Kapitel 2 - Ein Haus, eine Familie

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„Hm", murmelte der sprechende Hut, „Schwierig, sehr schwierig." Aria hörte Stimmen durch die große Halle flüstern. Vorsichtig schob sie den Hut ein Stück höher und suchte verzweifelt den Blick von Professor MgGonagall. Diese verzog jedoch keine Miene. „Aber ich sehe reines Blut durch deine Adern fließen und Ehrgeiz, den du jeden beweisen willst." Reines Blut? Hatte Aria sich verhört? Völlig irritiert wanderten ihre Blicke durch die Tischreihen. Tausenden von Augenpaaren beruhten auf sie. Sie fing an zu zittern. „Rück schon mit der Sprache raus", zischte Aria zu dem sprechenden Hut. Ihre Angst erdrückte sie regelrecht. „Schlagfertig ist sie also auch, hm", murmelte der sprechende Hut „SLYTHERIN!", schrie er und erschrocken riss Aria die Augen auf. Professor MgGonagall nahm ihr den sprechenden Hut runter und ein lautes Klatschen und Gejohle folgten den Worten des sprechenden Hutes. Aber diesmal kam es vom Tisch der Slytherin. Völlig schockiert taumelte Aria zum Tisch, woher der Applaus kam. Hilflos schaute sie nach Harry und Ron, die ihr niedergeschlagenes Gesicht kaum verbergen konnten. Hätte sie den Hut vielleicht nicht so unter Druck setzen sollen? Wäre sie dann zu Harry und Ron gekommen, nach Gryffindor? Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Nie hätte sie gedacht, dass sie nach Slytherin kommt. Deprimiert über ihre Einteilung setzte Aria sich neben Draco Malfoy, den Fiesling. „Willkommen in Slytherin!", grinste er sie an, „wusste gar nicht, dass unser Mauerblümchen so listig ist." Stolz klopfte er ihr auf die Schulter. Enttäuscht stützte Aria ihren Kopf auf ihre Hände ab und ihr Blick wanderte zum Lehrertisch. Professor Dumbledore schaute sie an und nickte ihr zu. Hat er ihren enttäuschten Gesichtsausdruck bemerkt? Sie seufzte. Nachdem die restlichen Schüler auch ihren Häusern zugewiesen wurden, erhob sich Professor Dumbledore von seinem Platz und ging hinüber zum Podium, was mit einer goldenen Eule verziert war. Er räusperte sich und sofort brach ein Schweigen aus. Lächelnd schaute er in die Runde der Schüler, die Arme weit ausgebreitet, als ob ihm nichts mehr Freude bereiten könnte, als sie alle hier versammelt zu sehen. „Willkommen!", rief er. „Willkommen zu einem neuen Jahr in Hogwarts! Bevor wir mit unserem Bankett beginnen, möchte ich noch ein paar Worte sagen. Und hier sind sie: Schwachkopf! Schwabbelspeck! Krimskrams! Quiek! Danke sehr!" Er nahm wieder Platz und alle klatschten laut. Aria lief ein schiefes Lächeln über die Lippen, sie mochte diesen verrückten Lehrer. Plötzlich tauchte auf den Platten vor den Schülern ein Haufen von leckerem Essen auf. Aria staunte und hatte den Mund weit offen stehen. Zuhause bekam sie zwar auch immer köstliches Essen, aber das war nichts im Vergleich zu diesem Essen. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen und hastig griff sie nach Bratkartoffeln mit Würstchen. Eine Slytherin, die ihr gegenüber saß hob die Augenbrauen und warf Aria einen argwöhnischen Blick zu. „Kriegst du Zuhause nichts zu essen oder warum musst du so schlingen?", spottete das Mädchen. Aria schaute das Mädchen an und legte ihre Gabel auf den Tellerrand ab. „Kriegst du Zuhause keine Aufmerksamkeit oder warum musst du dir welche suchen?", zischte Aria ihr rüber. Malfoy gab ein Kichern von sich und tauschte Blicke mit den anderen Slytherin, die sich die Hand vor dem Mund hielten vor lauter Glucksen und Schmunzeln. Das kurzhaarige Mädchen war überrascht und sagte nichts mehr. Genüsslich aß Aria weiter und griff beherzt zum Pudding. Sie wollte nur in Ruhe essen und obwohl sie eigentlich sehr zurückhaltend war, wollte sie sich die Worte des Mädchens nicht gefallen lassen. „Wie heißt du eigentlich?", fragte ein dunkelhäutiger Mitschüler. „Aria Rosewood und du?", antwortete Aria und steckte sich einen Löffel Pudding in den Mund. Das Essen war wirklich lecker. „Ich bin Blaise Zabini. Freut mich dich kennen zulernen", der Junge lächelte ihr zu. Aria entgegnete das Lächeln, wollte die Konversation aber nicht weiterführen. Sie war viel zu müde, um über belanglose Dinge zu plaudern.

Als das Essen zu Ende waren führte Gemma Farley, die Vertrauenschülerin von Slytherin, die Neuzugänge zu ihrem Gemeinschaftsraum und zu den Schlafsälen. Auf den Weg dort hin, sah Aria nur flüchtig, wie Harry, Ron und Hermine den Treppen nach oben folgten, während sie nach unten gingen. Ihre Schlafsäle waren unten im Kerker, wo es sehr kalt war. Aria fuhr mit der Hand über die kühlen Steinmauern in dem Gang, die etwas feucht waren. Ob sie sich hier jemals wohlfühlen wird? Sie seufzte wieder. Gemma gab ihnen das Passwort, womit die Schüler und Schülerinnen in den Gemeinschaftsraum kamen. „Unser Hausgeist ist übrigens der blutige Baron. Fragt aber bloß nicht, warum er voller Blut ist!", warnte sie die Schüler- und Schülerinnen. Aria staunte nicht schlecht, als sie den Gemeinschaftsraum sah. Er schimmerte im grünen Licht, was nicht nur daran lag, dass grünliche Kugellampen von der Decke hingen. Der Gemeinschaftsraum war unter dem See gelegen und man konnte von innen magische Geschöpfe beobachten, die durch das dunkle Wasser schwammen. Ein Kamin hatte der Raum auch und Stühle mit großen Lehnen. Irgendwie gefiel Aria der Anblick. Das smaragdgrüne Licht beruhigte sie und das Wasser, was gegen die Fenster schwappte, gab ein leises Plätschern von sich. „Eure Koffer stehen schon in euren Schlafsälen. Wenn ihr noch irgendwelche Fragen habt, zeigt keine Scheu und fragt mich ruhig", erklärte Gemma dem Neuzugang „Die Mädchenschlafsäle sind links und die Schlafsäle der Jungs rechts", sagte sie noch beiläufig und verschwand hinter der Steinmauer, wodurch die Schüler gekommen waren. Zusammen mit den anderen Slytherinmädchen lief Aria zu den Schlafsälen, um sich einzurichten. Ein etwas pummeliges Mädchen ließ sich auf ihr Bett fallen und das kurzhaarige Mädchen von vorhin fuhr mit den Fingern über die Möbel. „Wie dreckig!", kreischte sie, „So viel Staub, die haben bestimmt ewig nicht sauber gemacht!" Das dicke Mädchen auf dem Bett grunzte vor Lachen und das schwarzhaarige Mädchen klopfte sich den Staub von den Händen. „So, wie heißt ihr eigentlich alle?", fragte sie und setzte sich vorsichtig auf ihr Bett, da sie anscheinend Angst vor Staub hatte. „Ich bin Millicent Bullstrode", lachte das pummelige Mädchen. „Ich bin Pansy Parkinson und ihr?" Ihr skeptischer Blick wanderte zu Aria und einem blonden Mädchen, was neben Aria stand. „Ich heiße Daphne. Daphne Greengrass", sagte das Mädchen mit einer ruhigen Stimme. „Aria Rosewood", antwortete Aria kühl. Pansy war ihr unsympathisch, vor allem wegen ihres dummen Kommentares beim Essen. Nun stand Pansy wieder auf und sagte: „Es tut mir Leid, dass ich dich beim Essen vorhin so grob angemacht habe. Wir sollten nicht gegen unser eigenes Haus kämpfen, sondern hinter einander stehen." Sie strecke ihre Hand aus und lächelte Aria an. Diese wusste jedoch nicht, ob sie Pansy Parkinson trauen könnte. Zögerlich nahm sie die Hand an und lächelte ihr genau so zuckersüß entgegen: „Mir tut es auch Leid." Tut es nicht dachte Aria sich und rollte innerlich genervt mit den Augen. Waren Slytherin nicht für List und Tücke bekannt? Hatte das nicht der sprechende Hut gesagt? Und verhielt sie sich gerade besser als die Schlange namens Pansy Parkinson? 

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