hexe und ging fortan zur Schule fü...