Kapitel 47 - Potter tanzen beibringen?

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Einige Tage waren vergangen seitdem Aria das Gespräch mit Pansy Parkinson geführt hatte und glücklicherweise schien diese sich langsam zurückzuhalten, während sie sowohl ihre Schul-, als auch ihre Freizeit mit Millicent Bullstrode verbrachte.

Da der Dezember nun seine volle Blüte trug, rieselten bereits dicke Schneeflocken auf die Ländereien Hogwarts' und bedeckten diese mit einem prächtigem, reinem Weiß. Aria hatte schon einige Spaziergänge um den schwarzen See gemacht und dabei die friedliche Landschaft betrachtet, während Schnee auf ihrem schwarzen Haarschopf fiel. Das Eierrätsel hatte Aria leider noch nicht gelöst. 

Heute jedoch konnten die Schülerinnen- und Schüler aus Hogwarts das Wetter nur mäßig genießen, denn sie saßen im Klassenraum eingesperrt und mussten Professor McGonagalls strenger Stimme lauschen. Aria saß neben Daphne, hatte das Kinn auf eine Hand abgestützt und blickte aus den hohen Fenstern, um die herabfallenden weißen Flocken zu beobachten. Der Verwandlungsunterricht war heute nicht annähernd so spannend wie üblich.

Plötzlich schnitt MgGonagalls Stimme wie ein Peitschenhieb durch den Raum: „Mr Potter, Mr Weasley! Werden Sie wohl zuhören?" Aria wurde völlig aus ihren Gedanken gerissen. Alle Köpfe, sowohl die der Gryffindors als auch der Slytherins, wirbelten zu den beiden Chaoten. Ron blinzelte verdutzt drein, während er einen blechernen Papagei umklammert hielt und Harry schwang in dem Moment seinen Gummikabeljau durch die Luft, ließ aber kurzerhand, nach MgGonagalls Ansage, die Arme verdattert neben seinem Körper baumeln. Beide guckten sie mit großen Augen an.

„Nun, Potter und Weasley waren so nett, uns zu zeigen, wie erwachsen sie schon sind", sagte Professor MgGonagall und warf den beiden einen zornigen Blick zu. Der Kopf von Harrys Gummikabeljau wurde in jenen Moment von seinem Körper getrennt, da Rons Papagei ihn mit seinem Schnabel glatt abtrennte. So fiel er geräuschlos zu Boden und kullerte zu Arias Füßen, die angewidert die Mundwinkel nach unten zog, während sie den Kopf mit ihrer Fußspitze wegstupste.

„Ich habe eine Ankündigung für Sie alle. Der Weihnachtsball rückt näher – er gehört traditionell zum Trimagischen Turnierund bietet uns die Gelegenheit, unsere ausländischen Gäste ein wenig näher kennen zu lernen. An diesem Ball dürfen sie ab der vierten Klasse teilnehmen – doch wenn Sie möchten, dürfen Sie auch einen jüngeren Mitschüler einladen", verkündete MgGonagall.

Sofort kicherten die Mädchen ganz aufgeregt und Lavender Brown brach in ein besonders schrilles Giggeln aus. Das Mädchen neben ihr, was Aria nur vom Sehen her kannte, stoß ihrer Sitznachbarin unsanft den Ellenbogen in die Seite, um sie zum Schweigen zu bringen. Aria gab nur ein mühsames Seufzen von sich. „Das ist so aufregend, findest du nicht auch, Aria?", flüsterte Daphne schwärmend an ihre Freundin gerichtet. „Kann schon sein", murmelte Aria bloß.

„Ach, und Sie werden ihre Festumhänge tragen", fuhr Professor MgGonagall fort. „Der Ball wird am ersten Weihnachtfeiertag um acht Uhr abends in der Großen Halle beginnen und voraussichtlich um Mitternacht enden."

Aria seufzte, wenn es denn sein konnte, noch verzweifelter. Jetzt musste sie sich wahrscheinlich auch noch in Schale werfen, indem sie sich in ein zu enges Kleid, was ihr die Luft abschnürte, schmiss. Aber ... sie könnte ja auch einfach nicht hingehen. Das wäre immerhin eine Option, dachte sie sich. Andererseits wollte sie über Weihnachten hier bleiben, denn zurück zu ihren Eltern konnte sie wohl kaum und so ein Ball würde bestimmt eine Menge Spaß machen.

Auf einmal läutete es und wurde laut, da alle raschelnd ihre Sachen in die Taschen verstauten und auf den Rücken warfen, um danach aus dem Zimmer zu stürmen. Aria war auch gerade dabei ihre Pergamentpapiere und Bücher in ihre Tasche gleiten zu lassen, da hörte sie jene strenge Stimme, die sonst den Unterricht leitet, ihren Namen rufen: „Miss Rosewood, ich bitte Sie noch einen kurzen Moment hier zu bleiben. Ich muss Ihnen und Mr Potter noch was sagen." Während Harry bereits mit hängenden Schultern und einer runzelnden Stirn nach vorne schlurfte, trottete Aria ihm hinterher um mit der Verwandlungslehrerin zu sprechen.

Secrets - Who am I?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt